Produktion/Absatz, Wettbewerb

Nach dem Beinahe-Unglück einer Boeing US0970231058 737-9 Max nehmen die Aufseher auch eine ältere Variante des Jets in den Fokus.

22.01.2024 - 12:22:02

Behörde nimmt auch ältere Boeing 737 ins Visier

Fluggesellschaften sollten sicherheitshalber die Blenden vor nicht benötigten Notausgängen an Maschinen des Typs 737-900ER überprüfen, teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA in der Nacht zum Montag in Washington mit. Bei dem Modell habe Boeing dieselbe Konstruktion wie bei der neueren 737-9 Max verwendet. Am Finanzmarkt kam dies schlecht an. Im vorbörslichen US-Handel verlor die Boeing-Aktie rund zweieinhalb Prozent an Wert. Schon zuvor hatte das Papier seit dem Jahreswechsel rund 18 Prozent eingebüßt.

Bei der 737-900ER handelt es sich um eine Variante der Max-Vorgängerin 737 NG mit vergrößerter Reichweite (Extended Range). Im Rumpf dieses Typs befindet sich wie bei der 737-9 Max auf jeder Seite ein Rahmen für einen nicht benötigten Notausgang. Dieser ist statt mit einer Tür mit einem festen Rumpfteil verschlossen. Bei einer erst wenige Wochen alten 737-9 Max von Alaska Airlines US0116591092 war ein solches Teil im Steigflug herausgebrochen. Die Piloten konnten die Maschine allerdings sicher landen, und die 177 Menschen an Bord kamen weitgehend mit dem Schrecken davon.

Von der älteren 737-900ER wurden laut Boeing weltweit 505 Exemplare ausgeliefert. Zu ihren größten Betreibern gehört neben Alaska Airlines auch die US-Gesellschaft United Airlines US9100471096. Beide haben zudem die meisten Exemplare der 737-9 Max in ihren Flotten. Nach dem Beinahe-Unglück hatten beide Gesellschaften diese neueren Maschinen überprüft und an den fraglichen Stellen in mehreren Fällen lockere Befestigungsteile entdeckt.

Inzwischen ermittelt die FAA gegen Boeing und den Zulieferer Spirit Aerosystems US8485741099, der den Großteil der 737-Rümpfe produziert. Dabei geht es um mögliche Mängel in der Produktion. Boeing lässt nun Fluggesellschaften in die Werkshallen und will seine Arbeit zusätzlich von externer Seite überprüfen lassen.

Bei dem US-Konzern folgt das Unglück auf eine Serie von Entwicklungs- und Produktionsfehlern. Immer wieder betroffen ist der meistbestellte Typ 737 Max, die Neuauflage des seit den 1960er Jahren gebauten Mittelstreckenjets 737. Mit der Weiterentwicklung hatte der US-Konzern auf den Erfolg des Konkurrenzmodells A320neo des europäischen Herstellers Airbus reagiert.

Vor rund fünf Jahren stürzten zwei "Max"-Maschinen ab, 346 Menschen starben. Ab März 2019 durfte die "Max" mehr als anderthalb Jahre lang nicht mehr abheben. Erst nach technischen Verbesserungen wurde sie nach und nach wieder zugelassen. Den Boeing-Konzern kostete das Desaster Milliardensummen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

BGH macht Weg frei Im Streit um eine strengere Wettbewerbsaufsicht von Apple US0378331005 hat der Bundesgerichtshof (BGH) dem Bundeskartellamt den Rücken gestärkt. (Boerse, 18.03.2025 - 13:34) weiterlesen...

BGH ermöglicht strengere Wettbewerbsaufsicht über Apple Der Bundesgerichtshof (BGH) hat bestätigt, dass das US-Technologieunternehmen Apple US0378331005 eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb hat. (Boerse, 18.03.2025 - 11:33) weiterlesen...

Wieder mehr Wohnungen genehmigt - doch die Bauzinsen steigen Lichtblick für den kriselnden Wohnungsbau in Deutschland: Die Zahl der Baugenehmigungen steigt nach langem Rückgang wieder. (Wirtschaft, 18.03.2025 - 10:48) weiterlesen...

BGH entscheidet über strengere Wettbewerbsaufsicht für Apple Hat der iPhone-Hersteller Apple US0378331005 eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb? Dazu will am Dienstag der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe eine Entscheidung fällen. (Boerse, 18.03.2025 - 06:35) weiterlesen...

Bundesgerichtshof entscheidet zu Apples Bedeutung für den Wettbewerb Der Bundesgerichtshof (BGH) will am Dienstag (10.30 Uhr) klären, ob das US-Technologieunternehmen Apple US0378331005 eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb hat. (Boerse, 18.03.2025 - 05:49) weiterlesen...

'WSJ': Google-Mutter Alphabet schielt erneut auf Sicherheitsfirma Wiz Der Google US02079K1079-Mutterkonzern Alphabet US02079K3059 unternimmt einem Pressebericht zufolge einen weiteren Anlauf zur Übernahme der Datensicherheitsfirma Wiz. (Boerse, 17.03.2025 - 21:32) weiterlesen...