Der Dax DE0008469008 hat eine schwache Börsenwoche versöhnlich beendet.
04.10.2024 - 18:04:24Frankfurt Schluss: Dax beendet schwache Woche im Plus - US-Daten
Dank eines starken US-Arbeitsmarktberichtes stieg der deutsche Leitindex um 0,55 Prozent auf 19.120,93 Punkte. Das Wochenminus beläuft sich damit auf 1,81 Prozent. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen gewann am Freitag 1,03 Prozent auf 26.850,01 Punkte.
Die US-Wirtschaft hatte im September erheblich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote ging im Vergleich zum Vormonat etwas zurück, während Volkswirte mit einer Stagnation gerechnet hatten. Das Lohnwachstum fiel überraschend hoch aus.
"In den USA kommen vom Arbeitsmarkt weiterhin keinerlei Signale für eine Rezession", schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Sollte es bei dieser Robustheit bleiben, dürfte es zwar in naher Zukunft zu weniger starken Zinssenkungen der US-Notenbank kommen. Allerdings sei die Aussicht, dass es überhaupt graduelle Schritte nach unten geben werde, während die Wirtschaft weiter wächst, mehr wert als zwingend notwendige geldpolitische Lockerungen ohne Wachstum. Für den Dax sei nach dieser schwachen Woche die Fortsetzung der Rally möglich, fuhr Oldenburger fort.
Am deutschen Aktienmarkt stach Hapag-Lloyd DE000HLAG475 negativ heraus. Die Anteilscheine der Großreederei sackten um 16 Prozent ab, nachdem Hafenarbeiter an der US-Ostküste ihren Streik nach wenigen Tagen gestoppt hatten. Sorgen vor Lieferengpässen wurden damit gemildert. Im Zuge der Streiks hatten sich zuletzt auf dem globalen Containermarkt steigende Frachtraten abgezeichnet, was Anbietern solcher Kapazitäten zugutekommen kann.
Autoaktien trotzten der Grundsatzentscheidung der Europäischen Union (EU), Zusatzzölle auf Elektroautos aus China zu ermöglichen. Obwohl die deutsche Branche Gegenmaßnahmen Chinas befürchtet, blieben die Branchenwerte auf Stabilisierungskurs: Für Mercedes-Benz DE0007100000, Porsche AG DE000PAG9113, BMW DE0005190003 und Volkswagen (VW) DE0007664039 standen Kursgewinne von bis zu 2,9 Prozent zu Buche.
Die Anleger hoffen offenbar, dass Brüssel mit China am Verhandlungstisch noch eine Lösung erreicht. In diesem Fall könnte das Vorhaben von der EU-Kommission wieder vom Tisch genommen werden. Als zusätzlicher Antrieb erwies sich der Kursrutsch des Euro nach den starken US-Jobdaten.
Im Fokus stand zudem Redcare Pharmacy NL0012044747. Die Online-Apotheke rechnet 2024 wegen höherer Werbeausgaben für das E-Rezept mit einem geringeren Gewinn als bisher. Während Optimisten die überzeugende Umsatzentwicklung mit dem E-Rezept hervorhoben, betonten Pessimisten die Belastung für die Profitabilität. Am Markt überwog am Ende eine leicht positive Interpretation: Die Aktien schlossen hauchdünn im Plus.
Derweil wagte der Wissenschaftsverlag Springer Nature DE000SPG1003 den Sprung auf das Börsenparkett. Nach einem ersten Kurs von 24 Euro kosteten die Aktien am Ende 24,24 Euro - damit notierten sie deutlich über dem Ausgabepreis von 22,50 Euro.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,68 Prozent auf 4.954,94 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 GB0001383545 und der schweizerische SMI CH0009980894 hingegen bewegten sich nur wenig. In New York stand der Dow Jones Industrial US2605661048 zum europäischen Börsenschluss moderat im Plus.
Der Euro EU0009652759 gab nach und notierte zuletzt bei 1,0961 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1029 (Donnerstag: 1,1039) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9067 (0,9058) Euro.
Am deutschen Anleihenmarkt fiel der Rentenindex Rex DE0008469107 um 0,24 Prozent auf 127,05 Punkte, während die Umlaufrendite von 2,10 auf 2,14 Prozent stieg. Der Bund-Future DE0009652644 verlor 0,46 Prozent auf 133,92 Punkte./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---