Am europäischen Aktienmarkt sind die Kurse am Mittwoch teilweise ins Minus gedreht.
08.01.2025 - 18:29:28Europa Schluss: EuroStoxx im Minus wegen Trump-Zollsorgen
Anfänglicher Rückenwind hatte zunächst dafür gesorgt, dass der EuroStoxx den höchsten Stand seit Mitte Oktober erreichte.
Am Nachmittag kamen dann wieder neue Sorgen rund um die Zollpolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf und zogen den Leitindex ins Minus. Belastend wirkte ein Bericht des Fernsehsenders "CNN", wonach dieser den nationalen wirtschaftlichen Notstand ausrufen könnte, um die von ihm angekündigten Importzölle durchsetzen zu können.
In der Spitze hatte sich der EuroStoxx 50 EU0009658145 bis auf 86 Punkte dem höchsten Stand seit 2000 genähert, der mit knapp 5122 Zählern aus dem April 2024 stammt. Am Ende büßte der Leitindex der Eurozone aber 0,31 Prozent auf 4996,39 Punkte ein. Damit stand er auch wieder knapp unter der 5000er-Marke.
Außerhalb des Euroraums sah es etwas besser aus. Der britische FTSE 100 GB0001383545 legte um 0.07 Prozent auf 8.251,03 Punkte zu. Der Schweizer Leitindex SMI CH0009980894 stieg um 0,38 Prozent auf 11.876,21 Punkte.
Wirtschaftsdaten aus der Eurozone hatten kaum Einfluss. Neu war dort die Erkenntnis, dass sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im Dezember unerwartet eingetrübt hat. Marktbeobachter Timo Emden verwies aber parallel auf robuste US-Daten, wegen denen Investoren ihre Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed weiter zurückschraubten. "Die Unsicherheit über die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik wird Anlegern zusehends zum Verhängnis", schrieb Emden.
Am besten schlugen sich letztlich die Aktien aus dem Gesundheitssektor, denen defensive Qualitäten nachgesagt werden. Vor allem zogen die Aktien von Novo Nordisk DK0060534915 den Sektor mit einem Anstieg um 2,8 Prozent nach oben. UBS hatte die Papiere des Pharmakonzerns nach dessen Kursrutsch in den vergangenen Monaten zum Kauf empfohlen.
Positiv entwickelten sich auch Aktien aus dem Bankensektor. So legten die Papiere des italienischen Instituts Unicredit IT0005239360 an der EuroStoxx-Spitze um 2,4 Prozent zu. Intesa Sanpaolo IT0000072618 gewannen 1,5 Prozent.
Wegen der Zollsorgen mächtig unter Druck gerieten jedoch alle Aktien aus zyklischen Sektoren - vor allem jene, die stärker von der US-Zollpolitik betroffen sein werden. Autobauer wie BMW DE0005190003 und Stellantis NL00150001Q9 gehörten im EuroStoxx zu den größten Verlierern, aber auch bei den zuletzt stark gelaufenen Technologiewerten kam es zu Gewinnmitnahmen.
Unter den Nahrungsmittelwerten litten Danone FR0000120644 mit einem Verlust von 1,2 Prozent unter einem kritischen Kommentar des Analysehauses Jefferies. 2025 drohe eine enttäuschende Geschäftsentwicklung, schrieb Analyst David Hayes.