Thema des Tages, Aktienfokus

NEW YORK - Die Aktien von Nvidia US67066G1040 haben am Montag ihre kräftigen Kursgewinne vom Freitag teilweise abgegeben.

26.08.2024 - 18:29:57

AKTIE IM FOKUS 2: Nvidia zum Wochenauftakt schwach - Quartalsbericht rückt näher

(neu: Text teilweise neu gefasst, aktuelle Kursentwicklung, BofA-Einschätzung)

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von Nvidia US67066G1040 haben am Montag ihre kräftigen Kursgewinne vom Freitag teilweise abgegeben. Sie verloren zuletzt 2,1 Prozent auf 126,61 US-Dollar und belasteten damit auch den Nasdaq 100 US6311011026. Der von Technologiewerten dominierte Index verlor 1,1 Prozent.

Nvidia steht wie kein anderes Unternehmen an der Börse für den Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Als zur Berichtssaison des zweiten Quartals zunehmend mehr auf KI-Technologie und -Anwendungen ausgerichtete Unternehmen mit ihren Zahlen und Ausblicken die immer höheren Erwartungen enttäuschten, hatte allerdings etwas Ernüchterung eingesetzt. In einer aktuellen Studie von Bank of America (BofA) warnten deren Analysten mit Blick auf die anstehenden Nvidia-Zahlen, dass am Markt auch hier das Risiko einer Enttäuschung unterschätzt werden könnte.

Der US-Chiphersteller legt an diesem Mittwoch nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vor. Anleger hatten jüngst Vorschusslorbeeren verteilt und die Papiere wieder in Richtung Rekordhoch getrieben. Dieses befindet sich bei knapp 141 Dollar.

Die Kursverluste während der jüngsten, allgemeinen Marktturbulenzen von Anfang August hatten die Nvidia-Anteile rasch wieder mehr als wett gemacht. Seit dem am 5. August erreichten tiefsten Stand seit Mitte Mai ist der Aktienkurs um fast 40 Prozent nach oben geklettert. Am Börsenwert bemessen ist Nvidia mit aktuell 3,1 Billionen Dollar das zweitteuerste US-Unternehmen und liegt knapp vor Microsoft US5949181045. Nur Apple US0378331005 ist mit aktuell 3,4 Billionen Dollar mehr wert.

Mit einem Plus von fast 156 Prozent in diesem Jahr sind die Nvidia-Aktien der mit Abstand stärkste Wert im Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 US631101102 - und das, nachdem der Kurs 2023 um fast 240 Prozent gestiegen ist. In den vergangenen fünf Jahren zog der Börsenwert von Nvidia um mehr als 3.000 Prozent an. Im August 2019 war das Unternehmen gerade mal rund 100 Milliarden Dollar wert gewesen.

Tech-Experte Conor O?Mara von der Investmentbank Jefferies schrieb vor diesem Hintergrund, dass er zuletzt immer wieder von zahlreichen Leuten gefragt worden sei, ob er das Halten der Nvidia-Aktie vor dem anstehenden Zahlenwerk empfehlen könne. "Wahrscheinlich nicht", lautet sein Fazit mit Blick auf die Kurserholung. Als wesentlichen Grund für seine Vorsicht nannte er Blackwell, eine neuen Technologie von Nvidia.

Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte und im März dieses Jahres von Nvidia vorgestellte Mikroarchitektur für Grafikprozessoren (GPUs) ist eine Weiterentwicklung der für Rechenzentren konzipierten GPU-Mikroarchitektur Hopper.

Jüngst hatte "The Information" über Verzögerungen bei dieser Prozessor-Generation berichtet. Nun schrieb Tech-Experte O?Mara: "Wir wissen einfach nicht, wie die Prognose mit den Blackwell-Pushouts und dem begrenzten Kapazitätswachstum auf Testbasis aussehen wird." Bei Hopper sei alles fein, aber der Zeitpunkt von Blackwell bleibe ungewiss. O?Mara hält es dennoch für möglich, dass Nvidia eine positive Prognose abgibt.

UBS-Analyst Timothy Arcuri sieht dagegen laut einer Studie von Mitte August Aufwärtspotenzial für die Nvidia-Aktien. Für ihn ist das Unternehmen ein "Top Pick", er bewertet die Aktien mit "Buy" und einem Kursziel von 150 Dollar.

Die Indikatoren, auf die er sich im Allgemeinen verlasse, deuteten nach oben, schrieb er. Dabei verwies Arcuri auf die "ausschließlich wegen der hohen Hopper-Nachfrage starken Quartalszahlen" des Unternehmens Super Micro US86800U1043 sowie auf beeindruckende Ergebnisse der taiwanesischen Konzerne TSMC TW0002330008, King Yuan Electronics TW0002449006 und Quanta Computer US74762X4079. Auch Arcuri sieht allerdings Kommentare zu Blackwell als "größte mögliche Belastung an, die alles überschatten könnte".

@ dpa.de