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Studie von Bain und Fondazione Altagamma / Weltweite Luxusausgabenstagnieren bei 1,5 Billionen EuroMünchen -- Hochwertige Erlebnisse, einschließlich Hospitality und Gastronomie, gehören zu den neuen Wachstumstreibern in der Luxusbranche- Markt für persönliche Luxusgüter verzeichnet - abgesehen von dem pandemiebedingten Einbruch - ersten Abschwung seit der globalen Finanzkrise- Marken müssen ihre Strategien überdenken und Erfolgsfaktoren neu kombinieren, wobei Personalisierung und Technologieeinsatz mit entscheidend sindDie weltweiten Luxusausgaben werden sich 2024 voraussichtlich auf nahezu 1,5Billionen Euro belaufen.

14.11.2024 - 09:47:21

Bain & Company / Studie von Bain und Fondazione Altagamma / Weltweite ...

Studie von Bain und Fondazione Altagamma / Weltweite Luxusausgabenstagnieren bei 1,5 Billionen EuroMünchen (ots) -

- Hochwertige Erlebnisse, einschließlich Hospitality und Gastronomie, gehören zu den neuen Wachstumstreibern in der Luxusbranche- Markt für persönliche Luxusgüter verzeichnet - abgesehen von dem pandemiebedingten Einbruch - ersten Abschwung seit der globalen Finanzkrise- Marken müssen ihre Strategien überdenken und Erfolgsfaktoren neu kombinieren, wobei Personalisierung und Technologieeinsatz mit entscheidend sind

Die weltweiten Luxusausgaben werden sich 2024 voraussichtlich auf nahezu 1,5Billionen Euro belaufen. Damit bewegt sich der Markt ungefähr auf dem Niveau desVorjahres. Zu diesem Ergebnis kommen die internationale UnternehmensberatungBain & Company und der italienische Luxusgüterverband Fondazione Altagamma inihrer aktuellen "Luxury Goods Worldwide Market Study".

Luxusbranche verliert Kundschaft

Rund um den Globus fährt die Luxuskundschaft, die sich mit makroökonomischenUnsicherheiten und anhaltenden Preiserhöhungen der Marken konfrontiert sieht,gerade ihre diskretionären Ausgaben zurück. Nach Einschätzung von Bain dürfteder Markt für persönliche Luxusgüter daher - abgesehen von dem vorübergehendenpandemiebedingten Einbruch - seinen ersten Abschwung seit der Finanzkrise2008/2009 erleben und rund 363 Milliarden Euro erreichen. Verglichen mit demVorjahr würde dies einen Rückgang um rund 2 Prozent (bei aktuellenWechselkursen) bedeuten. Dieser Trend - besonders ausgeprägt bei der GenerationZ, deren Engagement für Luxusmarken weiter abnimmt - hat zu einer Verkleinerungder Luxuskundschaft um etwa 50 Millionen in den letzten zwei Jahren geführt.Unterdessen nimmt der Anteil der Top-Kundschaft am Luxuskonsum weiter zu.

"Der gesamte Luxusmarkt ist 2024 trotz makroökonomischer Unsicherheitenbemerkenswert stabil geblieben, was größtenteils auf die Nachfrage nachhochwertigen Erlebnissen zurückzuführen ist", erklärt Marie-Therese Marek,Partnerin bei Bain & Company und Luxusgüterexpertin. Dennoch sei die Kundenbasiszuletzt geschrumpft. "Die Marken sollten diesen Weckruf zum Anlass nehmen, ihrWertversprechen neu auszurichten", so Marek. "Um vor allem jüngere Kundinnen undKunden zurückzugewinnen, müssen sie kreativ vorangehen. Gleichzeitig sollten siesich auf ihr Top-Kundensegment fokussieren und dieses überraschen, unterhaltenund begeistern." Insgesamt werde es entscheidend sein, die Personalisierung zuforcieren, die direkte Interaktion zu stärken und Technologien zur Skalierungeinzusetzen.

Hochwertige Erlebnisse, kleinere Anschaffungen und Outlets stehen im Fokus

Laut der Studie haben vor allem Luxuserlebnisse ihre große Anziehungskraftbehalten. Kundinnen und Kunden geben ihr Geld vermehrt für hochwertige Reisen,Events sowie Wellness aus. Ebenso gefragt sind erlebnisorientierte Luxusgüter,insbesondere solche für die besonders Vermögenden. Dazu gehören unter anderemYachten und Privatflugzeuge.

Bei den Luxusgütern für den persönlichen Gebrauch haben sich Beauty-Produkte,darunter vorzugsweise Parfum, am positivsten entwickelt. Die Kundschaft wendetsich damit zunehmend kleineren Anschaffungen zu. Auch hochwertige Brillen undSchmuck schlagen sich vergleichsweise gut. Die Kategorien Lederwaren, Schuhe undallen voran Luxusuhren verzeichnen dagegen Rückgänge, da die Kundschaftteilweise zu günstigeren Optionen wechselt und selektiver einkauft. KleinereLederaccessoires und Einstiegsartikel finden jedoch weiterhin das Interessegerade der Generation Z.

Was die Vertriebskanäle betrifft, leidet der stationären Luxushandel unterrückläufigem Kundenverkehr. Auf Monobrand-Läden entfallen derzeit rund 36Prozent der weltweiten Ausgaben für persönliche Luxusgüter, womit sie jedochihre Spitzenposition verteidigen. Das Outlet-Segment dürfte gegenüber demVorjahr leicht auf 14 Prozent wachsen, was vor allem dem Streben der Kundschaftnach günstigen Angeboten zu verdanken ist. Der Onlinehandel wiederumnormalisiert sich nach den pandemiebedingten Schwankungen. Auf diesen Kanalentfallen 2024 voraussichtlich rund 20 Prozent der weltweiten Ausgaben fürpersönliche Luxusgüter, bis 2030 wird eine deutliche Zunahme erwartet.

Amerika, Japan und Europa setzen positive Zeichen

Der Luxusmarkt in den USA zeigte zuletzt einen positiven vierteljährlichen Trendund trotzte damit dem schwankenden Verbrauchervertrauen und der sinkendenKundenfrequenz in wichtigen Städten. Auf dem amerikanischen Kontinent hat Kanadaweiterhin mit einem Mangel an chinesischen Touristinnen und Touristen zukämpfen, während Mexiko und Brasilien positive Tendenzen verzeichnen.

Japan führte im ersten Halbjahr 2024 weltweit das Luxuswachstum an, angetriebendurch günstige Wechselkurse und gestiegene touristische Ausgaben. Das Momentumhat sich jedoch zuletzt verlangsamt, da sich die Preise zunehmend angleichen. ImGegensatz dazu erlebte China eine spürbare Abkühlung. Diese Entwicklung hat sichim Jahresverlauf verschärft, da die heimischen Luxusausgaben aufgrund desniedrigen Verbrauchervertrauens sowie der chinesischen Tourismusströme inbenachbarte Regionen und nach Europa zurückgingen.

Europa verzeichnete wieder stärkere, jedoch sich allmählich normalisierendeWachstumsraten über den Jahresverlauf hinweg, unterstützt durch touristischeZuflüsse. Davon profitierten insbesondere südeuropäische Destinationen.Schwellenmärkte wiederum stellen neue potenzielle Wachstumsfelder dar, darunterLateinamerika, Indien, Südostasien und Afrika - bis 2030 werden diese Regionenvoraussichtlich insgesamt mehr als 50 Millionen neue Luxuskonsumentinnen und-konsumenten generieren.

Langfristig ist wieder mehr Wachstum möglich

Die Luxusbranche wird voraussichtlich unter leicht verbesserten Vorzeichen insJahr 2025 starten, wobei die Entwicklung maßgeblich von der makroökonomischenSituation in den wichtigsten Luxusmärkten abhängt. Mit Blick auf 2030 dürfte dieBranche jedoch auf eine langfristig positive Wachstumsphase zusteuern.

Bain-Partnerin und Branchenkennerin Marek betont, dass die Marken dafür ihreStrategien überdenken und Erfolgsfaktoren neu kombinieren müssen: "Entscheidendist, die Grundpfeiler der Luxusbranche zu stärken. Im Mittelpunkt steht dabeidas Thema Begehrlichkeit, das durch das Zusammenspiel von Handwerkskunst,Kreativität und markentypischen Werten entsteht." Hinzu kämen individuellabgestimmte und personalisierte Kundeninteraktionen und -erlebnisse sowie einemakellose, technologiebasierte Umsetzung. Gerade künstliche Intelligenz werdedabei eine wichtige Rolle spielen.

Bain & Company

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