Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der Baukonzern Hochtief DE0006070006 bleibt vor allem dank guter Geschäfte seiner US-Tochter Turner und des spanischen Autobahnbetreibers Abertis ES0111845014 auf Wachstumskurs.

24.07.2024 - 17:06:38

Hochtief verdient erneut deutlich mehr - Gewinnziel bestätigt

An Abertis hält die Tochter des spanischen Infrastrukturkonzerns ACS ES0167050915 rund 20 Prozent. Hochtief habe Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert und gleichzeitig den Auftragsbestand weiter ausgebaut, schrieb Unternehmenschef Juan Santamaría Cases am Mittwoch in einem Aktionärsbrief. Zudem habe der Konzern mit zwei Übernahmen Fortschritte bei der Umsetzung seiner strategischen Entwicklung erzielt.

Im zweiten Quartal sei der um Sondereffekte bereinigte Konzerngewinn im Jahresvergleich um 19,3 Prozent auf 159 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen in Essen mit. Die Aktie verlor nach Bekanntgabe der Zahlen rund drei Prozent, konnte zuletzt aber die Kursverluste auf knapp ein Prozent eindämmen.

Im laufenden Jahr rechnet Hochtief dank eines guten Auftragsbestands weiter mit einem bereinigten Nettogewinn von 560 bis 610 Millionen Euro. 2023 war der bereinigte Gewinn um 6,1 Prozent auf gut 553 Millionen gestiegen. Rückenwind verspricht sich das Unternehmen dabei neben Infrastrukturprojekten auch vom Bau von Rechenzentren. Tech-Konzerne stecken wegen wachsender Datenmengen und des KI-Trends viel Geld in den Ausbau von Rechenleistung.

So habe allein die US-Tochter Turner im ersten Halbjahr Aufträge für Rechenzentren in den USA im Wert von 3,9 Milliarden US-Dollar erhalten, schrieb Santamaria, der auch ACS-Chef ist, weiter. Zu Beginn des laufenden Jahres habe Turner vom Internetkonzern Meta US30303M1027 den Auftrag erhalten, im US-Bundesstaat Indiana ein Rechenzentrum im Wert von mehr als 800 Millionen US-Dollar zu bauen. Die australische Hochtief-Tochter Cimic erhielt laut Hochtief-Chef einen Auftrag für die Ausstattung eines Rechenzentrums in Indien.

Zudem habe Turner Zielobjekte bei Ausschreibungen im Bereich Hochtechnologie im Wert von rund 20 Milliarden Dollar in Europa identifiziert, so Santamaria. Die jüngste Übernahme des Maschinenbau- und Elektrotechnikunternehmen Dornan Engineering mit Sitz in Irland unterstütze die Expansion der US-Tochter in Europa. Das zugekaufte Unternehmen werde mit 1.000 Mitarbeitern rund 700 Millionen Euro im laufenden Jahr erwirtschaften, teilte Hochtief ferner mit.

Der Ordereingang stieg in den drei Monaten bis Ende Juni auf vergleichbarer Basis um knapp sieben Prozent auf fast 10,1 Milliarden Euro. Zu den Neuaufträgen gehörten eine Reihe von Projekten in den Bereichen Hochtechnologie, Energiewende und Infrastrukturprojekte mit Fokus auf Nachhaltigkeit, sagte Santamaria. Ende Juni schwoll der Auftragsbestand auf fast 66 Milliarden Euro an.

Inklusive Sondereffekten wies Hochtief im zweiten Quartal einen Gewinn von 304 Millionen Euro aus. Damit konnte das Unternehmen den Überschuss mehr als verdoppeln. Der Umsatz kletterte um fast 16 Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis betrug das Plus 5,1 Prozent. Unter anderem fließt die australische Tochter Thies seit Mai voll in die Bilanz ein. Hochtief hatte den Anteil an dem Unternehmen im April erhöht.

@ dpa.de

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