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Senegal vor ParlamentswahlenBerlin, Dakar - Am 17.

15.11.2024 - 08:30:15

Germany Trade & Invest / Senegal vor Parlamentswahlen

November 2024 wählt Senegal ein neues Parlament.Erwartet wird ein klarer Sieg der Partei PASTEF, die von Präsident BassirouDiomaye Faye geführt wird. Dieser war im März 2024 in einer für viele Beobachterüberraschend fairen Wahl als politischer Newcomer mit überwältigender Mehrheitzum Präsidenten gewählt worden. Dem Urnengang waren eine schwere politischeKrise und soziale Unruhen vorangegangen. Den demokratischen Machtwechsel habendie Bevölkerung in Senegal und ausländische Beobachter mit großer Erleichterungaufgenommen.

"Nun strebt Faye mit den vorgezogenen Parlamentswahlen eine stabile Mehrheit fürseine Partei an. Auf der Tagesordnung stehen eine Neuausrichtung der Wirtschaft,eine Reform der Justiz und die Bekämpfung der Korruption", erklärt Fausi Najjar,Afrika-Experte von Germany Trade & Invest in Berlin.

"Die Geschäftswelt hat den demokratischen Ausgang der Präsidentenwahl positivaufgenommen. Allerdings ist seitdem wirtschaftspolitisch wenig passiert. ImGegenteil: Wegen der spät angelaufenen Produktion von Öl und Gas und einerWirtschafts-Baisse in Folge der Unruhen ist das Haushaltsdefizit starkangestiegen. Ob auch manipulierte Zahlen der Vorgängerregierung für diefinanzielle Schieflage verantwortlich sind, wie von der neuen Regierungbehauptet, bleibt offen. Jedenfalls muss Fayes Regierung handlungsfähig werden.Deswegen sind die Wahlen für das Land so wichtig", sagt Najjar.

Laut Economist Intelligence Unit wird das Bruttoinlandsprodukt 2024voraussichtlich um 6,2 Prozent zulegen. Das Wachstum wird sich vor allem auf dieProduktion von Offshore-Öl und Gas sowie laufende Infrastrukturprojekte in denBereichen Energie, Straßenbau und Wasseraufbereitung stützen.

Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung gibt es erhebliche sozialeHerausforderungen. Rund 60 Prozent der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt, 35Prozent von ihnen sind arbeitslos oder unqualifiziert. "Die Regierung will dasBildungswesen an die Bedürfnisse des Marktes anpassen, die Landwirtschaftproduktiver machen und die lokale Wertschöpfung ausbauen. Im Bergbau sollen dieEigentumsverhältnisse der Unternehmen transparenter werden, und bestehendeVerträge, etwa im Öl- und Gassektor, sollen neu verhandelt werden. Ein weiteresAnliegen der Regierung ist der Schutz kleiner Fischereibetriebe, deren Existenzdurch unkontrollierte Fischerei durch große Trawler gefährdet ist. Die neueFührung wird die Gratwanderung zwischen den hohen Erwartungen der Bevölkerungund den finanzpolitischen Realitäten vollziehen müssen", betont Najjar.

"Wenn die Neuausrichtung der Wirtschaft gelingt, könnten sich für deutscheUnternehmen neue Chancen eröffnen, denn die französische Wirtschaftsdominanz inSenegal steht stark in der Kritik. Die Förderung der Selbstversorgung mitGrundnahrungsmitteln dürfte die Nachfrage nach landwirtschaftlicher Ausrüstungund Maschinen ankurbeln. Zudem ist im Baugewerbe ein Trend zu mehr gefördertemWohnungsbau zu erwarten, während weiterhin große Infrastrukturprojekte wieHafen- und Straßenbau sowie Wasseraufbereitung anstehen."

Senegal wurde im November 2023 in das Programm Just Energy TransitionPartnership (JETP) aufgenommen, das Deutschland mitfinanziert. Die Partnerschaftadressiert technische Unterstützung sowie 2,5 Milliarden Euro für SenegalsEnergiewende und nachhaltige Energieinfrastruktur.

Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe von MarketsInternational (https://www.gtai.de/de/trade/senegal/wirtschaftsumfeld/neuer-wind-in-senegal-1838314) und im GTAI- Wirtschaftsausblick Senegal(https://www.gtai.de/de/trade/senegal-wirtschaft) .

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