Schwache US-Konjunkturdaten haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag unter Druck gesetzt.
03.09.2024 - 18:45:19Europa Schluss: Enttäuschende US-Daten lassen Kurse fallen
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 fiel um 1,22 Prozent auf 4.912,52 Punkte.
Außerhalb der Eurozone gab der britische Leitindex FTSE 100 GB0001383545 um 0,78 Prozent auf 8.298,46 Punkte nach. Der Schweizer Leitindex SMI CH0009980894 fiel um 0,83 Prozent auf 12.348,19 Zähler.
Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im August aufgehellt, allerdings weniger als von Analysten im Schnitt erwartet. Von der Landesbank Hessen-Thüringen hieß es, der ISM-Einkaufsmanagerindex liege noch unterhalb der Wachstumsschwelle, die Sorgen vor einer konjunkturellen Schwächephase in der Industrie dürften aber etwas kleiner werden.
Marktteilnehmer rechnen im September fest mit Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB). Mit Blick auf die Fed fragen sich viele, ob eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten reichen wird oder die Notenbank mit einer Senkung von 0,5 Punkten einen großen Zinsschritt wagt. Nach den Stimmungsdaten aus der Industrie sollten die Zinssenkungserwartungen präsent bleiben, mit einer weiteren Forcierung sei aber nicht zu rechnen, schrieben die Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen.
Am Freitag steht der US-Arbeitsmarktbericht für August auf der Agenda, der laut den Experten von Capital Economics wohl maßgeblich dazu beitragen wird, ob die Fed ihren Zinssenkungszyklus mit 0,25 oder 0,50 Punkten beginnen wird.
Die klarsten Verlierer waren europaweit die Rohstoffwerte, angeführt vom Sektor der Minenwerte EU0009658624 mit einem Rücksetzer um 3,3 Prozent sowie der Öl- und Gasbranche EU0009658780 mit einem Abschlag von 2,8 Prozent. Hier galten anhaltende Sorgen um die Nachfrage nach Metallen und Treibstoffen in Zeiten einer gedämpften Weltwirtschaft als Belastung.
Auch Technologiewerte EU0009658921 mussten Verluste einstecken und fielen um 2,3 Prozent. Hier erwiesen sich enttäuschende Umsatzzahlen aus der US-Halbleiterbranche als Belastung.
In Zürich fielen die schwergewichtigen Aktien von Novartis CH0012005267 mit einem Minus von 1,3 Prozent negativ auf infolge einer gestrichenen Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies. Es werde bis 2025 hinein Zeit brauchen, damit Zulassungen und Einführungen neuer Medikamente einen breiter angelegten Optimismus für die kommenden Jahre schürten, schrieb Analyst Peter Welford.
Nach der Vorlage von Geschäftszahlen sackten die Aktien der Partners Group CH0024608827 um mehr als neun Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im SMI. Das Ergebnis des Vermögensverwalters hatte die Anleger enttäuscht.
In London überzeugte Watches of Switzerland GB00BJDQQ870 mit seinem Zwischenbericht. Dieser zeigte, dass der Uhrenkonzern auf dem Weg dazu ist, seine Jahresziele zu erfüllen. Ein Plus von gut sechs Prozent war die Folge.
Die Papiere von Ashtead GB0000536739 legten um ein Prozent zu. Der Maschinenvermieter hatte zumindest gewinnseitig die Erwartungen übertroffen.