VDA-Präsidentin bezweifelt Sinn des EU-VerbrennerverbotsOsnabrück - Hildegard Müller: "Deutsche reagieren allergisch auf Verbote"- E-Autos werden ohnehin billiger als VerbrennerOsnabrück.
03.08.2024 - 01:03:20Neue Osnabrücker Zeitung / VDA-Präsidentin bezweifelt Sinn des ...
VDA-Präsidentin bezweifelt Sinn des EU-VerbrennerverbotsOsnabrück (ots) - Hildegard Müller: "Deutsche reagieren allergisch auf Verbote"- E-Autos werden ohnehin billiger als Verbrenner
Osnabrück. Die Präsidentin von Deutschlands Automobilverband VDA hat den Sinndes EU-Verbots für neue Diesel und Benziner ab 2035 in Zweifel gezogen. "Wirwollen E-Mobilität in Europa zum Leitmarkt machen, damit wir unsere Lösungen aufden wachsenden Märkten in Afrika, Asien und Indien verkaufen können, um denVerkehr auch dort so CO2-neutral wie möglich zu machen", sagte Hildegard Müllerim Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ich stelle in Frage,dass es dafür ein Verbrennerverbot braucht. Zumal die Deutschen allergisch aufVerbote reagieren. Wir müssen weg von der schädlichen Verbotsdebatte und hin zueiner Ermöglichungsdebatte."
Die EU hatte vor zwei Jahren ein De-Facto-Verbot für neue Diesel und Benziner ab2035 beschlossen, an dem die kürzlich wiedergewählte KommissionspräsidentinUrsula von der Leyen mit Ausnahme für E-Fuels-Autos festhalten will. "Es stehenReviewprozesse an, und die werden aufzeigen, wo wir in der EU beim Hochlauf derElektromobilität eigentlich stehen", sagte Müller. "Die Verbraucher kaufenweniger E-Autos, weil die Förderung weggefallen ist und sie dieLadeinfrastruktur für mangelhaft halten." Auch die Versorgung mit ausreichendem,günstigem CO2-freiem Strom sowie Rohstoffen sei unsicher. "Erst, wenn klaridentifiziert ist, wer wo nacharbeiten muss, können wir wieder über Jahreszahlensprechen."
VW-Chef Oliver Blume hatte mit Blick auf die Debatte über das Verbrennerverbotzuletzt Planungssicherheit angemahnt. Müller sagte dazu, Deutschlands Autobauer"brauchen nicht den Schutz, den ein De-Facto-Verbrennerverbot vorgaukelt".Zugleich betonte sie: "Wir wollen, dass sich das E-Auto durchsetzt, denn es wirdden entscheidenden Beitrag zur klimaneutralen Mobilität leisten." Die Zahl derE-Auto-Modelle werde weiter steigen. "Und mit wachsender Produktion gibt esSkaleneffekte, E-Pkw werden perspektivisch preiswerter als Diesel oder Benzinersein."
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