Am US-Aktienmarkt ist es am Montag bei Technologiewerten weiter bergauf gegangen.
06.01.2025 - 22:38:07New York Schluss: KI-Fantasie stützt Tech-Werte - Dow im Minus
Das Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) sorgte dafür, dass der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 US6311011026 um 1,09 Prozent auf 21.559,50 Punkte zulegte. Gestützt auf Kursgewinne beim Branchen-Schwergewicht Nvidia knüpfte der Nasdaq-Index damit an seine Erholung vom vergangenen Freitag an.
Auch der marktbreite S&P 500 US78378X1072 konnte dem ein Stück weit folgen, indem er um 0,55 Prozent auf 5975,38 Zähler stieg. Der eher für Standardwerte bekannte Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 konnte seine frühen Gewinne jedoch nicht verteidigen und schloss 0,06 Prozent tiefer bei 42.706,56 Punkten. Anfangs löste ein Bericht in der "Washington Post" Spekulationen über eine gemäßigtere Zollpolitik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump aus. Dessen Dementi sorgte im Verlauf aber dafür, dass diese Hoffnung abflachte.
Für Aufmerksamkeit in der Technologiebranche sorgte ein bereits im Laufe des Freitags erschienener Blog-Eintrag von Microsoft US5949181045. Der Softwarekonzern kündigte darin an, zeitnah rund 80 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von KI-Rechenzentren zu stecken. Die Papiere des Softwarekonzerns zogen um 1,1 Prozent an. Zudem kamen mit vorgelegten Zahlen gute Branchen-Nachrichten von Foxconn, dem weltweit größten Hersteller für elektronische Produkte aus Taiwan.
Die Aktien von Nvidia US67066G1040 waren mit einem Plus von 3,4 Prozent ein Sinnbild der guten Stimmung. Experten zufolge erhoffen sich Anleger zudem positive Aussagen von Konzernchef Jensen Huang auf der Fachmesse CES in Las Vegas. Die Aktien peilten wieder ihren Rekord vom November an und schlossen zum Börsenwert des wertvollsten Konzerns der Welt Apple US0378331005 auf. Am Ende behielt der iPhone-Konzern mit seiner Bewertung in Höhe von 3,7 Billionen Dollar knapp die Nase vorn.
Die Aktien anderer Chipkonzerne wurden in der Breite beflügelt. Allen voran galt dies für Micron US5951121038, die mit einem Kurssprung um 10,5 Prozent zu einer Erholung ansetzten. Stärker gefragt waren auch die Papiere von Branchenausrüstern wie KLA US4824801009, Applied Materials US0382221051 und Lam Research US5128073062, die um bis zu fünf Prozent zulegten.
Abseits der Tech-Branche gehörten auch Finanzwerte zu den Gewinnern. So legten Citigroup US1729674242 gestützt auf einen zuversichtlichen Analystenkommentar der Barclays-Bank um 2,5 Prozent zu. Im Dow gewannen Goldman Sachs US38141G1040 nur 0,6 Prozent. Die schweizerische UBS hatte ihre Kaufempfehlung für das Institut aufgegeben.
Analystenmeinungen waren am Montag generell ein starkes Anlegerthema. So sanken die Anteile der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US US8725901040 um 3,1 Prozent. Analysten von RBC und Wells Fargo hatten sie herabgestuft. RBC-Experte Jonathan Atkin verwies auf die nicht mehr vorteilhafte Bewertung und betonte, anderswo in der Branche seien die Voraussetzungen besser - etwa bei den hochgestuften Aktien von AT&T US00206R1023. Diese gaben dennoch um 0,3 Prozent nach.
Im Luftfahrtbereich gab es mehrere positive Kommentare zu American Airlines US02376R1023. Dazu gehörte eine Kaufempfehlung der Jefferies-Analystin Sheila Kahyaoglu, die für 2025 eine Gewinnentwicklung über dem Expertenkonsens erwartet. Hochstufungen gab es außerdem von den Analysehäusern TD Cowen und Melius. Die Aktien der Fluggesellschaft legten um 3,2 Prozent zu.
Am breiten Markt sprangen die in den USA gehandelten Aktien des deutschen Biotech-Unternehmens Curevac NL0015436031 um mehr als 22 Prozent auf den höchsten Stand seit Juni. Nach Millionenverlusten rund um die gescheiterte Entwicklung eines Corona-Impfstoffs fokussiert sich das Tübinger Unternehmen ganz auf die Forschung und dort auf die Bereiche Onkologie und Nicht-Atemwegserkrankungen.
Der Euro EU0009652759 stieg am Montag auf 1,0391 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs sogar noch etwas höher auf 1,0426 (Freitag: 1,0299) Dollar festgesetzt.
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen auf 4,61 Prozent. Der Terminkontrakt für die Papiere mit dieser Laufzeit gab um 0,03 Prozent auf 108,61 Punkte nach./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---