Der Energietechnikkonzern Siemens Energy DE000ENER6Y0 hat auf der Hauptversammlung seinen Zeitplan für die Sanierung des verlustreichen Windkraftgeschäfts bekräftigt.
26.02.2024 - 15:27:06Siemens Energy sieht sich im Plan bei Windkraft-Sanierung - Aktionärsschelte
So soll Siemens Gamesa im Geschäftsjahr 2026 die Gewinnschwelle erreichen, bestätigte die Unternehmensführung am Montag auf dem Aktionärstreffen, das rein digital stattfand. "Wir setzen alles daran, im Windgeschäft schnellstmöglich die Wende einzuleiten." Aktionärsvertreter gingen mit dem Umgang des Konzerns zur Lösung der Probleme im Windgeschäft indes hart ins Gericht. Mehrere Aktionäre wie unter anderem die Fondsgesellschaften Union Investment und DWS kündigten an, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern.
Siemens Gamesa hatte dem Energietechnikkonzern im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) einen Verlust von rund 4,6 Milliarden Euro eingebrockt. Qualitätsmängel der Landturbinen 4.X und 5.X sorgten für milliardenschwere Rückstellungen. Dazu kamen höhere Anlaufkosten für den Ausbau der Kapazitäten für Meeresanlagen.
Das alles kam zutage, nachdem Siemens Energy die schon vorher problembehaftete Tochter vollständig übernommen hatte. Als Folge nahm Siemens Energy Staatsgarantien in Anspruch, um Aufträge abzusichern. Dies führte bei Bekanntwerden Ende vergangenen Oktober zum Absturz der Aktie.
Anteilseignervertreter sparten daher nicht an Kritik. Fondsmanager Ingo Speich von Deka Investment monierte ein erneut "verlorenes Jahr" für die Aktionäre. Konzernchef Bruch kämpfe wie "Don Quijote gegen Windmühlen", ohne voranzukommen. Arne Rautenberg von Union Investment monierte, die Probleme bei Siemens Gamesa seien entweder nicht "in vollem Umfang gesehen oder schöngeredet worden". Siemens Energy habe sich mit der "völlig überteuerten Komplettübernahme" ein "kapitales Eigentor" geschossen.