Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Milliardenvergleich in den Rechtsstreitigkeiten rund um die Arznei Zantac in den USA hat dem Pharmakonzern GSK GB0009252882 im dritten Quartal einen Verlust eingebrockt.

30.10.2024 - 10:03:01

Vergleich für Medikament Zantac überschattet Quartal beim Pharmakonzern GSK

Nach Steuern entfällt auf die Anteilseigner ein Verlust von 58 Millionen britischen Pfund (69,7 Mio Euro), wie GSK am Mittwoch mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Arzneimittelhersteller noch fast 1,5 Milliarden Pfund Profit gemacht. Auch sonst verlief das Quartal holprig. Die Aktie fiel am Morgen mit minus 3,3 Prozent an das Ende Stoxx Europe 50.

Mit dem Vergleich Anfang Oktober hatte GSK fast alle noch offenen Klagen im Zusammenhang mit dem unter Krebsverdacht stehenden Magenmedikament Zantac beigelegt. Es handelte sich den Angaben zufolge um Zehntausende Fälle. GSK erklärte sich bereit, bis zu 2,2 Milliarden Dollar zahlen.

Abseits der Rechtsstreitigkeiten mussten die Briten ebenfalls Einbußen verkraften: Während der Umsatz insbesondere mit Medikamenten gegen Krebs und HIV und hochspezialisierten Arzneien deutlich anzog, musste GSK im wichtigen Impfgeschäft einen prozentual zweistelligen Umsatzschwund hinnehmen.

Insbesondere die Probleme mit Arexvy in den USA wirkten sich hier aus - die Behörden in den USA hatten den Zugang für ältere Patienten zu der RSV-Impfung eingeschränkt. Zudem belasteten negative Währungseffekte. Der Erlös sank damit insgesamt um rund 2 Prozent auf gut 8 Milliarden Pfund. Zu konstanten Wechselkursen hätte sich immerhin noch ein Zuwachs von 2 Prozent ergeben. Damit traf der Konzern in etwa die Erwartungen am Markt.

Das um sämtliche Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie, das Analysten besonders beäugen, ging nominal um ein Prozent auf 49,7 Pence zurück - es fiel damit aber deutlich besser aus als von den Branchenkennern befürchtet.

Konzernchefin Emma Walmsley betonte, mit dem Milliardenvergleich habe GSK der Unsicherheit rund um Zantac ein Ende bereitet. Nun könne sich der Konzern wieder "nach vorne" orientieren. Das vergangene Quartal habe zudem gezeigt, dass sich das Unternehmen ein "widerstandsfähiges" Produktportfolio aufgebaut habe. Die aktuelle Medikamentenpipeline wachse weiter, und GSK stehe bereits in den Startlöchern für weitere fünf größere Produkte im kommenden Jahr. "All dies bedeutet, wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2024 zu erfüllen - und wir sind noch zuversichtlicher für unsere Prognosen bis 2026 und 2031".

@ dpa.de

Weitere Meldungen

BASF blickt mit gedämpfter Zuversicht auf 2025 LUDWIGSHAFEN - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF DE000BASF111 treibt sein Sparprogramm voran und blickt mit gedämpfter Zuversicht auf das Jahr 2025. (Boerse, 30.10.2024 - 14:08) weiterlesen...

VW-Konzern wegen Branchenschwäche und Umbau mit Gewinneinbruch WOLFSBURG - Der kriselnde Volkswagen DE0007664039-Konzern hat im dritten Quartal wie erwartet einen massiven Gewinneinbruch erlitten. (Boerse, 30.10.2024 - 13:16) weiterlesen...

Pharmakonzern Lilly senkt Ausblick - Abnehmmedikamente unter Erwartung Der US-Pharmahersteller Lilly US5324571083 hat dank des Erfolgs seiner Diabetes- und Abnehmmedikamente Mounjaro und Zepbound (Wirkstoff Tirzepatid) im vergangenen Quartal einen Umsatzsprung hingelegt. (Boerse, 30.10.2024 - 12:43) weiterlesen...

Schwache Bau- und Bergbaunachfrage: Caterpillar mit Gewinnrückgang Eine schwächere Nachfrage hat beim Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller Caterpillar US1491231015 zu einem Umsatz- und Gewinnrückgang im dritten Quartal geführt. (Boerse, 30.10.2024 - 12:28) weiterlesen...

Amerika bleibt für Schmierstoffhersteller Fuchs Ergebnistreiber Der Schmierstoffhersteller Fuchs DE000A3E5D64 hat in den ersten neun Monaten des Jahres trotz eines leichten Erlösrückgangs mehr verdient. (Boerse, 30.10.2024 - 12:23) weiterlesen...

BASF verdient etwas weniger als erwartet - wird vorsichtiger für 2024 Der weltgrößte Chemiekonzern BASF DE000BASF111 wird wegen der schwächelnden Wirtschaft etwas vorsichtiger für das laufende Jahr. (Boerse, 30.10.2024 - 10:06) weiterlesen...