Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Halbleiterhersteller AMS Osram AT0000A3EPA4 hat im vierten Quartal etwas weniger umgesetzt, konnte aber den Verlust eingrenzen.

11.02.2025 - 10:29:15

AMS Osram schneidet besser ab als befürchtet - Kurssprung

Für das laufenden Jahr rechnet der österreichische Konzern mit einer verbesserten Profitabilität bei einer moderaten Umsatzentwicklung. Der Jahresstart dürfte jedoch wegen einer anhaltenden Nachfrageschwäche verhalten ausfallen. Die Zahlen fielen besser aus als gedacht. Die Aktie legte daher am Dienstag einen Kurssprung hin.

Die in der Schweiz notierten Papiere kletterten zwischenzeitlich um fast 16 Prozent. Analysten begrüßten die Zahlen des vierten Quartals, die über den Konsensschätzungen ausgefallen seien. Trotz schwieriger Endmärkte habe AMS Osram ein solides Schlussquartal 2024 geliefert. Die Schwäche im Autogeschäft sei nicht so schlimm ausgefallen wie bei Konkurrenten, hieß es. Ein weiterer Pluspunkt sei, dass der freie Barmittelfluss in den positiven Bereich gedreht habe. Die Resultate seien besser als befürchtet, kommentierte Stifel-Analyst Jürgen Wagner.

Beim Ausblick gebe sich AMS Osram für das Startquartal wie erwartet zurückhaltend, befand ZKB-Analyst Michael Inauen. Die Nachfrage nach Halbleiterprodukten für Autos sei zwar nach wie vor gedämpft, genauso wie die Nachfrage aus dem Industrie- und Medizinmarkt. Dennoch deuteten erste Signale darauf hin, dass die Talsohle erreicht sei. Insgesamt liege der Ausblick gut innerhalb der Erwartungen, urteilte Inauen. Negativ hielten die Analysten dagegen unisono fest, dass es noch keine Neuigkeiten zum geplanten Verkauf der Micro-LED Fabrik in Malaysia gab.

Wie Osram mitteilte, fiel der Umsatz im vierten Quartal um 3 Prozent auf 882 Millionen Euro. Grund dafür sei die konjunkturbedingte Schwäche des Halbleitergeschäfts in den Bereichen Automobil sowie Industrie & Medizintechnik.Die hohe Unsicherheit bei den Autoherstellern führe derzeit zu sehr kurzfristigen Aufträgen, erläuterte das Unternehmen. Bei der Industrie & Medizintechnik dürfte in den Segmenten mit schwacher Nachfrage immerhin die Talsohle erreicht sein. Zudem seien einige Produkte im Bereich Lampen & Systeme weggefallen, die AMS Osram für Originalgerätehersteller lieferte. Das Halbleiter-Kerngeschäft sei dagegen gewachsen.

Operativ konnte AMS Osram das Ergebnis stabil halten. Der um Transformationskosten bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) blieb unverändert bei 150 Millionen Euro. Die entsprechende operative Marge verbesserte sich dabei um 0,5 Prozentpunkte auf 17,0 Prozent.

Im Gesamtjahr fiel der Umsatz um 5 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Dazu trug bei, dass AMS Osram unrentable Halbleitergeschäfte mit einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro aufgegeben hat. Das verbliebene Halbleiterkernportfolio sei dagegen um rund 7 Prozent im Jahresvergleich gewachsen, was nahe an den mittelfristigen Wachstumszielen für das Halbleitergeschäft liege, hieß es.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank ebenfalls um 5 Prozent auf 575 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge blieb unverändert bei 16,8 Prozent. Die Marktschwäche im zweiten Halbjahr in den Halbleitermärkten für Automobil sowie Industrie & Medizin habe die Verbesserungen aus dem laufenden Effizienzprogramm überdeckt, schrieb AMS Osram.

Immerhin fielen die Kostensenkungen höher aus als gedacht; und es soll weiter gespart werden. Auf der anderen Seite fielen für den Ausstieg aus dem Micro-LED-Geschäft mit der Aufgabe der Fabrik in Malaysia hohe Kosten an.

Im Vorjahr hatten Abschreibungen allerdings 1,3 Milliarden ausgemacht. So konnte AMS Osram unter dem Strich den Verlust im Gesamtjahr auf 785 Millionen Euro halbieren.

Für das laufende Quartal rechnet AMS Osram erneut mit einer gedämpften Nachfrage nach seinen Halbleiterprodukten für Autos. Auch die Nachfrage aus dem Industrie- und Medizinmarkt bleibe durchzogen. Für das gesamte Jahr 2025 erwartet das Unternehmen eine deutlich stärkere zweite Hälfte. Dies sei vor allem Produktanläufen und einer gewissen Marktnormalisierung zu verdanken. Darüber hinaus dürfte sich die Profitabilität durch das Effizienzprogramm verbessern, auch im Falle einer moderaten Umsatzentwicklung, hieß es.

@ dpa.de

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