Der Dax DE0008469008 hat am Montag der neusten Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump getrotzt.
10.02.2025 - 10:01:08Frankfurt Eröffnung: Moderate Gewinne trotz US-Zollankündigung
Der deutsche Leitindex legte um 0,29 Prozent auf 21.851,05 Punkte zu und machte damit einen Teil seiner zum Wochenschluss erlittenen Verluste wett.
Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,34 Prozent auf 27.066,00 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 gewann 0,30 Prozent.
Trump will Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen. Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden. Die Zölle sollten alle Länder betreffen, sagte Trump weiter - auch die Nachbarn Kanada und Mexiko.
Die neueste Maßnahme mache zwar deutlich, dass der Handelsprotektionismus von Seiten der USA weiter vorangetrieben werde, sagte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Die deutsche Wirtschaft aber werde davon nur in kleinen Teilen betroffen sein, da die Stahlproduktion von Deutschland global kaum noch eine Rolle spiele. Zu den Leidtragenden zählten hingegen Länder wie Indien und Südkorea.
Dementsprechend hielten sich hierzulande die Bewegungen bei den Aktien aus der Stahlbranche in Grenzen. So büßten die Anteilsscheine der Hersteller Thyssenkrupp DE0007500001 und Salzgitter DE0006202005 0,6 Prozent beziehungsweise 1,2 Prozent ein.
Die Papiere von Klöckner & Co DE000KC01000 stiegen um 0,5 Prozent. Der Stahlhändler könnte sich als relativer Gewinner erweisen, da das Unternehmen bereits etwa 60 Prozent seiner Erlöse in den USA erziele, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Klöckner & Co profitiere von steigenden Stahlpreisen, die nun in den USA zu erwarten seien.
Nach dem Kurseinbruch auf ein Rekordtief am Freitag legten die Papiere der Porsche AG DE000PAG9113 zu Wochenbeginn um 0,4 Prozent zu. Der Sportwagenhersteller hatte am Donnerstagabend ein teures Maßnahmenprogramm gegen die Krise angekündigt. Man will neue Autos mit Verbrennermotor oder Plug-in-Hybridantrieben entwickeln und mehr Sonder- sowie Exklusivausstattungen anbieten.
Am Montag zogen zahlreiche Experten die Reißleine und strichen ihre Empfehlungen für die Porsche-Aktien. Mit ihren Kurszielen signalisierten sie allerdings keine Rückschlagsrisiken mehr. Der Berenberg-Experte Romain Gourvil sieht die Aktien aktuell auf der "Strafbank" - das Schlimmste sei überstanden, sie müssten sich aber erst wieder bewähren.