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Branchenfremde Anbieter sägen am Geschäft von deutschen BaumärktenKöln -- Atradius: Kein reales Umsatzwachstum bei Baumärkten im Jahr 2024- Wettbewerbsintensität nimmt durch branchenfremde Unternehmen zuDie deutschen Baumärkte stehen unter Wandlungsdruck.

28.05.2024 - 10:07:07

Atradius Kreditversicherung / Branchenfremde Anbieter sägen am Geschäft ...

Branchenfremde Anbieter sägen am Geschäft von deutschen BaumärktenKöln (ots) -

- Atradius: Kein reales Umsatzwachstum bei Baumärkten im Jahr 2024- Wettbewerbsintensität nimmt durch branchenfremde Unternehmen zu

Die deutschen Baumärkte stehen unter Wandlungsdruck. "Die Corona-Pandemie hatdie Menschen in die Baumärkte gebracht, in der jüngeren Vergangenheit aber hatdie wirtschaftliche Unsicherheit auch auf die Heimwerkermärkte übergegriffen",sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Deutschland, Zentral-und Osteuropa beim internationalen Kreditversicherer Atradius. Im ersten Quartal2024 verzeichneten die Baumärkte laut Handelsverband Heimwerken, Bau und Gartene. V. zwar einen Umsatzanstieg von 4,4 Prozent, für das gesamte Jahr wird jedochseitens Atradius inflationsbereinigt ein Nullwachstum erwartet.

Während der Pandemie haben viele Unternehmen ihr Angebot um Heimwerkerartikelwie Werkzeuge und Farben oder Gartengeräte ergänzt. Nun erschweren sie denetablierten Anbietern zunehmend das Geschäft und erhöhen durch günstigereProdukte und Online-Handel die Wettbewerbsintensität. "Die neuen Konkurrentendürften längerfristig im Markt bleiben. Für viele Baumärkte wäre es gut, wennsie darauf reagieren und sich weiterentwickeln - von einem reinen Bereitstellervon Produkten hin zu einem Anbieter von Produkten und dazugehörigenDienstleistungen", erklärt Michael Karrenberg. "Die Baumarktprodukte sindmittlerweile auf vielen Plattformen zu kaufen, Serviceleistungen könnten künftigden Unterschied machen."

Eine Maßnahme könnte die Ausweitung von Montage- undInstallationsdienstleistungen sein. Vor allem vor dem Hintergrund derfortlaufenden Digitalisierung sind Kunden zunehmend auf Hilfestellungenangewiesen. Mehr praktische Anleitungen und Workshops, etwa zurMaterialverarbeitung und Gerätenutzung, sowie die Vermittlung zwischen Kundenund Handwerkern dürften ebenfalls Potenzial bieten.

Branche insgesamt stabil - vereinzelt sind aber steigende Risiken spürbar

2020 war das Erfolgsjahr der Baumärkte. In der Vor-Corona-Zeit betrug dasjährliche Umsatzwachstum zwei Prozent, 2020 stieg der Umsatz um 14 Prozent auf22,1 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren schwankten die Umsätze jedochsehr stark. Der Ukraine-Krieg, die anhaltende Inflation und auch dasGebäudeenergiegesetz sorgen für Zurückhaltung bei den Verbrauchern. Diegesetzlichen Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden wirken sichauch auf die Baumärkte aus. "Im Jahr 2023 konzentrierte sich die Nachfrage aufThemen rund um Heizung und Wärmedämmung", sagt Michael Karrenberg, "hierbei sindBaumärkte nicht unbedingt im Fokus". Im ersten Quartal dieses Jahres ist dieNachfrage nach baurelevanten Produktgruppen deutlich zurückgegangen und derGarten- und Pflanzenbereich stand im Fokus. Aufgrund der Inflation wird für 2024zwar eine Umsatzsteigerung erwartet, inflationsbereinigt werde es allerdingskein reales Wachstum geben, schätzt der Atradius-Manager.

Der rückläufige Konsum in Deutschland und die Abwanderung zu branchenfremdenUnternehmen betreffen alle Baumärkte. "Beim einen oder anderen Marktteilnehmerhat sich die Liquiditätslage in den letzten Monaten spürbar verschlechtert",sagt Michael Karrenberg. "Die Ausfallgefährdung insgesamt ist aber weiterhinmoderat." Bei einem Gesamtumsatz von über 25 Milliarden Euro für alle Baumärktefällt allein ein Drittel auf die beiden größten Anbieter zurück. "In Zukunft istes gut möglich, dass sich kleinere Baumärkte zusammenschließen, um Kosten zusenken und Synergien zu heben", schätzt Michael Karrenberg. Auch ein Wandel inder Verfügbarkeit der Materialien ist denkbar, um die Kapitalbindungen zureduzieren, zum Beispiel bei Produkten wie Gartenmöbel, Teiche oder Grills.Waren würden zentral gelagert und auf Bestellung ausgeliefert werden. DerEinstieg an ausländischen Wettbewerbern sei nicht zu erwarten. "Der Markt istklar zwischen den heimischen Anbietern verteilt - internationale Wettbewerberkönnten nur in den deutschen Markt einsteigen, indem sie einen der bestehendenAnbieter übernehmen würden", so der Atradius-Experte weiter.

Einen positiven Einfluss auf die Lage der Baumärkte könnte laut der Einschätzungvon Atradius die Entscheidung um den EZB-Leitzins im Juni haben. Wird derZinssatz gesenkt, kommt dies den Baumärkten zugute. Auch von der Lohnentwicklungkönnte die Branche profitieren. "Kunden investieren ihr Geld dann eher wieder inihr Zuhause", so Michael Karrenberg.

Über Atradius

Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften,Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischenPräsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützenUnternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren undDienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente(GCO.MC), einer der größten Versicherer in Spanien und einer der größtenKreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unterhttp://www.atradius.de .

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