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Mögliche US-Zölle verunsichern die DAX-Konzerne nicht (FOTO)Frankfurt am Main - SAFE-Index weiterhin neutral - Manager sehen sich gutgerüstet für ImportzölleDer monatlich erhobene SAFE-Index zur Manager-Stimmung steigt im Februar von-0,08 auf -0,01.

11.02.2025 - 12:41:13

Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE / Mögliche US-Zölle ...

Mögliche US-Zölle verunsichern die DAX-Konzerne nicht (FOTO)Frankfurt am Main (ots) - SAFE-Index weiterhin neutral - Manager sehen sich gutgerüstet für Importzölle

Der monatlich erhobene SAFE-Index zur Manager-Stimmung steigt im Februar von-0,08 auf -0,01. Der Ton in Finanzberichten und Analystenkonferenzenbörsennotierter deutscher Unternehmen wird damit etwas positiver. Insgesamtbleibt die Stimmung neutral - und die DAX-Konzerne blicken gelassen auf dieUS-Zollpolitik.

"Die Stimmung in Deutschlands börsennotierten Unternehmen ist überraschend gut",sagt Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Institut SAFE. "Diebörsennotierten Unternehmen sind global aufgestellt. Dass der Index trotzAbschottungstendenzen neutral bleibt, ist ein gutes Zeichen."

Handelspolitik sorgt für Gesprächsstoff

Dass vor allem die US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump relevant ist,zeigt eine Untersuchung der Analystenkonferenzen ("Earnings Calls"): In denvergangenen drei Monaten wurde in 27 Calls über Zölle gesprochen - rund einViertel aller relevanten Konferenzprotokolle von November bis Januar. "Daszeigt, dass US-Zölle Märkte und Analysten beschäftigen", so Heider.

"Viele Führungskräfte sehen sich gut vorbereitet oder erwarten sogar positiveEffekte durch mögliche US-Zölle", sagt Alexander Hillert, Professor für Finanzenund Data Science bei SAFE. Er führt die monatliche Analyse des SAFE-Index durch.Demnach äußerten sich die verantwortlichen Personen in 60 Prozent der Callspositiv zu Zöllen. Nur in 15 Prozent der Fälle sprachen sich die Manager dazunegativ aus. In den restlichen Calls äußerten sich die Manager neutral odervertraten keine klare Meinung zum Thema.

DAX-Konzerne sind gut aufgestellt

Besonders häufig begründen die Managerinnen und Manager die gute Stimmung mitlokaler Produktion für den lokalen Bedarf ("local-for-local") und flexiblenLieferketten. Dies ermögliche es, Ressourcen global zu beziehen und sich anveränderte Marktbedingungen anzupassen.

So erklärt ein Unternehmen zum Beispiel: "Wenn Sie ein lokaler Produzent miteinem lokalen Fußabdruck sind, profitieren Sie natürlich davon, wenn sich beiden Zöllen etwas ändert. " Ein anderes betont: "Wir werden sogar von denprotektionistischen Aktivitäten profitieren, die wir vielleicht vom neuenPräsidenten erwarten können, weil wir ziemlich gut in den Vereinigten Staatenvon Amerika angesiedelt sind, also hinter diesen protektionistischen Mauern."Ein Manager eines weiteren Unternehmens bezieht sich auf die Lieferketten:"Diese Beschaffungsstrategie gibt uns ein Höchstmaß an Flexibilität, denn wirsehen, dass die Zölle und Tarife sehr volatil geworden sind, nicht nur für dieUSA, sondern auch für andere Märkte."

Andere Aussagen machen aber deutlich, dass Zölle auch gut vorbereitet nichterwünscht sind. Dies wird unter anderem in folgenden Aussagen deutlich :"...,wenn wir den Wohlstand auf der ganzen Welt erhöhen wollen, ist es wichtig,dass wir Freihandel haben." oder "...wenn unsere Kunden mit Zöllen konfrontiertwürden, mit denen sie heute nicht konfrontiert sind, und wenn sich das stark aufihre Mengen auswirken würde, dann würden wir das natürlich indirekt auch zuspüren bekommen."*

Die Ergebnisse des SAFE-Index zeigen bislang eine entspannte Stimmung in denDAX-Unternehmen. Dank ihrer globalen Aufstellung und flexiblen Strukturen sehensie sich auf mögliche US-Zölle die Stimmung gut vorbereitet.

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung (SAFE Manager Sentiment Index) misstmonatlich, wie optimistisch oder pessimistisch sich Führungskräftebörsennotierter Unternehmen in Deutschland äußern. Entwickelt von AlexanderHillert und seinem Team am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE,basiert der Index auf einer automatisierten Textanalyse, die positive undnegative Aussagen in Geschäftsberichten und Analystenkonferenzen auswertet.

Die weiteren geplanten Veröffentlichungstermine im ersten Halbjahr 2025 sind:

- Dienstag, 11. März- Mittwoch, 9. April- Dienstag, 13. Mai- Mittwoch, 11. Juni

* Die Originalaussagen sind auf Englisch und auf der SAFE Homepage (https://safe-frankfurt.de/news-latest/all-news/news-view/possible-us-tariffs-do-not-unsettle-dax-companies.html) zu finden.

Pressekontakt:

Laura ThomaleLeitung Kommunikation

Telefon: +49 69 79830051E-Mail: mailto:thomale@safe-frankfurt.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/178184/5968703OTS: Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE

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