Der Dax DE0008469008 hat am Montag nach einer kleinen Berg- und Talfahrt fast unverändert geschlossen.
18.11.2024 - 18:02:56Frankfurt Schluss: Dax kaum verändert - Jahresendrally ungewiss
Die Trendsuche setzte sich so zu Wochenbeginn fort. Der deutsche Leitindex ging mit einem Minus von 0,11 Prozent auf 19.189,19 Punkte aus dem Handel.
Der Korridor, in dem er sich im Tagesverlauf bewegte, war zugleich recht eng. Während die 50-Tage-Linie bei aktuell rund 19.150 Zählern laut Charttechnikern als Indikator für den mittelfristigen Kursverlauf derzeit eine Unterstützung darstellt, liege der kurzfristige Trendindiktor wie ein Deckel auf dem Index. Etwas über 19.280 Punkten verläuft die 21-Tage-Linie, die erst einmal wieder überwunden werden müsse, damit eine Jahresendrally Chancen bekomme.
Der MDax DE0008467416 sank am Montag um 0,82 Prozent auf 26.195,18 Zähler. Der EuroStoxx 50 EU0009658145, der Leitindex der Eurozone, gab um 0,09 Prozent auf 4.790,33 Punkte nach. Der Leitindex SMI CH0009980894 in der Schweiz legte dagegen minimal zu. In Großbritannien schloss der FTSE 100 GB0001383545 etwas stärker im Plus.
In der vergangenen Woche hatte es zweimal so ausgesehen, als sei der Startschuss für eine Jahresendrally des Dax gefallen. Stets ging den Käufern aber rasch die Luft aus. Das Rekordhoch von Mitte Oktober bei knapp unter 19.675 Punkten blieb auf Abstand. In den Vereinigten Staaten waren die wichtigsten Indizes nach den kräftigen Gewinnen durch den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen wieder spürbar gesunken.
"Nach der Risikofreude in den ersten Novembertagen haben sich die Anlegernerven in New York wieder etwas beruhigt", schrieb CMC-Markets-Analyst Konstantin Oldenburger. Einen wichtigen Grund dafür sieht er in den Äußerungen des US-Notenbank-Chefs Jerome Powell. Dessen Botschaft, die Zinsen nur bei Bedarf zu senken und dazu noch langsamer als erhofft, habe der Euphorie einen Dämpfer versetzt. Dass der Dax zuletzt ein Eigenleben geführt und sich vom Auf und Ab an der Wall Street abgekoppelt hatte, sei daher nun "ein Vorteil".
Unternehmensseitig ging es am Montag recht ruhig zu, da die Berichtssaison fast beendet ist. Die wichtigsten Konzerne hierzulande haben ihre Zahlen vorgelegt, sodass sich das Interesse der Anleger im Dax auf andere Themen richtete. Bei der Commerzbank DE000CBK1001 steht vor allem das Thema einer möglichen Übernahme durch Unicredit IT0005239360 im Fokus, auch wenn die Bank ihre Eigenständigkeit betont und die Italiener als einen "strategischen Investor" bezeichnet. Die Commerzbank-Aktien setzten sich mit plus 2,5 Prozent an die Index-Spitze.
Siemens Energy DE000ENER6Y0 gaben nach einem erneuten Rekordhoch letztlich als Tagesschlusslicht 2,9 Prozent ab. Im bisherigen Jahresverlauf sind die Papiere des Energietechnikkonzerns aber der unangefochtene Höhenflieger im Dax. Der Aktienkurs hat sich in diesem Jahr bislang vervierfacht.
Unter den Rüstungsaktien legten Rheinmetall DE0007030009 um 1,2 Prozent zu und blieben damit knapp unter ihrem jüngsten Rekordhoch. Anleger werden bei dem Unternehmen in dieser Woche auch auf Aussagen vom Kapitalmarkttag achten. Hensoldt DE000HAG0005 stiegen um 2,1 Prozent und Renk DE000RENK730 gewannen 5,0 Prozent. Die Geopolitik und die Lage in der Ukraine sind nach wie vor Thema auf dem Parkett.
Für Delivery Hero DE000A2E4K43 ging es um 4,0 Prozent abwärts, nachdem der Essenlieferant Details zum Börsengang seiner Nahost-Tochter Talabat in Dubai bekannt gegeben hatte.
Der Euro EU0009652759 stieg bis zum frühen Abend wieder etwas und kostete zuletzt 1,0578 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0552 (Freitag: 1,0583) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9476 (0,9449) Euro.
Am Rentenmarkt sank der Rentenindex Rex DE0008469107 um 0,32 Prozent auf 125,60 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,27 Prozent am Freitag auf 2,33 Prozent. Der Bund-Future DE0009652644 verlor 0,28 Prozent auf 131,91 Punkte./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---