Börsen/Aktien, Deutschland

Der Dax DE0008469008 hat am Montagnachmittag sein moderates Minus aus dem frühen Handel nahezu wettgemacht.

07.10.2024 - 14:58:19

Aktien Frankfurt: Dax holt Anfangsverluste weitgehend auf

Zuletzt notierte der Leitindex nur noch 0,02 Prozent tiefer bei 19.117,24 Punkten, nachdem er in der Vorwoche um rund 1,8 Prozent nachgegeben hatte. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen sank zuletzt um 0,14 Prozent auf 26.812,55 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um rund 0,3 Prozent nach oben.

In der deutschen Wirtschaft mehren sich unterdessen die Krisensignale. Die Industrie verbucht deutlich weniger Neugeschäft und einen stärkeren Auftragsrückgang als erwartet. Und auch vom Privatkonsum sind aktuell kaum Wachstumsimpulse zu erwarten. Die Stimmung im Einzelhandel und unter Verbrauchern hat sich weiter verschlechtert. In der Industrie ist nach zwei Anstiegen in Folge der Auftragseingang im August unerwartet deutlich gesunken.

Unter den Einzelwerten fielen an der Dax-Spitze die Aktien der Commerzbank DE000CBK1001 mit einem neuerlichen Hoch seit dem Jahr 2011 auf und gewannen zuletzt 2,3 Prozent. Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp sieht bei einer Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit IT0005239360 große Risiken. Die Integration zweier großer Banken sei extrem schwierig, sagte Orlopp dem "Handelsblatt". "Einen solchen Stillstand können wir uns in der heutigen Zeit, die von so vielen technologischen Umbrüchen und von einem sehr intensiven Wettbewerb geprägt ist, nicht leisten."

Die Papiere von Thyssenkrupp DE0007500001 sackten um 4,2 Prozent ab. Die Pläne des Industriekonzerns zur Herstellung von sogenanntem grünem Stahl stehen laut einem Medienbericht auf dem Prüfstand. Eines von vier Prüfszenarien sehe den Baustopp der für die Stahlherstellung mit Wasserstoff notwendigen Direktreduktionsanlage vor, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf nicht genannte Quellen im Unternehmen. Dadurch müsste die Thyssenkrupp-Stahlsparte wahrscheinlich im Vorfeld geflossene staatliche Subventionen von rund einer halben Milliarde Euro zurückzahlen.

Die Aktien von Heidelberg Materials verteuerten sich um 1,8 Prozent. Der Adani-Mischkonzern will laut einem Medienbericht das indische Geschäft von Heidelberg Materials DE0006047004 übernehmen.

Ansonsten hinterließen vor allem Analystenkommentare ihre Spuren. So führte eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank bei Jenoptik DE000A2NB601 zu einem Kurssprung von 5,3 Prozent. Der Technologiekonzern werde binnen zwei Jahren wohl drei größere Schritte machen, um seinen Wert zu steigern, schrieb Experte Michael Kuhn. Sein Kursziel liegt oberhalb des bisherigen Rekordhochs.

Derweil sorgten Abstufungen und negative Kommentare anderer Experten bei PVA Tepla DE0007461006 und Evotec DE0005664809 für Kursverluste von 7,1 beziehungsweise 2,4 Prozent. Beim Spezialanlagenbauer PVA Tepla befürchtet Constantin Hesse von Jefferies weitere Verzögerungen im Auftragseingang. Beim Wirkstoffforscher Evotec rechnet sein Kollege aus dem eigenen Haus Benjamin Jackson damit, dass die Neuaufstellung noch Zeit braucht.

Der Euro EU0009652759 notierte zuletzt bei 1,0977 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1029 (Donnerstag: 1,1039) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9067 (0,9058) Euro.

Am deutschen Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,14 Prozent am Freitag auf 2,23 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,53 Prozent auf 126,38 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 verlor 0,25 Prozent auf 133,62 Punkte./edh/nas

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

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