Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Finanzdienstleister Hypoport DE0005493365 rechnet nach dem Geschäftseinbruch bei Immobilienkrediten mit einer weiteren Erholung.

22.01.2024 - 10:42:00

Rückgang der Bauzinsen bringt Hypoport mehr Geschäft - Aktie legt zu

Der jüngste Rückgang der Zinsen, etwas niedrigere Immobilienpreise und steigende Mieten dürften mehr Familien zum Kauf von Wohneigentum motivieren, sagte Vorstandschef Ronald Slabke am Montag bei der Vorlage von Eckdaten zum vierten Quartal. Die Entwicklung werde sich 2024 voraussichtlich fortsetzen. Zuletzt vermittelte Hypoports Plattform Europace erstmals seit Beginn der Krise insgesamt eine größere Summe an Baudarlehen, Ratenkrediten und Bausparverträgen als im Vorjahreszeitraum. Für die gebeutelte Hypoport-Aktie ging es nach den Neuigkeiten aufwärts.

Das Papier gewann am Vormittag gut acht Prozent auf 179,70 Euro und gehörte damit zu den Spitzenreitern im Kleinwerte-Index SDax DE0009653386. Zugleich machte es seine seit dem Jahreswechsel eingefahrenen Kursverluste mehr als wett. Von den Rekordkursen aus der Zeit der Corona-Krise ist die Aktie jedoch weit entfernt: Vor knapp drei Jahren im Februar 2021 hatten Anleger für das Papier bis zu 618 Euro bezahlt. Inzwischen liegt der Kurs wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie im Jahr 2019.

Slabke sieht jedoch Grund zur Zuversicht - und untermauert dies mit den jüngsten Geschäftszahlen. So kam die Immobilienplattform Europace im vierten Quartal auf ein vermitteltes Volumen von 15,48 Milliarden Euro und damit 0,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Baudarlehen legten sogar um 7,7 Prozent auf 12,71 Milliarden Euro zu. Vor allem das Geschäft mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken wuchs kräftig. Allerdings ging die Nachfrage nach Bausparverträgen um fast 40 Prozent zurück.

Jahrelang hatten die Niedrigzinsen Hypoports Geschäft mit Immobilienkrediten angetrieben. Als Zinsen deutlich stiegen, zog die Nachfrage zwar noch einmal kurzzeitig an. Doch dann ging es abwärts. Sowohl 2022 als auch 2023 musste sich der Vorstand von seinen zuvor optimistischeren Geschäftszielen verabschieden. Für 2023 rechnet das Management seit dem Herbst mit einem Umsatzrückgang von bis zu 25 Prozent.

In den ersten neun Monaten verbuchte Hypoport vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar einen Verlust von rund drei Millionen Euro. Für das Gesamtjahr stellte der Vorstand dank positiver Sondereffekte dennoch einen operativen Gewinn von 10 bis 15 Millionen Euro in Aussicht. Seine gesamten vorläufigen Geschäftszahlen will Hypoport am 11. März veröffentlichen.

@ dpa.de

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