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Papierindustrie 2023: Deutlicher Rückgang nach AufholjagdBerlin - Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie mit ihren rund 46.000Beschäftigten hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang bei Produktionund Absatz hinnehmen müssen.

01.03.2024 - 11:13:10

DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. / Papierindustrie 2023: Deutlicher Rückgang ...

Die Aufholjagd der Nach-Corona-Jahre ist gestoppt.Die Kennzahlen für die Branche sind schlecht wie lange nicht mehr. Wie derVerband DIE PAPIERINDUSTRIE mitteilt, ging die Produktion 2023 um rund 14Prozent auf 18,6 Mio. Tonnen zurück. Sie sank damit auf den niedrigsten Wert dervergangenen 20 Jahre. Der Absatz brach um 13 Prozent auf 18,8 Mio. Tonnen ein.Der Branchenumsatz fiel um 27 Prozent auf 15,5 Mrd. Euro. Die überproportionaleReduzierung des Umsatzes ist auch ein Indiz für empfindliche Preisnachlässe zuLasten der Wirtschaftlichkeit der Unternehmen. Für die Zukunft erwartet dieBranche neue Impulse u.a. durch innovative Verpackungslösungen aus Papier, dieeine nachhaltige Alternative zu fossilbasierten Kunststoffen bilden.

Besonders bei den grafischen Papieren war der Absatzrückgang 2023 mit 29 Prozentdramatisch und deutlich stärker als in den europäischen Vergleichsmärkten. AuchVerpackungspapiere und -karton hatten beim Absatz mit einem klaren Rückgang(minus 7 Prozent) zu kämpfen. Etwas weniger gravierend fiel die Entwicklung beiden kleineren Hauptsortengruppen Hygienepapiere und Spezialpapiere mit einemschrumpfenden Absatz von jeweils 6 Prozent aus. Der Präsident von DIEPAPIERINDUSTRIE, Hans-Christoph Gallenkamp, CEO des SpezialpapierherstellersFelix Schoeller aus Osnabrück, macht deutlich: "Papier und Pappe sindIndikatoren für die Konjunkturentwicklung. Die Rückgänge bei den beiden großenBereichen Druck und Verpackung zeigen deutlich die gegenwärtigeWirtschaftsschwäche und die schwierigen Marktbedingungen am StandortDeutschland. Unsere Wettbewerbsfähigkeit leidet unter der starken Verteuerungder Energiekosten. Die Folgen der überhasteten Energietransformation und desrussischen Angriffskriegs auf die Ukraine bekommen wir nun massiv zu spüren.Hinzu kommt der weiter anhaltende Trend zur Digitalisierung, der vor allem beiDruckerzeugnissen immer deutlichere Spuren hinterlässt. Werksschließungen undMaschinenstilllegungen sind die traurige Folge."

Der Einbruch des vergangenen Jahres und der schwache Start im Jahr 2024 gehtvielen Unternehmen an die Substanz, zumal die Mengenentwicklung schon 2022rückläufig war. Hohe Energie-, Rohstoff- und Transportkosten sowie einezunehmende Planungsunsicherheit durch kurzfristige politische Kurswechselbelasten die Branche auch im laufenden Jahr. Das wiegt schwer, da diePapierindustrie eine wichtige Rolle für eine auf nachwachsenden Rohstoffenbasierende, industrielle Kreislaufwirtschaft einnimmt. Der Verband fordert diePolitik deshalb dringend auf, die bürokratischen und regulatorischenAnforderungen zu vereinfachen, die Energiewende wieder in geordnete Bahnen zulenken und so die Transformation der Unternehmen zu unterstützen.

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