Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Hersteller von Duftstoffen und Aromen Symrise DE000SYM9999 steht vor einem Führungswechsel.

29.02.2024 - 15:04:25

Langjähriger Symrise-Chef Bertram geht in Ruhestand - Parisot übernimmt

Jean-Yves Parisot werde das Amt mit Ablauf des 31. März vom langjährigen Vorstandsvorsitzenden Heinz-Jürgen Bertram übernehmen, teilte der Dax DE0008469008-Konzern am Donnerstag überraschend in Holzminden mit. Der 65-Jährige, dessen Vertrag ursprünglich Ende Oktober 2025 auslaufen sollte, gehe in den Ruhestand. Der Kurs der Aktie geriet mit den Nachrichten zunächst deutlicher unter Druck, dämmte das Minus dann aber auf 1,2 Prozent ein.

"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab zu übergeben, so dass Jean-Yves Parisot nun das nächste Kapitel der Unternehmensgeschichte schreiben kann", sagte Bertram laut Mitteilung. Parisot ist seit 2016 Mitglied des Vorstands.

Bertram habe das Produktportfolio von Symrise auf eine breite Basis gestellt, und das Unternehmen mit strategischen Zukäufen in wichtigen Wachstumssegmenten nachhaltig gestärkt, sagte Aufsichtsratsmitglied Michael König laut Mitteilung.

Auch Investoren schätzen Bertram sehr. Er leitet Symrise seit August 2009, war davor aber schon einige Jahre im Unternehmen. Der Manager führte den Konzern aus der Weltfinanzkrise und trieb das Wachstum seither beständig voran, auch mit vielen Übernahmen. Der Aktienkurs stieg unter Bertram um rund 700 Prozent.

Schon vor der letzten Vertragsverlängerung mit Bertram im Jahr 2021 hatte Analyst Thomas Swoboda von der französischen Bank Societe Generale darauf hingewiesen, dass Parisot eine Art "natürlicher" Nachfolger für Bertram wäre.

Parisot hatte früher den Lieferanten in der Lebensmittel-, Tiernahrungs- und kosmetischen Industrie Diana geführt, den Symrise 2014 übernommen hatte, um seine Stellung in den Märkten zu stärken und die Aktivitäten in den Tierfuttermarkt hinein auszubauen. Sein Vertrag wurde nun bis Ende September 2028 verlängert.

Mittlerweile ist das Geschäft mit Tierfutterzusätzen einer der wesentlichen Wachstumstreiber von Symrise, wenngleich es hier zuletzt etwas hakte. Das liegt aber vor allem daran, dass Kunden ihre während der Pandemie teils über Gebühr aufgefüllten Lagerbestände zuletzt erst einmal reduzierten.

Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research hatte denn auch im Dezember in Reaktion auf eine Abwertung von Lagerbeständen sowie eine Senkung des Margenausblicks für 2023 durch Symrise erst einmal nur wenig Grund zur Sorge gesehen. Ein Großteil des Gegenwindes für die Profitabilität - wie etwa Wertberichtigungen auf Lagerbestände im Bereich Tierfutter - seien vorübergehender Natur. Bedenklicher wäre allerdings eine andauernde Schwäche des Segments Aroma Molecules rund um Inhaltsstoffe für Duft und Geschmack.

Wie genau es 2023 gelaufen ist und wie es 2024 laufen soll, werden Bertram und Parisot an diesem Mittwoch bei der Vorlage der Jahreszahlen erläutern.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn für die Postboten Die Postboten, Paketzusteller und anderen Beschäftigten der Deutschen Post DE0005552004 sollten aus Sicht der Gewerkschaft Verdi sieben Prozent mehr Geld bekommen. (Boerse, 26.11.2024 - 19:05) weiterlesen...

Standortschließung: Betriebsrat geht mit Thyssenkrupp-Vorstand hart ins Gericht Die geplante Schließung des Thyssenkrupp DE0007500001-Stahlwerks in Kreuztal im Siegerland stößt vor Ort auf massiven Widerstand. (Boerse, 26.11.2024 - 15:37) weiterlesen...

VW hofft auf Einigung mit IG Metall vor Weihnachten Im Streit um harte Einschnitte bei Volkswagen DE0007664039 hofft das Unternehmen mit einer Einigung mit der IG Metall bis Weihnachten. (Boerse, 26.11.2024 - 13:21) weiterlesen...

Mitarbeiter von US-Kaufhauskette Macy's verbarg Millionen Dollar an Kosten Der US-Kaufhausriese Macy's US55616P1049 muss seinen Quartalsbericht verschieben, weil ein Mitarbeiter Versandkosten von bis zu 154 Millionen Dollar in den Büchern unterschlagen hat. (Boerse, 25.11.2024 - 18:43) weiterlesen...

Krise bei Motorradhersteller KTM - Pierer: Gespräche mit Gläubigern Der wirtschaftliche angeschlagene österreichische Motorradhersteller KTM will sich mit einem Restrukturierungsverfahren retten. (Boerse, 25.11.2024 - 17:17) weiterlesen...

Thyssenkrupp-Stahl will Tausende Jobs streichen Deutschlands größte Stahlfirma Thyssenkrupp DE0007500001 Steel setzt den Rotstift an: Die Zahl der Arbeitsplätze soll innerhalb von sechs Jahren um 11.000 schrumpfen, wie das Unternehmen mitteilte. (Boerse, 25.11.2024 - 16:41) weiterlesen...