Mit dem nahenden Weihnachtsfest haben die Dax-Anleger DE0008469008 am Donnerstag weitere Gewinne mitgenommen.
21.12.2023 - 18:01:21Frankfurt Schluss: Moderate Verluste im zähen Vorweihnachtshandel
Der deutsche Leitindex schloss mit minus 0,27 Prozent bei 16 687,42 Zählern. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,49 Prozent auf 27 219,71 Punkte.
Das Fehlen vieler Marktteilnehmer vor den Feiertagen und dem Jahresende macht sich inzwischen bemerkbar: "Das Handelsvolumen ist stark ausgedünnt und die Volatilität weiterhin auf einem geringen Niveau", schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. "Die bevorstehenden Feiertage werfen bereits ihre Schatten voraus und in den noch restlichen vier Handelstagen werden sich kaum noch größere Ereignisse oder Handelsimpulse ergeben."
Anders als an der Wall Street machen die Anleger hierzulande seit dem Dax-Rekord Mitte Dezember bei 17 003 Punkten nun häufiger Kasse. Eine größere Korrektur blieb bisher aber aus. Die Investoren dürfen sich damit in diesem Jahr immer noch über einen Anstieg von rund einem Fünftel im deutschen Leitindex freuen. Ein großer Teil dieser Gewinne ist der Rally seit dem Zwischentief gegen Ende Oktober zu verdanken. Treiber waren die Hoffnungen auf Zinssenkungen im kommenden Jahr, die durch die jüngsten Signale der US-Notenbank Fed neue Nahrung erhalten hatten.
Doch inzwischen würden die hohen Erwartungen an die Währungshüter für die Aktienmärkte zum Risiko, warnt etwa Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die stark gesunkenen Renditen an den Anleihemärkten zeigten, welch rasante Zinssenkungen Börsianer erwarteten - mit entsprechendem Enttäuschungs- und Rückschlags-Risiko, sollte etwa die Europäische Zentralbank (EZB) diese Erwartungen nicht erfüllen.
Im Dax rückte am Nachmittag der Chemiekonzern BASF DE000BASF111 mit der Nachricht über die geplante Trennung von seinem Öl- und Gasgeschäft Wintershall Dea in den Fokus. Der britische Ölkonzern Harbour Energy GB00BMBVGQ36 will das Geschäft übernehmen. Die anfängliche Begeisterung über die Nachricht legte sich schnell wieder. Aus dem Handel gingen die BASF-Papiere prozentual fast unverändert.
Die Commerzbank-Anteile DE000CBK1001 führten die erste Börsenliga mit einem Kursgewinn von 1,3 Prozent an. Die Aussicht auf baldige Aktienrückkäufe trieb den Kurs nach oben.
Eine Kaufempfehlung durch die Keybanc-Analysten gab den Aktien des Labordienstleisters Sartorius DE0007165631 keinen Schwung. Sie knüpften am Dax-Ende mit minus 2,4 Prozent an die Schwäche vom Vortag an. In den zurückliegenden Wochen hatten sie allerdings deutlich gewonnen.
Die rote Lampe im MDax hielten Delivery Hero DE000A2E4K43 mit einem Verlust von 10,9 Prozent. Die Papiere des Essenslieferanten weiteten damit ihre jüngsten Verluste aus. Analyst Jo Barnet-Lamb von der Bank UBS hatte schon am Vortag in einer Studie auf mögliche Probleme auf dem südkoreanischen Markt aufmerksam gemacht.
Vorne im MDax legten die Titel des Waferherstellers Siltronic DE000WAF3001 nach einem starken Ausblick des US-Halbleiterherstellers Micron US5951121038 um 4,6 Prozent zu.
Der europäische Leitindex EuroStoxx EU0009658145 verlor 0,20 Prozent auf 4524,86 Punkte. Auch an den Länderbörsen in Paris und London ging es moderat nach unten. In New York legten der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 und der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 zum europäischen Handelsschluss um 0,7 beziehungsweise 0,9 Prozent zu.
Der Euro EU0009652759 stieg und wurde zuletzt mit 1,0988 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte am Nachmittag den Referenzkurs auf 1,0983 (Mittwoch: 1,0944) US-Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9104 (0,9137) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,02 Prozent am Vortag auf 2,00 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,29 Prozent auf 128,74 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 notierte zuletzt mit minus 0,07 Prozent bei 137,99 Zählern./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---