Produktion/Absatz, Wettbewerb

An dem Rumpfteil, das eine Boeing US0970231058-Maschine Anfang des Jahres im Steigflug verlor, fehlten nach Erkenntnissen von US-Unfallermittlern vier Befestigungsbolzen.

06.08.2024 - 18:24:03

Experten: Bolzen an Alaska-Rumpfteil bei Boeing entfernt

Als der Rumpf vom Zulieferer Spirit zum Flugzeugbauer geliefert wurde, seien sie noch an ihrem Platz gewesen, betonte die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB bei einer Anhörung zu dem Zwischenfall.

Bei Boeing seien die Befestigungselemente dann für Nacharbeiten an fünf daneben liegenden Nieten entfernt worden, hieß es weiter. Die Maschine des Typs 737-9 Max sei dann später ohne die Bolzen an die Fluggesellschaft Alaska Airlines ausgeliefert worden.

Wenige Monate später brach das Rumpfteil, das eine Türöffnung verdeckt, kurz nach dem Start heraus. Von den 171 Menschen an Bord meldeten acht leichte Verletzungen. Der Flugzeugbauer geriet nach dem Zwischenfall unter massiven Druck, seine Qualitätskontrollen zu verbessern. Boeing will zudem Spirit mit einer Übernahme wieder zurück unter das Konzerndach holen.

US-Unfallermittler gehören zu den besten der Welt

Ein Manager von Spirit sagte bei der Anhörung, ein Rumpf für die 737-Modelle bestehe aus rund 18.000 Bauteilen und brauche etwa 200.000 Befestigungselemente wie Nieten. Spirit baut den Rumpf für alle 737-Flugzeuge zusammen.

Die NTSB-Experten, die zu den renommiertesten in der Welt gehören, haben den Auftrag, allen möglichen Unfällen im Verkehr auf den Grund zu gehen. Die Behörde kann zwar nur Empfehlungen abgeben, ihre Schlussfolgerungen haben dennoch Gewicht und Konsequenzen.

Zu Beginn der auf zwei Tage angesetzten öffentlichen Anhörung in der Hauptstadt Washington ließ die NTSB Boeing und Spirit ausführlich die Verfahren in Produktion und Fehlerkorrekturen erläutern. Dabei wurde auch deutlich, dass es zu den Arbeiten an dem Rumpfteil eigentlich mehr Unterlagen geben sollte als der Konzern der NTSB zunächst zur Verfügung stellen konnte. "Wir werden nicht auseinandergehen, bis alle Fragen gestellt wurden", betonte Behördenchefin Jennifer Homendy.

@ dpa.de