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Der Dax DE0008469008 ist am Dienstag unbeeindruckt von Zoll-Ankündigungen erstmals über die Marke von 22.000 Punkten geklettert.

11.02.2025 - 18:10:20

Frankfurt Schluss: Dax erstmals über 22.000 Punkte

Der deutsche Leitindex erhöhte seine Bestmarke auf gut 22.046 Punkte. Auch zum Handelsschluss blieb der Dax über der runden Marke mit einem Plus von 0,58 Prozent auf 22.037,83 Zählern.

Zoll-Drohungen oder -Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump verfangen am Markt kaum noch. Händler sagten, die Anleger sähen sie als Mittel Trumps, Deals zu erreichen und dabei Kompromisse einzugehen, die letztlich allen nützen könnten. Auch den unlängst erlittenen Kurseinbruch wegen Sorgen vor KI-Konkurrenz aus China hatte der Dax schnell wettgemacht. Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets sagte: "Zollandrohungen aus dem Weißen Haus haben inzwischen ihren Schrecken verloren, die Anleger haben sich scheinbar daran gewöhnt."

Gründe für die Hausse sind neben positiv aufgenommenen Quartalszahlen in der laufenden Berichtssaison letztlich auch im günstigeren Zinsumfeld in der Eurozone zu finden - die Europäische Zentralbank versucht angesichts günstigerer Inflationsperspektiven mit Zinssenkungen der schwächelnden Wirtschaft zu helfen.

Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte ging es am Dienstag um 0,14 Prozent auf 27.246,06 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 legte um 0,6 Prozent auf 5,390,91 Punkte zu, das Rekordhoch aus dem Jahr 2000 rückt näher. Die Leitindizes in London und Zürich schlossen ebenfalls im Plus. In den USA notierten der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 und der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 zum europäischen Börsenschluss nur wenig verändert.

Im Dax schoben kräftige Kursgewinne der Index-Schwergewichte SAP DE0007164600 und Siemens DE0007236101 an. Beide Papiere gingen auf Rekordhoch aus dem Handel. Beim Softwarehersteller SAP bedeutete dies ein Plus von 2,4 Prozent, Siemens legten um 1,8 Prozent zu.

Konjunktursensible Papiere aus der Automobilbranche EU0009658681 wurden indes gemieden, auch wegen der Ungewissheit um Zölle: Porsche SE DE000PAH0038 und Porsche AG DE000PAG9113 verloren um die 1,6 Prozent, BMW DE0005190003 gaben um 1,1 Prozent nach.

Im MDax sackten die Papiere von Tui DE000TUAG505 nach Quartalszahlen um 10,8 Prozent ab. Analystin Chandni Hirani von der britischen Investmentbank Barclays sprach zwar von ermutigenden Resultaten des Reisekonzerns. Der Bereich Märkte und Airlines habe sich aber schwach entwickelt. Die Expertin sieht zudem eine Normalisierung im Buchungsverhalten.

An der Spitze des Nebenwerteindex sprangen Renk 11,7 Prozent in die Höhe. Der Ausbau der Beteiligung des Rüstungskonzerns KNDS gab Auftrieb. KNDS ist jetzt größter Aktionär des Panzergetriebeherstellers.

Salzgitter DE0006202005 gaben um ein Prozent nach. Geschäftszahlen und Ausblick des Stahlkonzerns bewegten unter dem Strich nur wenig. Dies dürfte auch mit dem unlängst unterbreiteten Übernahmeangebot der Unternehmen GP Günter Papenburg und TSR Recycling über rund 18,50 Euro je Aktie zu tun haben. Über diesen Kurs kamen die Papiere von Salzgitter in den vergangenen Wochen kaum hinaus.

Der Personaldienstleister Amadeus Fire DE0005093108 hatte im abgelaufenen Jahr überraschend einen Umsatzrückgang verzeichnet. Der Abschwung und Nachfragerückgang sei in den für das Unternehmen relevanten kaufmännischen und IT-Berufsgruppen angekommen, hieß es. Für die Aktien von Amadeus Fire ging es um drei Prozent nach unten./ajx/jha/

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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