Kolumne, ORE

Original-Research: Berentzen-Gruppe AG - von Montega AG Einstufung von Montega AG zu Berentzen-Gruppe AG Unternehmen: Berentzen-Gruppe AG ISIN: DE0005201602 Anlass der Studie: Update Empfehlung: Kaufen seit: 13.05.2024 Kursziel: 9,00 EUR Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Nils Scharwächter, Tim Kruse (CFA) Q1: Top Line bleibt hinter den Erwartungen - visible Nachholeffekte dürften die Umsatzdelle jedoch kompensieren Die Berentzen-Gruppe AG hat gestern Geschäftszahlen zum Q1 / 24 vorgelegt.

13.05.2024 - 17:01:37

Original-Research: Berentzen-Gruppe AG (von Montega AG): Kaufen


Original-Research: Berentzen-Gruppe AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Berentzen-Gruppe AG

Unternehmen: Berentzen-Gruppe AG
ISIN: DE0005201602

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 13.05.2024
Kursziel: 9,00 EUR
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Nils Scharwächter, Tim Kruse (CFA)

Q1: Top Line bleibt hinter den Erwartungen - visible Nachholeffekte dürften
die Umsatzdelle jedoch kompensieren
 
Die Berentzen-Gruppe AG hat gestern Geschäftszahlen zum Q1/24 vorgelegt.
Darüber hinaus unterstreichen jüngste Insolvenzmeldungen zahlreicher
Marktteilnehmer, wie herausfordernd es ist, sich ggü. den starken
LEH-Partnern behaupten zu können.
 
Promotionen durch Preisverhandlungen ausgebremst - Einigung ist erfolgt und
Nachholeffekte erwartet: Mit Konzernumsätzen von 40,9 Mio. EUR fiel die
Q1-Entwicklung unter unseren Erwartungen aus (-2,2% yoy; MONe: 43,2 Mio.
EUR). Ursächlich hierfür sind zum einen der fehlende Erlösbeitrag aus den
in 2023 eingestellten Künstlerkooperationen und zum anderen die andauernden
Preisverhandlungen mit zwei LEH-Partnern. Während den Verhandlungen sind
etwaige Promotionen ausgeblieben, was sich im Bereich der Fokusmarken
insbesondere auf die Performance der stark promotionsgetriebenen
Pushkin-Produkte auswirkte (-30,9% yoy). Die fehlenden
Promotionsaktivitäten seitens der LEH-Partner hinterließen jedoch auch in
weiteren Kategorien Spuren. So dürfte auch das vergleichsweise niedrige
Wachstum bei Mio Mio erklärbar sein (+6,8% yoy). Hier dürften zudem die
durchgeführten Preiserhöhungen (Regalpreis: 1,09 EUR; zuvor: 0,99 EUR) und
damit das Überschreiten des psychologischen Schwellenwerts von einem Euro
die Erlösdynamik vorübergehend ausgebremst haben, die u.E. jedoch bereits
in Q2 wieder zweistellig anziehen dürfte. Hinsichtlich der ausstehenden
Preisverhandlungen konnte im April bereits eine Einigung herbeigeführt
werden, mit der sich BEZ zufrieden zeigte. Bezüglich der ausgefallenen
Promotionen hat man sich geeinigt, dass diese nachgeholt werden und somit
das Gros der fehlenden Umsatzbeiträge in den kommenden Quartalen
kompensiert werden dürfte.
 
Erste Erfolge der avisierten Ergebnisverbesserung: Erfreulicherweise
konnten erste Fortschritte in der Ergebnisentwicklung verzeichnet werden.
So standen trotz des marginal geringeren Top Line-Niveaus nach Q1/2024 ein
EBITDA i.H.v. 3,4 Mio. EUR (+0,5 Mio. EUR yoy) bzw. ein EBIT von 1,3 Mio.
EUR (+0,3 Mio. EUR) zu Buche.
 
Insolvenzmeldungen in sämtlichen Getränkekategorien bestärken Timing der
neuen Strategie: Wie herausfordernd das Marktumfeld nach wie vor ist,
unterstreichen zahlreiche Insolvenzmeldungen. Hiervon betroffen sind sowohl
junge als auch bereits seit Jahrzehnten existierende Anbieter (z.B.
Elephant Gin GmbH, Frischemanufaktur, Altenburger Destillerie, Memminger
Brauerei uvw.). Mit dem Fokus in jeweils unterschiedlichen
Getränkekategorien kann festgehalten werden, dass das herausfordernde
Marktumfeld kategorieübergreifend ist. Im Wesentlichen stützt diese
Entwicklung u.E. das Momentum der überarbeiteten Berentzen-Strategie.
 
Guidance für 2024 bestätigt: Im Rahmen des Q1-Berichts wurde die Anfang des
Jahres kommunizierte Prognose bestätigt. Konkret erwartet der Vorstand
Umsatzerlöse zwischen 190,0 und 200,0 Mio. EUR (MONe: 193,9 Mio. EUR), ein
EBITDA zwischen 17,2 und 19,2 Mio. EUR (MONe: 17,4 Mio. EUR) sowie ein EBIT
von 8-10 Mio. EUR (MONe: 8,5 Mio. EUR). Hierin sehen wir auch ein klares
Zeichen des Unternehmens, dass es in Q1/24 lediglich zu temporären (und
nachvollziehbaren) Umsatzverschiebungen gekommen ist und die Umsatzschwäche
im ersten Quartal keineswegs ein strukturelles Problem darstellt.
 
Fazit: Wenngleich die Erlösentwicklung in Q1 unter den Erwartungen ausfiel,
sind die Erklärungsansätze u.E. nachvollziehbar, wodurch auch die
Nachholeffekte mit einer hohen Visibilität verbunden sind. Entscheidend
dürften weiterhin die Finanzierungskosten sein. Wir sehen das Unternehmen
aber insgesamt auf einem guten Pfad die eingeleitete Strategie umzusetzen
und bestätigen daher die Kaufempfehlung mit einem unveränderten Kursziel
von 9,00 EUR.
 
 
 
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