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13.01.2025 - 08:30:00Kupfer-Comeback in Chile: Bergbauriesen und smarte Projektentwickler als Nutznießer
Die Kupferproduktion beim Exportprimus Chile steigt nach Jahren der Schwäche wieder. Dazu tragen hohe Investitionen der privaten und staatlichen Bergbauriesen ebenso bei wie die wachsende Aktivität kleinerer Explorer und Minenbetreiber.
Der sechsachsige LKW schiebt sich unter lautem Dröhnen des Dieselmotors auf der 20 Meter langen, 60 Tonnen schweren Brückenwaage zentimeterweise voran. „Stopp“, signalisiert ein Arbeiter dem Fahrer mit einem entschiedenen Kopfnicken, als das Fahrzeug richtig positioniert ist.
Die tiefen, regenbeladenen Wolken umspielen an diesem mit 21 Grad recht milden Tag die eindrucksvolle Bergkulisse in den chilenischen Anden. Hier, rund 45 Kilometer südlich der für ihren Kolonialstil bekannten Küstenstadt La Serena, fertigt das Team von Altiplano Metals (ISIN: CA02156R1082, WKN: A2JNFG) Lastwagen mit Konzentrat aus der unternehmenseigenen Verarbeitungsanlage El Peñón ab.
Altiplano Metals betreibt in Chile Kleinmine und Verarbeitungsanlage
Die Geschäfte laufen gut: Allein im Dezember wurden weitere 56 Tonnen Kupfer-Gold-Konzentrat verkauft. Kürzlich wurde in der Verarbeitungsanlage ein neues Wiegesystem installiert. „Das System wird unsere Berichts- und Verkaufsprozesse verbessern und die Genauigkeit des an die Anlage gelieferten und von ihr versandten Materials sicherstellen“, erläutert Altiplano Metals Präsident und CEO Alastair McIntyre.
Der Verkauf der 56 Tonnen bringt dem an der Börse mit ca. 4,2 Mio. EUR bewerteten Unternehmen voraussichtlich $100.000 USD ein. Im Januar ist der erste Verkauf von Eisenkonzentrat geplant. Rund 2.500 Tonnen sind vor Ort gelagert. In den vergangenen Jahren wurden knapp 7 Mio. Pfund Kupfer für $22,5 Mio. CAD verkauft.
Rund 13 Kilometer südlich der Verarbeitungsanlage liegt das eigentliche Hauptprojekt von Altiplano Metals: Die Mine Santa Beatriz. Diese befindet sich aus geologischer Sicht in der 1.000 Kilometer langen, nach Nord-Nordost verlaufenden Atacama-Verwerfungszone innerhalb des kupferreichen Eisenoxid-Kupfer-Gold-Gürtels (IOCG) in Chile. Dieses Gebiet ist mit mehreren bedeutenden Lagerstätten verbunden.
Die Optionsvereinbarung zum Erwerb der Kupfer-Gold-Eisen-Mine (Cu-Au-Fe) wurde kürzlich um ein Jahr verlängert. Derzeit mietet Altiplano das Projekt für 5 Mio. CLP (knapp $5.000 USD) pro Monat. Die derzeitige Produktionsgenehmigung für Santa Beatriz beträgt 2.000 Tonnen monatlich, soll aber nach Angaben des Unternehmens auf 5.000 Tonnen pro Monat gesteigert werden. Die dazu notwendigen Entwicklungsarbeiten wurden bereits abgeschlossen. Noch im Januar sollen die ersten Lieferungen aus Santa Beatriz die eigene Anlage erreichen.
Die bisher angelieferten Erze stammten aus der Farellon-Mine rund zwei Kilometer von Santa Beatriz entfernt. Altiplano betrieb Farellon über einen Zeitraum von rund sechs Jahren, entschied sich jedoch unter anderem wegen hoher 10 % Royalty zum Umsatteln auf Santa Beatriz.
Santa Beatriz liegt mitten im Kupfer-Gold-Gürtel
Die IOCG-typischen Venen auf Farellon und Santa Beatriz weisen ähnliche mineralische Charakteristika auf und verlaufen konstant nach Nordosten, so dass die Geologen es für möglich halten, dass beide Projekte Teil eines größeren Systems sein könnten.
Die Geologen des Explorers sind zuversichtlich, dass Santa Beatriz das Potenzial hat, hochwertiges, kostengünstiges Material für die Mühle zu liefern und so positive Erträge für das Unternehmen zu erwirtschaften. Das passt in die Strategie des Führungsteams um McIntyre. Altiplano Metals konzentriert sich auf den Erwerb und die Entwicklung von kurzfristig Cashflow erzeugenden Assets auf dem amerikanischen Kontinent. Im Fokus stehen genehmigte Projekte mit überschaubarem Kapitalbedarf und geringem technischen Risiko.
Santa Beatriz ist eine ehemalige, hochgradige Mine. Die beiden historisch abgebauten Haupterzgänge haben eine Breite von bis zu 1,5 m und verbleiben offen entlang des Streichens und in die Tiefe. Schlitzproben der Hauptvene wiesen auf 2,45 m Werte von 3,65 % Kupfer, 0,29 g/t Gold und 26,97 % Eisen (darin 1,08 m mit 8,08 % Kupfer, 0,63 g/t Gold und 39,49 % Eisen) aus. Sieben zusätzlich kartierte Venen von Santa Beatriz mit Breiten von bis zu 50 cm sind bislang ungetestet.
Es sind Projektentwickler wie Altiplano Metals und Assets wie Santa Beatriz, die – neben den großen Minen der Bergbauriesen – für das Wiedererstarken der chilenischen Kupferproduktion sorgen. Die Erlöse des Landes aus dem Export von Kupfer stiegen im Dezember im Vergleich zum November um 10 % und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13 % auf $4,66 Milliarden USD, wie aus Daten der chilenischen Zentralbank hervorgeht. Dabei sind die Kupferpreise zuletzt spürbar gesunken.
Dazu passen Meldungen von chilenischen Kupferproduzenten. Der staatliche Konzern Codelco etwa dürfte 2024 die Trendwende geschafft haben. „Wir haben das Produktionstal im Jahr 2024 überwunden und sind bereit, das Jahr 2025 mit einem Aufwärtstrend zu beginnen“, kommentierte der Codelco-Vorsitzende Maximo Pacheco und betonte, dass die Produktion im Dezember 160.000 Tonnen überstieg.
Rund 5,5 Millionen Kupfer dürfte die Jahresproduktion aller Akteure in Chile 2024 erreicht haben, wenn Schätzungen aus dem Herbst sich als korrekt erweisen. 2023 produzierte das Land 23 % des weltweiten Angebots. Seit 2019 war die Produktion jedoch rückläufig.
2024 war für Chiles Kupferproduktion das Jahr der Trendumkehr
Doch das vergangene Jahr markiert offenbar eine Trendumkehr. Durch Investitionen konnten Problemstellungen wie sinkende Erzgehalte und Oxidverarmung ausgeglichen werden.
BHP etwa kündigte 10-14 Mrd. USD schwere Investitionen an und will dadurch ab 2031 wieder 1,4 Mio. t Kupfer fördern – 100.000 t mehr als aktuell. Ohne die Investitionen würde aufgrund der geologischen Bedingungen ein Rückgang drohen.
Glencore) testet ein neues Laugungsverfahren und will damit die Lebensdauer der Lomas Bayas Mine um mindestens sieben Jahre verlängern. Maßgeblich zur wieder steigenden Produktion trägt die Ausweitung der Quebrada Blanca-Mine von Teck Resources bei. Deren Produktion wurde für 2024 auf 252,5 kt Kupfer geschätzt – nach 62,7 kt ein Jahr zuvor.
Die wieder zunehmende Investitionsneigung hat mittlerweile auch das Segment der Explorer und kleineren Minenbetreiber erreicht. Altiplano Metals jedenfalls konnte im Dezember den Abschluss einer 500.000 CAD schweren Privatplatzierung vermelden und ist damit gut aufgestellt, um das weitere Unternehmenswachstum voranzutreiben.
Weitere Informationen zu Altiplano Metals finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de
https://www.miningscout.de/minenaktien/altiplano-metals-inc/
Unternehmen: Altiplano Metals
TSX-V: APN
WKN: A2JNFG
ISIN: CA02156R1082
Webseite: https://apnmetals.com/
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