Nach einem eher holperigen Verlauf am Vortag haben die europäischen Börsen sich am Mittwoch erholt.
07.08.2024 - 12:36:00Aktien Europa: Erholung gewinnt an Kontur - Ahold nach Quartalszahlen gefragt
Sie folgten damit den Gewinnen an der Wall Street und in Fernost. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 zog am Mittag um 1,67 Prozent auf 4651,40 Punkte an. Der britische FTSE 100 GB0001383545 kletterte um 0,93 Prozent auf 8.101,49 Punkte. Der schweizerische Leitindex SMI CH0009980894 gewann 2,22 Prozent auf 11.765,98 Zähler.
Signale aus Japan fanden ein wohlwollendes Echo. "Eine kleine Beruhigungspille verabreichte heute der stellvertretende Gouverneur der japanischen Notenbank den immer noch hochnervösen Anlegern rund um den Globus", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Auch wenn er lediglich versprach, bei einer instabilen Marktlage die Zinsen nicht zu erhöhen, führte der in diesem Fall wohl überwiegende Placebo-Effekt zu einem schwächeren Yen und sich weiter erholenden Aktienkursen in Tokio."
Zudem sollten die politischen Risiken nicht unterschätzt werden. "Ein Angriff des Iran auf Israel ist ein Risiko, das viele Investoren weiterhin davon abhalten dürfte, bei den vermeintlich billigeren Kursen bereits wieder zuzugreifen", fügte Molnar hinzu.
Die wieder gewachsene Zuversicht an den Börsen spiegelte sich in den Gewinnen konjunktursensibler Sektoren wie Bau, Automobile und Industrie wider. Auch Einzelhandelstitel waren gefragt. Hier hatte Ahold Delhaize NL0011794037 ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Supermarktbetreiber hatte im zweiten Quartal dank besserer Geschäfte in Europa leicht zugelegt - trotz des Verkaufsendes für Tabak in den Niederlanden. DAs Unternehmen schnitt besser ab als Analysten erwartet hatten. Ahold gewannen 4,8 Prozent. Im Bankenbereich profitierten ABN Amro von einem höher als erwarteten Zinsüberschuss. Die Aktie legte um 4,5 Prozent zu. Auch andere Bankwerte waren gesucht.
Einer der schwächsten Sektoren war der der Pharmawerte. Die Aktien des Schwergewichts Novo Nordisk DK0060534915 verloren 2,2 Prozent. Der dänische Pharmakonzern hatte die Umsatzprognose angesichts steigender Lieferungen seiner Kassenschlager zwar angehoben. Der operative Gewinn wird bei konstanten Wechselkursen jedoch nur noch um 20 bis 28 Prozent steigen. Dies liegt etwas unter der bisherigen Prognose von 22 bis 30 Prozent. Auch die Zahlen für das zweite Quartal waren nicht ganz makellos. Die Gewinne hätten zwar den Erwartungen entsprochen, doch umsatzseitig habe das Unternehmen enttäuscht, stellten die Analysten des Investmenthauses Jefferies fest.