Produktion/Absatz, Arbeit

Boeing US0970231058 greift angesichts des Streiks seiner größten Gewerkschaft zu einem Einstellungsstopp.

16.09.2024 - 18:50:35

Boeing tritt auf die Kostenbremse

Außerdem werden "viele" Mitarbeiter beurlaubt und Dienstreisen aufs Nötigste reduziert, wie Finanzchef Brian West in einer E-Mail an die Mitarbeiter ankündigte. Der Streik gefährde erheblich die Erholung des Flugzeugbauers, und deswegen müsse Boeing das Geld zusammenhalten, argumentierte er.

Zu den weiteren Maßnahmen gehört, dass auch das Management nicht mehr Business- und Erste-Klasse-Flüge buchen darf sowie alle mit Beförderungen verbundenen Gehaltserhöhungen ausgesetzt werden. Die Teilnahme an Airshows wird eingeschränkt.

Die größte Boeing-Gewerkschaft IAM mit rund 33.000 Beschäftigten war am Freitag in den Streik getreten. Durch die Arbeitsniederlegung ist die Boeing-Produktion rund um Seattle im Nordwesten der USA betroffen, wo unter anderem das Bestseller-Modell 737 und der Langstrecken-Jet 777 gebaut werden. Vor allem bei der 737 ist Boeing bereits im Verzug mit Lieferungen an viele Fluggesellschaften.

Boeing steckt nach einer Pannenserie in einer Krise und kämpft mit hohen Verlusten. Nach einem Zwischenfall im Januar, bei dem ein Rumpfteil einer so gut wie neuen Boeing-Maschine kurz nach dem Start herausriss, darf der Konzern bis auf Weiteres nicht die Produktion der 737-Reihe ausbauen.

Die Gewerkschaft hatte zuletzt 2008 gestreikt. Der Ausstand dauerte 57 Tage und kostete den Konzern nach Analystenschätzungen rund zwei Milliarden Dollar.

Zudem zeichnet sich bereits ab, dass auch eine Einigung mit der Gewerkschaft teuer für Boeing sein wird. Die Gewerkschafts-Mitglieder lehnten vor dem Streik mit einer Mehrheit von rund 95 Prozent eine Vereinbarung ab, die eine Einkommenserhöhung von 25 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren vorsah. Die Beschäftigten hatten in den vergangenen Jahren weitgehend Nullrunden akzeptiert, während sich das Leben in der Region verteuerte.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Rauch in Kabine: Zwei Crew-Mitglieder der Swiss in Klinik Nach der notfallmäßigen Landung einer Maschine der Swiss in Graz sind noch zwei Besatzungsmitglieder im Krankenhaus. (Boerse, 24.12.2024 - 15:36) weiterlesen...

Investorengruppe übernimmt Lilium-Betrieb Der insolvente Elektroflugzeug-Pionier Lilium NL0015000F41 hat einen Investor gefunden und will sein Geschäft fortführen. (Boerse, 24.12.2024 - 15:13) weiterlesen...

Tesla rechnet in Deutschland mit einem Plus Der US-Elektroautobauer Tesla US88160R1014 in Grünheide blickt trotz der deutschen E-Auto-Krise optimistisch in die Zukunft und geht von einem positiven Jahr aus. (Boerse, 23.12.2024 - 06:52) weiterlesen...

Zeit für Investorensuche läuft bei E-Flugzeugbauer Lilium ab Dem insolventen bayerischen E-Flugpionier Lilium NL0015000F41 mit Sitz in Gauting bei München droht das Aus. (Boerse, 23.12.2024 - 06:11) weiterlesen...

VW-Chef: Abbau entspricht Kapazität von zwei bis drei Werken Die Sparpläne von Volkswagen DE0007664039 entsprechen VW DE0007664039-Chef Oliver Blume zufolge vom Umfang her einer Verringerung der Produktionskapazität um mehrere Werke. (Boerse, 22.12.2024 - 19:50) weiterlesen...

Werke im Umbruch und weniger Jobs: Wie es bei Volkswagen weitergeht Bei Europas größtem Autobauer brechen nun Zeiten des Sparens an: Volkswagen DE0007664039 will in der Krise der Autoindustrie Zehntausende Jobs abbauen und Hunderttausende Autos weniger im Jahr herstellen. (Boerse, 22.12.2024 - 14:59) weiterlesen...