Der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron DE000A0WMPJ6 sieht durch die neuen Probleme von AMS Osram AT0000A18XM4 nach der Streichung eines LED-Schlüsselprojekts bei dem Halbleiterhersteller zunächst keine Auswirkungen auf seine Jahresziele.
29.02.2024 - 10:10:41Aixtron: AMS-Osram-Problem betrifft uns zunächst nicht - Experte vorsichtig
"Wir haben die Nachrichten gesehen", doch ändere das erst einmal nichts am Ausblick für 2024, sagte eine Aixtron-Sprecherin am Donnerstag auf Nachfrage. Mit Blick auf die folgenden Jahre sieht ein erster Experte aber bereits Gegenwind.
Details - dann auch zu den mittelfristigen Folgen - dürfte es am Nachmittag geben: Um 15.00 Uhr steht die Telefonkonferenz des Aixtron-Managements mit Analysten zu den Jahreszahlen auf dem Plan.
AMS Osram AT0000A18XM4 hatte am Mittwochabend mitgeteilt, aufgrund einer unerwarteten Auftragsstornierung nach einer ersten Schätzung 600 bis 900 Millionen Euro abschreiben zu müssen. Auch die Mittelfristziele wurden gestutzt. Konkret geht es um die Stornierung eines Schlüsselprojekts der MicroLED-Strategie. Deswegen würden die Nutzungsmöglichkeiten aller zu dieser Strategie gehörenden Vermögenswerte hinterfragt, hieß es vom Unternehmen.
Explizit davon betroffen ist auch die neue 8-Zoll-LED-Fabrik in Kulim in Malaysia, die als Hoffnungsträger für weiteres Wachstum galt. Ob das noch nicht ganz fertiggestellte Werk nun komplett eingestampft wird, ging aus der Meldung nicht hervor. Der Aktienkurs von AMS-Osram brach am Donnerstag um mehr als 40 Prozent ein.
Der Aktienkurs von Aixtron sackte um fast ein Fünftel ab. Die Projektstreichung bei AMS-Osram sende negative Signale für das mittelfristige Wachstum des Anlagelieferanten Aixtron, erklärte ein Händler. Die hohen Markterwartungen für 2025 und die folgenden Jahre basierten auch auf einer zunehmenden Verwendung von MicroLEDs durch Konsumelektronikanbieter. Da nun ein großer Konzern erst einmal Abstand davon nehme, erscheine die Wachstumserwartungen an Aixtron zu optimistisch. Laut der Einschätzung von Olivia Honychurch von Jefferies Research handelt es sich bei dem Konzern um Apple.