Kolumne, ORE

Original-Research: CENIT AG - von Montega AG 14.02.2025 / 13:50 CET / CEST Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group.

14.02.2025 - 13:51:22

Original-Research: CENIT AG (von Montega AG): Kaufen

Original-Research: CENIT AG - von Montega AG

14.02.2025 / 13:50 CET/CEST
Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service
der EQS Group.
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Einstufung von Montega AG zu CENIT AG

     Unternehmen:               CENIT AG
     ISIN:                      DE0005407100

     Anlass der Studie:         Update
     Empfehlung:                Kaufen
     seit:                      14.02.2025
     Kursziel:                  16,00 EUR (zuvor: 20,00 EUR)
     Kursziel auf Sicht von:    12 Monaten
     Letzte Ratingänderung:     -
     Analyst:                   Christoph Hoffmann, Kai Kindermann

HIT-Feedback: CENIT spürt Folgen der Rezession in Deutschland

CEO Peter Schneck präsentierte letzte Woche auf den 13. Hamburger
Investorentagen (HIT) die CENIT AG und sprach über Herausforderungen durch
das aktuelle wirtschaftliche Umfeld mit Rekordinsolvenzen sowie über
Maßnahmen zur Margenverbesserung, die das Management in 2025 priorisieren
will. Dazu zählt insbesondere die Restrukturierung der 'Old-CENIT', dem vor
den Übernahmen der letzten drei Jahre bestehenden Stammgeschäft, auf das
etwa die Hälfte der Belegschaft entfällt.

[Abbildung]

Makroökonomischer Gegenwind verstärkt sich weiter: Als überwiegend in
Deutschland tätiges Unternehmen (Umsatzanteil 2023: 63,5%) spürt CENIT die
hiesigen wirtschaftlichen Entwicklungen stark. Wie am
ifo-Geschäftsklimaindex sichtbar, hat sich die Wirtschaftsliga in
Deutschland zuletzt weiter verschlechtert ( 85,6 in Q4 2024 vs.  87,2 in
9M/24). Dadurch ergibt sich im Jahresdurchschnitt für 2024 der niedrigste
Wert seit der Finanzkrise 2009. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, dem
der Großteil von CENITs Kunden zuzuordnen ist, sank der Anteil der
Unternehmen mit einer positiven Einschätzung der aktuellen Lage und der
kurzfristigen Erwartungen in den letzten Monaten stetig und erreichte im
Januar ein Mehrjahrestief.

Schwache Endmärkte belasten Geschäft auch in 2025: Die für CENIT wichtigste
Branche Automotive (Umsatzanteil 2023: 30%) dürfte u.E. vor besonders großen
Herausforderungen stehen. Im Automotive-Bereich geraten zusätzlich zu den
anhaltenden Herausforderungen bei den Zulieferern zunehmend auch die OEMs
unter Druck. Dadurch gab es ca. 40 Insolvenzen in 2024 von CENIT-Kunden (VJ:
eine Insolvenz), die vor allem auf den Automobil-Sektor entfallen dürften.
Positive Nachrichten kamen hingegen von der Volkswagen Group, die
bekanntgab, die cloudbasierte 3DEXPERIENCE-Plattform von Dassault Systèmes
bei den Marken Volkswagen, Audi und Porsche einzuführen.

Volkswagen folgt damit BMW, die vor etwa einem Jahr einen ähnlichen Schritt
verkündeten. Infolge der Partnerschaft von VW und Dassault muss die
Cloud-Plattform auch bei den Zulieferern implementiert werden, damit von
einer einheitlichen Entwicklungsumgebung profitiert werden kann. CENIT ist
als eines der führenden Beratungshäuser in Deutschland bestens positioniert,
um von der zusätzlichen Nachfrage (Beratungsaufwand und proprietäre
Software, die eine Verbindung der Systemlandschaften von SAP und Dassault
ermöglicht) profitieren zu können. Trotz der zusätzlichen Nachfrage und der
möglichen Signalwirkung erwarten wir jedoch nicht, dass die positiven
Effekte der VW-Entscheidung die aktuellen Rahmenbedingungen aufwiegen
können.

Im ebenfalls großen Vertical Fertigung (Umsatzanteil 2023: 17%) leiden die
größtenteils mittelständischen und u.E. überdurchschnittlich
konjunkturabhängigen Unternehmen auch unter der aktuellen Lage. Aktuell
zeichnet sich auch im Auftragseingang der Fertigungsbranche keine
substanzielle Verbesserung ab.

Im Gegensatz zu Automotive und Fertigung ist der Aerospace/Defense-Sektor
(Umsatzanteil 2023: 18%) weniger von einer schwachen wirtschaftlichen Lage
betroffen, steht allerdings u.E. vor anderen Herausforderungen. Zwar
profitiert die Defense-Branche aktuell weiterhin von starker Nachfrage. Der
Fokus der Unternehmen liegt jedoch zurzeit auf der Abarbeitung des hohen
Auftragsbestands und weniger auf der Digitalisierung, wodurch wir hier
kurzfristig von keinem weiteren Umsatzwachstum ausgehen. Im Bereich
Aerospace leidet der Großkunde Airbus unter Zulieferproblemen und hat
deshalb wie angekündigt Dienstleistungen im Q4 trotz vertraglicher
Vereinbarung nicht abgerufen. Die bisherigen Aufträge bleiben zwar bestehen,
können aber erst zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

2025 dürfte zum Restrukturierungsjahr werden: Laut Unternehmen
erwirtschaftet die Old-CENIT EBIT-Margen i.H.v. 1-2% und liegt damit
deutlich unter dem Niveau der in den letzten Jahren übernommenen
Tochtergesellschaften mit nahezu ausschließlich zweistelligen EBIT-Margen.
Durch eine Restrukturierung in 2025 und die Reduktion der Mitarbeiterzahl
soll auch die Old-CENIT ab 2026 höhere Margen erreichen. Ähnliches hatte
CENIT zuvor erfolgreich bei der kleineren französischen Tochter umgesetzt
und die Margen substanziell gesteigert. In diesem Zuge dürfte der
Management-Fokus in 2025 weg von M&A-Aktivitäten (maximal eine Übernahme
geringerer Größe) hin zur Restrukturierung verlagert werden.

Prognosen angepasst: Bei CENIT ist durch den Zeitraum zwischen
Auftragseingang und Umsatzrealisierung grundsätzlich Visibilität für ein bis
zwei Quartale gegeben. Im H1 2025 zeichnet sich hier noch keine Verbesserung
ab. Für das zweite Halbjahr halten wir eine leichte Erholung für möglich,
prognostizieren diese aber noch nicht. Auf Basis dessen erwarten wir für
2025 einen Umsatz von 217,8 Mio. EUR (+6,9% yoy), wobei die Steigerung
primär auf die unterjährige Übernahme der Analysis Prime zurückzuführen ist.
Auf Ergebnisebene dürfte Analysis Prime zwar durch die ganzjährige
Konsolidierung einen im Vergleich zum Vorjahr zusätzlichen niedrigen
Millionenbetrag zum EBIT beitragen, dieser sollte jedoch von höheren
Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte sowie durch die von uns
erwarteten Restrukturierungsaufwendungen kompensiert werden. Infolgedessen
senken wir unsere EBIT-Prognose für das Jahr 2025 deutlich von 12,1 auf 8,0
Mio. EUR.

In 2026 erwarten wir lediglich einen leicht geringeren Anstieg von Umsatz
sowie EBIT als vorher prognostiziert, da die Aufträge teils bereits in H2/25
eingeloggt werden müssen. Insgesamt dürften sich die positiven Effekte der
Umstrukturierung sowie die entfallenden Einmalkosten in 2026 positiv auf die
Bottom Line auswirken (MONe EBIT 2026: 13,3 Mio. EUR). Auch für das
vergangene Jahr 2024 passen wir aufgrund der schlechter als erwarteten
wirtschaftlichen Entwicklung in Q4 unsere Prognosen an und erwarten nun ein
EBIT von 7,3 Mio. EUR. Langfristig bleiben wir trotz des aktuellen
Gegenwindes vom langfristigen Margenpotenzial des Unternehmens überzeugt.
Wir erhöhen jedoch aufgrund der hohen Konjunkturabhängigkeit den Betafaktor
in unserem DCF-Modell auf 1,6 (zuvor: 1,4).

Fazit: CENIT leidet aktuell unter den konjunktursensiblen Märkten der großen
Kundengruppen. Zusätzlich wirken sich Auslieferungsverzögerungen bei Airbus
negativ aus. Als Lichtblick signalisiert die Volkswagen-Entscheidung für die
3DEXPERIENCE, dass die Effizienzgewinne digitaler Entwicklungs- und
Produktionsprozesse gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten unverzichtbar
sind. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung mit einem angepassten Kursziel
i.H.v. 16,00 EUR.



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bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/31773.pdf

Kontakt für Rückfragen:
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
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2086631 14.02.2025 CET/CEST

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