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Restrukturierungsstudie: Konjunkturelle Trendwende bleibt aus.

25.09.2024 - 09:20:21

Roland Berger / Restrukturierungsstudie: Konjunkturelle Trendwende ...

98Prozent befragter Experten erwarten steigenden Transformationsdruck(FOTO)München (ots) -

- Automobilindustrie (89%), Bauwirtschaft (48%) und Handel (46%) haben den größten Restrukturierungsbedarf- Bürokratie (57%) erreicht erstmals den Spitzenplatz unter den Wachstumsbremsen- Unternehmen brauchen neue Finanzierungslösungen, um Restrukturierungen und Transformationen bewältigen zu können

September 2024: Restrukturierungsexperten blicken besorgt auf die Entwicklungder deutschen Wirtschaft. Mehr als 80 Prozent von ihnen erwarten, dass dasBruttoinlandsprodukt in diesem und im nächsten Jahr stagnieren oder sogarschrumpfen wird. Damit nimmt der Transformationsdruck auf die Unternehmen weiterzu. Besonders groß ist der Handlungsbedarf in der Automobilwirtschaft, im Bau-und Immobiliensektor sowie im Handel. Das sind einige der Ergebnisse derdiesjährigen Restrukturierungsstudie von Roland Berger, für die rund 200Experten aus den Bereichen Bankwesen, Insolvenzverwaltung, Private Equity,Sanierungsberatung und Unternehmensführung befragt wurden.

"Anders als in früheren Phasen können die Unternehmen derzeit nicht auf einekonjunkturelle Trendwende und einen damit verbundenen, absehbaren Wachstumsschubhoffen. Es gilt nun, sich in einem herausfordernden Finanzierungsumfeld aufweiter verschärfende wirtschaftliche Schwierigkeiten einzustellen", sagt AdrianPielken, Partner bei Roland Berger.

98 Prozent der Experten erwarten einen weiter steigenden Transformationsdruckfür die Unternehmen. Am größten ist dieser in der Automobilindustrie - die fastneun von zehn Befragten nennen. Damit ist der Wert gegenüber dem Vorjahr nocheinmal um 30 Prozentpunkte gestiegen. Sowohl Automobilhersteller als auch ihreZulieferer stehen vor großen Herausforderungen. Sie müssen in Forschung undEntwicklung investieren, ihre Prozesse (weiter) optimieren und flexibleStrategien entwickeln, um in einem sich schnell verändernden internationalenMarktumfeld erfolgreich zu bleiben - auch wenn die weltweite Autoproduktion inden nächsten Jahren nur moderat wachsen dürfte.

Auf den Plätzen zwei und drei der Branchen mit dem größtenRestrukturierungsbedarf folgen mit Bau und Immobilien (48%) sowie Handel (46%)zwei Industrien, die im Vorjahr ähnlich eingeschätzt wurden. Auffällig ist dieVeränderung auf den weiteren Rängen: Der Maschinen- und Anlagenbau, Deutschlandszweite Schlüsselbranche und jahrzehntelanger Exportgarant, steht mittlerweilefür mehr als jeden dritten Experten unter hohem Transformationsdruck.

Bürokratie und Fachkräftemangel bremsen das Wachstum

Mit 57 Prozent der Nennungen stehen Bürokratie und Regulierung in diesem Jahrerstmals an der Spitze der am häufigsten genannten Risiken für die weiterewirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Als ähnlich dringlich wird dieBewältigung des Fachkräftemangels angesehen. Mit ebenfalls 57 Prozent liegt derWert fast exakt auf dem Vorjahresniveau - eine Linderung oder gar Lösung scheintnicht in Sicht. Viele Unternehmen können Umbaupläne nicht verwirklichen, weilsie keine geeigneten Arbeitskräfte finden.

Restrukturierung finanzieren - eine Mammutaufgabe

Wenn es um die aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten für Restrukturierungen undTransformationen geht, zeigen sich die befragten Experten sehr skeptisch: 40Prozent beurteilen die Möglichkeiten von Krisenunternehmen, an dringendbenötigtes Geld zu kommen, als schlecht oder sehr schlecht.

Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist der Wettbewerb um die begrenztverfügbaren Mittel groß. Gleichzeitig ist die Risikobewertung für Kredite undInvestitionen schwieriger geworden, da die Finanzinstitute ihreKreditvergaberichtlinien verschärft haben. Zum anderen sehen sich Firmen, die infinanziellen Schwierigkeiten stecken, häufig mit höheren Zinsen undFinanzierungskosten konfrontiert, weil die Kreditgeber Risikoaufschlägeverlangen. Die zusätzlichen Finanzierungskosten belasten die ohnehin angespannteLiquidität vieler Krisenkandidaten. Insgesamt sind dieFinanzierungsherausforderungen damit so hoch wie seit zwei Jahrzehnten nichtmehr.

Für Alexander Müller, Partner bei Roland Berger, sind die Ergebnisse eindeutlicher Appell an die Unternehmen selbst, aber auch an Gesellschafter,Regulierungsbehörden und Kreditgeber: "Gerade in der Krise kommt es fürUnternehmen auf ein tragfähiges Geschäftsmodell sowie eine belastbareGeschäftsplanung an. Von gleicher Bedeutung sind Kapitalgeber, die bereit sind,in der Finanzierung neue Wege zu gehen. Damit schaffen sie die Voraussetzung fürerfolgreiche Restrukturierungen und nachhaltige Transformationen."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/sVL3X3

Über Roland Berger

Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem breitenLeistungsangebot für alle relevanten Branchen und Unternehmensfunktionen. RolandBerger wurde 1967 gegründet und hat seinen Hauptsitz in München. DieStrategieberatung ist vor allem für ihre Expertise in den BereichenTransformation, industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerungbekannt und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten zuverankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz von über einerMilliarde Euro.

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