Der Dax DE0008469008 hat am Donnerstag das vierte Mal in Folge nachgegeben.
18.07.2024 - 18:03:42Frankfurt Schluss: Dax sinkt weiter - US-Techwerte belasten
Etwas Druck kam von den US-Börsen, wo die Technologie-Werte ihre jüngsten Verluste ausweiteten. Zudem belastete ein Kursrutsch bei den Aktien des Schwergewichts Siemens DE0007236101. Am frühen Nachmittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) erwartungsgemäß darauf verzichtet, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Damit konnte diese den deutschen Leitindex nicht stützen. Das Börsenbarometer fiel um 0,45 Prozent auf 18.354,76 Punkte. Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte ging es immerhin um 0,22 Prozent auf 25.587,44 Zähler nach oben.
Das Zinsniveau wurde von der Europäischen Zentralbank trotz der zuletzt gesunkenen Inflation unverändert belassen, nachdem die Währungshüter bereits im Vormonat die Zinswende eingeläutet hatten. "Die EZB hat es alles andere als eilig mit weiteren Zinssenkungen", sagte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. Für eine nächste Zinssenkung im September sehe es derzeit aber gut aus.
Die Europäische Zentralbank ließ sich für die Entscheidung nach der Sommerpause alle Türen offen und vermied klare Hinweise. Künftige Zinsentscheidungen seien weiter abhängig von den Konjunkturdaten, bekräftigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Man entscheide von Sitzung zu Sitzung.
Deutliche Gewinne bei Autowerten EU0009658681 verhinderten größere Verluste im Dax. Erfreuliche Geschäftszahlen von Volvo Cars SE0016844831 hatten die Stimmung im Sektor verbessert. Von dem Analysehaus Bernstein Research wurde darauf verwiesen, dass der schwedische Autobauer die Erwartungen übertroffen und eine rekordhohe Marge bei Elektrofahrzeugen erzielt habe. Aktien von Volkswagen (VW) DE0007664039, Mercedes-Benz , BMW DE0005190003 und Porsche AG DE000PAG9113 gewannen zwischen 1,1 und 1,9 Prozent.
Auch die Rheinmetall-Aktien DE0007030009 waren gefragt, ihr Kurs stieg nach Vortagsverlusten um 1,9 Prozent. Die Experten von Goldman Sachs hatten einen Ausblick auf die Branchenberichte zum zweiten Quartal gegeben. Von dem Dax-Konzern erwartet die US-Bank ein starkes Ergebnis mit robusten Auftragseingängen, die es wohl nicht überall in der Branche geben werde.
Nach enttäuschenden Resultaten des schweizerischen Konkurrenten ABB CH0012221716 sackten die Siemens-Aktien am Dax-Ende um 4,4 Prozent ab. Analysten hatten in ihren Kommentaren zu ABB den Auftragseingang und den Umsatz als Schwachpunkte hervorgehoben.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 fiel um 0,44 Prozent auf 4.870,12 Punkte. Die Länderbörsen in Paris FR0003500008 und London GB0001383545 gingen mit moderaten Gewinnen aus dem Handel. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 hatte seine Rekordjagd zunächst fortgesetzt, notierte zum Börsenschluss in Europa aber 0,6 Prozent unter dem Vortagesschluss.
Am Devisenmarkt gab der Euro EU0009652759 nach und notierte zuletzt bei 1,0912 US-Dollar. Die EZB-Präsidentin hatte auf der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid gesagt, dass die Wirtschaft der Eurozone im zweiten Quartal "wahrscheinlich langsamer gewachsen ist als im ersten Quartal". Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs für den Euro auf 1,0930 (Mittwoch: 1,0934) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9149 (0,9145) Euro.
Am Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,43 Prozent am Vortag auf 2,46 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,11 Prozent auf 124,94 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 legte um 0,08 Prozent auf 132,65 Punkte zu./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---