Nach den leichten Gewinnen am Vortag hat sich an Europas Börsen am Dienstag wieder eine abwartende Haltung breit gemacht.
21.05.2024 - 12:00:53Aktien Europa: Verluste - Anleger werden vorsichtiger
Durchwachsene Vorgaben aus den USA und Asien ließen den EuroStoxx 50 EU0009658145 am späten Vormittag um 0,78 Prozent auf 5034,73 Punkte sinken. Der französische Cac 40 FR0003500008 fiel um ein Prozent auf 8115,02 Punkte, während der britische FTSE 100 GB0001383545 um 0,38 Prozent auf 8392,51 Punkte nachgab.
An den Märkten wuchs die Vorsicht. "Mit den Kursen sind auch die Erwartungen in den vergangenen Wochen weiter gestiegen", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets fest. "Spätestens im September, allerspätestens im November sollte die US-Notenbank Fed die Zinswende in den USA einleiten." Alles, was diesen Hoffnungen in den kommenden Wochen in die Quere komme, könnte für Ernüchterung sorgen. Den Protokollen der letzten Fed-Sitzung, die am Mittwoch veröffentlicht werden, komme daher entsprechend große Bedeutung zu.
Die Veränderungen der Einzelsektoren hielten sich in Grenzen. Lediglich einige wenige Zahlen setzten Akzente. Der italienische Versicherer Generali IT0000062072 hatte nach seinem Rekordgewinn aus dem vergangenen Jahr auch Anfang 2024 weiter zugelegt. Analysten lobten das Zahlenwerk. Nach den Gewinnen der Aktie in den vergangenen Monaten reichte es aber nicht für weitere Zuwächse. Die Aktie verlor 2,5 Prozent.
Ähnlich sah es im Einzelhandelssektor bei Kingfisher GB0033195214 aus. Das erste Quartal des britischen Unternehmens erfüllte zwar die Erwartungen, wie die Analysten von Jefferies betonten. Die Aktie, die in den vergangenen Wochen ebenfalls gut gestiegen war, verlor allerdings 0,9 Prozent.
Im Pharmasektor gab es unterdessen positive Nachrichten von Roche CH0012032048. Das Brustkrebsmedikament Inavolisib erhält von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status einer "Breakthrough Therapy". Damit soll die Entwicklung und behördliche Prüfung des Medikaments beschleunigt werden. Der Aktie brachte dies in dem vorsichtigen Markt allerdings wenig. Sie lag leicht im Minus.
Deutlich unter Druck stand unterdessen ein Schweizer Nebenwert. Aktien der Online-Apotheke DocMorris CH0042615283 brachen um über zehn Prozent ein. Grund war ein skeptischer Kommentar der UBS zu den Nutzerdaten für die neu eingeführte App. Die Analysten bekräftigten in diesem Zusammenhang ihre Verkaufsempfehlung.