Thema des Tages, Börsen/Aktien

Zum großen Verfallstermin an den Terminbörsen hat sich der Dax DE0008469008 weiter in Sichtweite der psychologisch wichtigen Marke von 18 000 Punkten gehalten.

15.03.2024 - 15:10:26

Aktien Frankfurt: Moderate Gewinne zum großen Verfall - Dax bleibt nahe 18 000

Dabei rückte der deutsche Leitindex zeitweise dicht an sein tags zuvor erreichtes Rekordhoch heran. Mit der etwas schwächeren Eröffnung der US-Börsen stand das Börsenbarometer dann am Nachmittag noch moderat im Plus mit 0,29 Prozent bei 17 994,18 Punkten.

Der MDax DE0008467416, der Index der mittelgroßen Werte, trat in etwa zeitgleich mit plus 0,04 Prozent bei 26 271,76 Zählern nahezu auf der Stelle. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 0,39 Prozent auf 5012,56 Zähler nach oben.

Konjunkturdaten aus den USA bewegten vor dem Wochenende kaum. Tags zuvor hatten nach dem Rekord im Dax bei gut 18 039 Punkten unerwartet gestiegene Erzeugerpreise in den USA die Inflationssorgen wieder angefacht und die Zinssenkungshoffnungen weiter gedämpft. Laut Jochen Stanzl von CMC Markets rechnet inzwischen nur noch eine knappe Mehrheit am Markt mit einer ersten Zinssenkung in den USA im Juni. Die Spannung vor dem nächsten Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed kommende Woche steigt deshalb, denn gehofft wird auf wichtige Signale zu einer möglichen Lockerung.

Unter anderem die Hoffnungen auf Zinssenkungen hatten auch die Rally im Dax in den vergangenen Monaten am Leben gehalten. Seit dem Jahreswechsel hat das Börsenbarometer bisher fast acht Prozent hinzugewonnen, und auf Wochensicht ergibt sich für den deutschen Leitindex bislang ein Plus von rund einem Prozent.

Das hohe Zinsniveau hat indes die Lage am Immobilienmarkt merklich angespannt, weil viele Wohnungsgesellschaften stark kreditfinanziert sind. Der komplette Sektor stand vor dem Wochenende im Sog der VonoviaDE000A1ML7J1-Bilanz unter Druck, da Deutschlands größter Vermieter mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern die Anleger verschreckte. Beobachter sprachen von sehr komplexen Neuerungen, das Papier rutschte am Dax-Ende um acht Prozent ab.

Nachfragesorgen überschatteten derweil die Kurse der Chipwerte: Infineon DE0006231004-Papiere verloren als ebenfalls einer der schwächsten Dax-Werte gut sechs Prozent. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge versucht die chinesische Regierung heimische Elektroautobauer zum verstärkten Kauf heimischer Elektronikchips zu bewegen, um Chinas Halbleiterindustrie zu stärken und die Abhängigkeit vom Westen zu verringern.

Hellofresh DE000A161408 verteuerten sich nach endgültigen Zahlen auf dem ersten Platz im MDax um mehr als zehn Prozent. Einige Anleger dürften erleichtert sein, dass der Kochboxenversender nicht mit weiteren dramatischen Nachrichten aufwartete. In der vergangenen Woche war der Kurs unter anderem wegen kassierter Mittelfristziele auf einem Rekordtief angekommen. Ein gut aufgenommener Ausblick und eine Dividendenerhöhung lockten derweil die Anleger in die Anteile am IT-Dienstleister Bechtle DE0005158703, hier betrug das Plus zuletzt 4,9 Prozent.

In den hinteren Börsenreihen rauschte wegen einer gestrichenen Dividende der Kurs des Agrarhändlers Baywa DE0005194062 um fast elf Prozent ab. Varta DE000A0TGJ55 erreichten ein Rekordtief, da der Batteriekonzern nach einer Cyberattacke im Februar nun seinen Jahresabschluss und die Hauptversammlung verschiebt. Zuletzt dämmten die Papiere das Minus auf vier Prozent ein. Angesichts einer etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Jahresbilanz und einem verhaltenen Ausblick des Stahlkonzerns verloren Salzgitter-Aktien 1,6 Prozent.

Der Euro EU0009652759 kostete am Nachmittag 1,0888 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0925 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,42 Prozent am Vortag auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,31 Prozent auf 124,67 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 stieg um 0,13 Prozent auf 133,68 Punkte./tav/stk

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

@ dpa.de

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