Allianz Trade Studie zur deutschen Automobilindustrie: Wege aus derKriseHamburg -- "Game of Tariffs": Deutsche Autobauer gehören im Handelskonflikt fast überall zu den Verlierern- Balanceakt: Autobauer müssen jetzt handeln und trotz knapper Kassen investieren in Innovationen und neue Absatzmärkte mit niedrigem Motorisierungsgrad erschließen- Verschlankung: Konzentration auf wenige E- und Hybrid-Modelle, vertikale Integration und die Entwicklung maßgeschneiderter Ladelösungen senkt Kosten- Schulterschluss: Nicht nur Unternehmen, sondern auch Politik ist gefragt für fairere Handelsbedingungen, Kaufanreize und Infrastruktur zur höheren AkzeptanzDer Motor der deutschen und europäischen Automobilindustrie stottert weiterhin,chinesische und amerikanische Hersteller überholen mit ihren Elektromodellen aufder rechten Spur.
17.02.2025 - 08:33:06Allianz Trade / Allianz Trade Studie zur deutschen Automobilindustrie: ...
Allianz Trade Studie zur deutschen Automobilindustrie: Wege aus derKriseHamburg (ots) -
- "Game of Tariffs": Deutsche Autobauer gehören im Handelskonflikt fast überall zu den Verlierern- Balanceakt: Autobauer müssen jetzt handeln und trotz knapper Kassen investieren in Innovationen und neue Absatzmärkte mit niedrigem Motorisierungsgrad erschließen- Verschlankung: Konzentration auf wenige E- und Hybrid-Modelle, vertikale Integration und die Entwicklung maßgeschneiderter Ladelösungen senkt Kosten- Schulterschluss: Nicht nur Unternehmen, sondern auch Politik ist gefragt für fairere Handelsbedingungen, Kaufanreize und Infrastruktur zur höheren Akzeptanz
Der Motor der deutschen und europäischen Automobilindustrie stottert weiterhin,chinesische und amerikanische Hersteller überholen mit ihren Elektromodellen aufder rechten Spur. Die deutschen Autobauer und -zulieferer werden durch denInnovationsrückstand und durch hohe Kosten ausgebremst, bei einer zuletzt zudemsehr schwachen Nachfrage. Und nun drohen Zölle, sie weiter ins Schleudern zubringen. Europäische und insbesondere deutsche Hersteller und Zulieferer wärensowohl von zwischenstaatlichen Zöllen in Nordamerika als auch von US-Zöllen aufImporte aus Europa besonders stark betroffen.
"Die drohenden Zölle an den unterschiedlichsten Fronten sorgen für schlafloseNächte in der deutschen und europäischen Automobilbranche", sagt GuillaumeDejean, Senior Branchenexperte bei Allianz Trade. "Die USA sind zusammen mitChina der Absatzmarkt für europäische Hersteller, sie wären bei einem sichzuspitzenden Handelskonflikt besonders verwundbar. Europäische Autos wären imUS-Markt dann noch teurer und gegenüber den heimischen Marken kaum nochwettbewerbsfähig. Das dürfte Auswirkungen auf die heimische Produktion und imschlimmsten Fall hiesige Arbeitsplätze haben. Etwaige Gegenzölle derEuropäischen Union (EU) würden US-Hersteller hingegen kaum treffen, da für sieder europäische Markt keine große Rolle spielt. Deshalb gibt es aktuellÜberlegungen, Zölle auf US-Autos von derzeit 10 % auf einen Wert zu senken, dersich an die 2,5 % anlehnt, die die USA selbst verlangen. Das würdeamerikanischen Herstellern einen besseren Marktzugang in Europa zu gewähren."
"Game of Tariffs": Deutsche Autobauer gehören im Handelskonflikt fast überall zuVerlierern
Aber auch Zölle auf Importe aus Mexiko hätten gravierende Auswirkungen, weilviele europäische Autobauer und Zulieferer von Mexiko aus den US-Markt bedienen.
"Egal an welcher Schraube im Handelskonflikt gedreht wird, die deutschenAutobauer gehören fast immer zu den Verlierern", sagt Dejean. "Aber mithoffnungsvollem Abwarten ist ihnen nicht geholfen. Die europäischen Autobauerhaben lange am Verbrenner festgehalten und sich wenig bewegt. Dieser Bumerangkommt nun zurück. Jetzt müssen sie Wege aus der Krise finden - auch in Hinblickauf die strengeren CO2-Ziele in der EU, die trotz der Nachfrageflaute beiElektroautos in Kraft treten werden."
Um den zahlreichen Herausforderungen zu begegnen sind sowohl Politik als auchdie Unternehmen selbst gefragt.
Weniger ist mehr: Verschlankung Modellpalette spart Kosten, Ladelösungen gefragt
"Eine Verschlankung der Modellpalette auf fünf bis sechs Modelle, die sowohl inHybrid- als auch in Elektroversionen angeboten werden, könnte beispielsweisehelfen, die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern", sagt Dejean. "Unddurch eine stärkere vertikale Integration und die Entwicklung maßgeschneiderterLadelösungen können Kosten gesenkt und die Abhängigkeit von externen Lieferantenreduziert werden."
Die Erschließung neuer Märkte kann zudem helfen, die Abhängigkeit vomchinesischen Markt zu reduzieren und neue Wachstumschancen zu nutzen. Besondersattraktiv sind dabei Absatzmärkte mit niedrigem Motorisierungsgrad, in dem derinternationale Wettbewerb noch nicht sehr ausgeprägt ist, wie beispielsweiseIndien, Vietnam, Indonesien und Südamerika. Investitionen in Forschung undEntwicklung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Balanceakt: Investitionen müssen dringend her - trotz knapper Kassen
"Das ist in der aktuellen Situation ein Balanceakt. Denn natürlich kostet eserst einmal Geld, neue Märkte zu erschließen und in Innovationen zu investieren- zu einem Zeitpunkt, in dem die Kassen oft eher knapp sind", sagt Dejean. "Aberwenn nicht jetzt, wann dann. Wenn die Unternehmen jetzt nicht aktiv dieseWeichen für die Zukunft stellen, dann werden sie noch weiter ins Hintertreffengeraten. Deshalb sollten sie mindestens 10 % ihrer Ausgaben in Technologie,Forschung, digitale Bordtechnik und Kundendienst stecken, um mit denInnovationen der chinesischen und amerikanischen E-Modelle mithalten zu können."
Durch eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der Branche und denSchulterschluss mit politischen Entscheidungsträgern können Skaleneffekteerzielt, eine Lernkurve gefördert und faire Handelsbedingungen verbessertwerden.
Schulterschluss: Neben Unternehmen ist auch die Politik gefragt
"Einführung von Zöllen auf Autos mit einem europäischem Produktionsanteil vonunter 75 %, um die lokale Produktion zu fördern, könnten hier eine Maßnahmesein", sagt Dejean. Zudem kann die Förderung der Batterieproduktion und-recycling in Europa die Abhängigkeit von China verringern. Auch die (erneute)Einführung von Kaufanreizen für lokal produzierte Elektrofahrzeuge und Förderungder Elektrifizierung von Unternehmensflotten könnte ein Schritt in die richtigeRichtung sein, ebenso wie dringend notwendige Investitionen in den Ausbau der(Schnell-)Ladeinfrastruktur - gerade in ländlichen Gebieten. Das würde dieAkzeptanz von Elektrofahrzeugen erhöhen."
Auch die Förderung grüner Innovationen spielt politisch eine Rolle,beispielsweise bei der Unterstützung von Projekten im Bereich Batterien,autonomes Fahren und Recycling durch das EU-Horizon-Programm.
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einer Herkulesaufgabe", sagt Dejean."Aber mit den richtigen Strategien und politischen Maßnahmen können sie gestärktaus der Krise hervorgehen und eine führende Rolle in der globalenMobilitätswende übernehmen."
Die vollständige Allianz Trade Studie zur europäischen Automobilindustrie (ENG,pdf) finden Sie hier:
https://bit.ly/4kd64CP
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Das Unternehmen ist in über 50 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 5.500Mitarbeiter weltweit. 2023 erwirtschaftete die Allianz Trade Gruppe einenkonsolidierten Umsatz von EUR 3,7 Milliarden und versicherte weltweitGeschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.131 Milliarden.
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