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Am Ende einer durchwachsenen Woche und eines schwachen Quartals kann der Dax DE0008469008 nochmals etwas zulegen.

28.06.2024 - 10:19:23

Frankfurt Eröffnung: Dax leicht im Plus - Aber schwaches Quartal

Nach einer Handelsstunde stieg der Leitindex um 0,20 Prozent auf 18 246,48 Zähler, womit er sich positiv abhob vom MDax DE0008467416, der um 0,19 Prozent auf 25 325,90 Punkte nachgab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx EU0009658145 stand zeitgleich knapp über demm Vortagsniveau.

An der Wall Street war es nach dem europäischen Handelsende leicht nach oben gegangen, was den Kursen etwas hilft. Zu Wochenschluss stehen nun Inflationssignale im Mittelpunkt: Die Entwicklung der Verbraucherpreise in Frankreich und Spanien erfüllte am Morgen die Erwartungen. Später kommen noch Preisdaten aus Italien und der sogenannte PCE-Deflator aus den USA, der das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß ist.

Anleger blicken außerdem kritisch auf die erste Runde der Parlamentswahlen, die am Wochenende in Frankreich ansteht. "Die rechtsorientierte Partei von Marine Le Pen steht in den Startlöchern, die Regierungsgeschäfte in Frankreich zu übernehmen", sagte der Marktanalyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades. "Die Wahl wird zwar am Sonntag nicht entschieden, doch es wird Tendenzen geben, in welche Richtung das Pendel in Frankreich ausschlagen wird."

Im Wochenverlauf steht der Dax mit einem halben Prozent im Plus, womit er sich tendenziell weiter stabilisiert zeigt. Die Chartexperten von HSBC sehen den Leitindex derzeit in einer "ein Schritt vor, ein Schritt zurück"-Phase. Als erste nennenswerte Hürde bezeichnen sie die Linie des 50-Tages-Durchschnitts, die bei 18 380 Punkten verläuft. Andererseits gilt es die etwas unter 18 000 Punkten liegenden Tiefs aus der Vorwoche nicht mehr zu unterschreiten.

Am letzten Handelstag im Juni ist es auch an der Zeit, ein Fazit für das erste Halbjahr zu ziehen: Aktuell steuert der Dax hier auf ein Plus von etwa neun Prozent zu, das allerdings stark vom ersten Quartal geprägt ist. Im zweiten Jahresviertel hat der Leitindex bislang um 1,3 Prozent nachgegeben.

Unter den Einzelwerten standen Adidas DE000A1EWWW0 und Puma im Mittelpunkt wegen eines schwer enttäuschenden Ausblicks von Nike US6541061031. Erste Wogen mit vorbörslich noch deutlich fallenden Kursen legten sich zumindest bei Adidas, denn es setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Probleme bei den Amerikanern hauptsächlich hausgemacht sind. Nike erwartet auch im neuen Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang.

Die Adidas-Aktien zeigten sich schwankend, denn zeitweise legten sie sogar zu, weil es zum zweiten Quartal des deutschen Sportartikelherstellers positive Stimmen gab. Auf Halbjahresebene dürfte ein gewisser Optimismus für Adidas unterstrichen werden, schrieb Analyst James Grzinic in seinem Ausblick. Zuletzt stand bei Adidas aber wieder ein knappes Minus von 0,2 Prozent zu Buche, während Puma DE0006969603 deutlich mit 2,7 Prozent im Minus blieben. Für die Nike-Aktien zeichnet sich ein prozentual zweistelliges Minus ab.

Ein Verlierer waren am Freitag auch die Aktien von Delivery Hero DE000A2E4K43, die um 1,8 Prozent auf ein Tief seit Anfang März fielen. Für Unsicherheit sorgte dort der vorgezogene Abschied des bisherigen Finanzchefs Emmanuel Thomassin, der eigentlich erst für September angekündigt war. Laut dem Barclays-Analysten Andrew Ross ist dies schlecht für die Stimmung, zumal es noch immer keine Nachfolgeregelung gebe. Mit Marie-Anne Popp und einer vorläufigen Beraterrolle von Thomassin gibt es nur eine Interims-Lösung.

Schwer unter Druck gerieten auch die im SDax DE0009653386 gelisteten Papiere der Deutschen Beteiligungs AG DE000A1TNUT7, die wegen einer angekündigten Ausgabe einer 100 Millionen Euro schweren Wandelanleihe um fast sieben Prozent absackten. Diese sollen den Angaben zufolge mitunter in neue Aktien wandelbar sein. Damit könnte den Anlegern eine Gewinnverwässerung drohen.

Besser schlugen sich in dem drittklassigen Index die 4,3 Prozent höheren Aktien von Deutz DE0006305006. Der Motorenbauer gab mit Blue Star Power Systems eine Übernahme in den USA bekannt. Warburg-Analyst Stefan Augustin wertete die Expansion im Bereich der Stromerzeugungsaggregate positiv. Deutz erweitere das Produktportfolio und schaffe sich strategische Möglichkeiten.

@ dpa.de