Thema des Tages, Börsen/Aktien

Nach den Gewinnmitnahmen vom Freitag wird am Montag bei deutschen Aktien wieder vorsichtig zugegriffen.

23.09.2024 - 08:16:43

Aktien Frankfurt Ausblick: Dax wohl erholt vom schwachen Freitag

Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax DE000A0C4CA0 für den deutschen Leitindex Dax ein Plus von 0,4 Prozent auf 18.789 Punkte. Auch das Eurozonen-Pendant EuroStoxx EU0009658145 wird im Plus erwartet.

Nach der am Mittwoch eingeläuteten Zinswende in den USA war der Dax am Donnerstag erstmals über die 19.000-Punkte-Marke geklettert, bevor das Wochenplus dann zu Wochenschluss noch auf wenige Punkte zusammenschmolz. Trotz der neuen Bestmarke von 19.044 Punkten ist der Dax also zunächst an der Hürde aus den Zwischenhochs vom Mai und September gescheitert. Er konnte sich aber über der 21-Tage-Linie halten, die bei 18.653 Punkten verläuft und ein beliebter kurzfristiger Indikator ist.

Laut dem technischen Analysten Christoph Geyer gibt die Saisonalität auch für die kommenden beiden Wochen noch keine Entwarnung. Prinzipiell sollten die Anleger aber bereits an die Jahresendrally denken, die regelmäßig weit vorher beginne. Der Experte Thomas Altmann von QC Partners jedoch glaubt, dass es angesichts anhaltend schlechter Nachrichten aus Unternehmen und Wirtschaft nicht einfach wird, oberhalb von 19.000 Punkten noch überzeugte Käufer anzulocken.

Während der Dax Rekorde schreibt, weisen die Experten der Helaba am Montag darauf hin, dass sich die deutsche Wirtschaft nicht in einer guten Situation befindet. Ins Blickfeld rücken daher vorläufige Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone, deren Vorgaben mit vorherigen Stimmungsumfragen aber negativ seien. "Vor diesem Hintergrund sollten die Erwartungen für die PMIs nicht zu hochgesteckt werden", warnten die Helaba-Experten. Dies würde aber dann die Europäische Zentralbank (EZB) darin bestärkten, die geldpolitischen Zügel weiter zu lockern.

Unternehmensseitig macht am Montag erneut die Commerzbank DE000CBK1001 die Schlagzeilen, weil die Aktie im Mittelpunkt eines Übernahmekarussells sitzt. Vorbörslich sank der Kurs im Tradegate-Handel um 3,5 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass Deutschland nach dem überraschenden Einstieg der italienischen Großbank Unicredit IT0005239360 vorerst keine weiteren Aktien an dem Frankfurter Bankhaus verkaufen will.

Den Beschluss des zuständigen Lenkungsausschusses teilte die Finanzagentur des Bundes mit. Die Strategie der Bank sei auf Eigenständigkeit ausgerichtet und dies begleite der Bund bis auf Weiteres, in dem er seine Beteiligung aufrechterhalte. Wie die "Financial Times" am Montag berichtet, warnt die Commerzbank davor, dass ein Zusammenschluss eine Bedrohung für die Geschäfte der Bank in Deutschland sei.

In der zweiten und dritten Börsenliga werden derweil Index-Umbesetzungen wirksam. Der auf die Immobilienbranche ausgerichtete Finanzdienstleister Hypoport DE0005493365 und der Gerresheimer-Konkurrent DE000A0LD6E6 Schott Pharma DE000A3ENQ51 steigen in den MDax DE0008467416 auf, während der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis DE0006095003 und der Wirkstoff-Forscher Evotec DE0005664809 in den SDax DE0009653386 absteigen.

Im SDax kehrt außerdem der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienkonzern Deutsche Euroshop DE0007480204 zurück und nimmt dort den Platz des kriselnden Agrarhändlers Baywa DE0005194062 ein. Im Leitindex Dax DE0008469008 bleibt unterdessen alles beim Alten.

@ dpa.de