Börsen/Aktien, Börsenschluss

Als Strohfeuer hat sich am Dienstag die kleine Erholung an Europas Börsen vom Wochenbeginn erwiesen.

10.09.2024 - 18:17:19

Europa Schluss: Abwärts - BMW schockt Anleger mit Gewinnwarnung

Vor möglicherweise kursbewegenden Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch und der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag gingen Anleger keine Risiken mehr ein. Für heftigen Gegenwind vor allem für den europäischen Automobilsektor sorgte zudem BMW mit einer herben Gewinnwarnung für 2024.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 0,66 Prozent auf 4.747,20 Punkte und vermied ein Tief seit Mitte August nur knapp. Beim Schweizer SMI CH0009980894 Index CH0009980894 hielt sich der Abschlag mit 0,13 Prozent auf 11.964,71 Punkte in Grenzen. Der britische FTSE 100 GB0001383545 fiel um 0,78 Prozent auf 8.205,98 Punkte.

Abgeschlagener Verlierer auf dem Sektortableau waren die Automobilhersteller und ihre Zulieferer. Der Sektorindex EU0009658681 fiel um fast 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2023. Der Autobauer BMW DE0005190003 kappt wegen Problemen mit Bremsen vom Zulieferer Continental DE0005439004 und wegen schwacher Geschäfte in China überraschend die Jahresziele. Analysten kappten daraufhin ihrerseits die Ergebnisschätzung für BMW deutlich.

Der Kurseinbruch der BMW-Aktie von mehr als 10 Prozent zog europaweit die Kurse nach unten. Stellantis NL00150001Q9, Renault FR0000131906 und Volvo Cars SE0021628898 verloren zwischen 1,4 und 3,1 Prozent. Aktien des französischen Zulieferers Valeo FR0000130338 sackten um 4,4 Prozent ab. STMicro NL0000226223 büßten 3,5 Prozent ein, der Chip-Hersteller beliefert auch die Autoindustrie.

Im Pharmasektor verloren die Aktien von Astrazeneca GB0009895292 2,4 Prozent. Die Briten veröffentlichten enttäuschende Ergebnisse einer Phase-III-Studie für einen Wirkstoff gegen Lungenkrebs.

Einziger nennenswerter Gewinner auf dem Sektortableau waren Immobilientitel CH0043274395 mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent. Neben den zunehmenden Hoffnungen auf sinkende Zinsen, welche Immobiliengesellschaften gleich in mehrfacher Hinsicht zugutekommen, stützte eine positive Sektorstudie der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Die Anteilseigner von Centamin JE00B5TT1872 konnten sich über einen Kurssprung um fast ein Viertel ihres Werts auf 147 Pence freuen. Konkurrent Anglogold Ashanti einigte sich mit dem Goldschürfer auf ein 1,9 Milliarden Pfund schweres Übernahmeangebot. Der gebotene Preis von 163 Pence je Aktie bedeutet einen knapp 37-prozentigen Aufschlag auf den gestrigen Centamin-Schlusskurs.

@ dpa.de