Börsen/Aktien, USA

An den US-Börsen haben sich am Donnerstag die Wirtschaftssorgen mit Wucht zurückgemeldet.

13.03.2025 - 19:22:05

Aktien New York: Verluste - Konjunktursorgen dominieren wieder

Darunter litten insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte, die zur Wochenmitte noch einen weiteren Erholungsversuch im aktuellen Abwärtstrend unternommen hatten. Nach neuen Aussagen von US-Präsident Donald Trump ist die Angst vor einer Ausweitung des Zollkonfliktes der USA mit ihren Handelspartnern wieder gestiegen.

Damit fiel der technologielastige Index Nasdaq 100 US6311011026 am Donnerstag um 1,79 Prozent auf 19.244,99 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es um 1,32 Prozent auf 5.525,20 Punkte nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 verlor 1,33 Prozent auf 40.803 Punkte.

Trump drohte der Europäischen Union (EU) mit Zöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholischen Getränke aus Frankreich und anderen EU-Staaten. Die USA würden diese Zölle in Kürze erheben, wenn die EU nicht den geplanten Zoll auf amerikanischen Whiskey zurücknehme. Die Europäische Union will mit Gegenzöllen auf US-Waren im Milliardenwert die neuen amerikanischen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte kontern.

Laut den Chart-Experten von Index-Radar könnte das bekannte Börsensprichwort "Politische Börsen haben kurze Beine" mit Trump im Weißen Haus der Vergangenheit angehören. Die ständig wechselnden Rahmenbedingungen erschwerten die Planungssicherheit für Unternehmen und belasteten erheblich den Konsum. Und zu allem Überfluss drohe am Wochenende erneut ein Shutdown in den USA. "Ohne die Zustimmung der Demokraten zu einem Übergangshaushalt könnte die Zahlungsunfähigkeit erneut zur Realität werden", warnten sie.

Auf Unternehmensseite macht Intel US4581401001 positive Schlagzeilen: Die Ernennung eines neuen Konzernchefs trieb den Kurs um fast 14 Prozent nach oben. Damit waren die Aktien der klare Gewinner im Nasdaq 100. Der Branchenveteran Lip-Bu Tan soll den Chip-Riesen aus seiner Krise führen. Analyst Timothy Arcuri von der Bank UBS äußerte sich "positiv auf vielen Ebenen", unter anderem wegen seiner Erfahrung. Der neue Chef verfüge über ausgezeichnete Beziehungen in Fernost und habe in der Vergangenheit bereits Wert für die Aktionäre geschaffen.

Ansonsten gab es aber viele negativ auffällige Aktien. So sackten die Papiere des Softwarekonzerns Adobe US00724F1012 als Schlusslicht im Nasdaq 100 um knapp 14 Prozent ab. Als Grund galt ein schwacher Umsatzausblick auf das laufende zweite Geschäftsquartal.

Für die Anteilsscheine von Uipath US90364P1057 ging es um gut 14 Prozent nach unten. Der Softwarespezialist hatte ebenfalls eine schwache Umsatzprognose präsentiert. Laut dem Experten Matthew Hedberg der kanadischen Bank RBC spiegelt diese das derzeitig unsichere Marktumfeld für das Unternehmen wider, auch wegen einer möglichen Aussetzung staatlicher Ausgaben.

Die Aktien des Nutzfahrzeugbauers Paccar US6937181088 büßten knapp vier Prozent ein. Hier wurden weniger strenge Emissionsvorschriften für Lkw in den USA zum Thema gemacht, weil der von Trump eingesetzte neue Chef der Umweltbehörde EPA wohl zahlreiche Regelungen auf den Prüfstand stellt. An der Börse dämpfte dies die Hoffnung, dass schärfere Vorschriften die Käufe neuer Lkw fördern.

Ebenfalls fast vier Prozent verloren American Eagle Outfitters US02553E1064. Wie der Analyst Matthew Boss von der Bank JPMorgan urteilte, war der Ausblick des Modeunternehmens auf das erste Quartal und das Gesamtjahr 2025 eine herbe Enttäuschung.

@ dpa.de