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Märkte und Trends 2025: Weltwirtschaft auf dem LaufstegFrankfurt am Main -- Deutsche Wirtschaft wächst mit 0,7 Prozent weiter langsamer als die Eurozone- Strukturelle Probleme hemmen unverändert deutsches BIP-Wachstum- Inflationsrate um 2 Prozent ermöglicht zusätzliche Zinssenkungen der EZB- DAX zum Jahresende 2025 bei rund 20.500 PunktenDer aktuelle Konjunktur- und Kapitalmarktausblick von Helaba Research & Advisorysteht unter dem Motto "Weltwirtschaft auf dem Laufsteg".

21.11.2024 - 11:13:08

Helaba / Märkte und Trends 2025: Weltwirtschaft auf dem Laufsteg

Märkte und Trends 2025: Weltwirtschaft auf dem LaufstegFrankfurt am Main (ots) -

- Deutsche Wirtschaft wächst mit 0,7 Prozent weiter langsamer als die Eurozone- Strukturelle Probleme hemmen unverändert deutsches BIP-Wachstum- Inflationsrate um 2 Prozent ermöglicht zusätzliche Zinssenkungen der EZB- DAX zum Jahresende 2025 bei rund 20.500 Punkten

Der aktuelle Konjunktur- und Kapitalmarktausblick von Helaba Research & Advisorysteht unter dem Motto "Weltwirtschaft auf dem Laufsteg". Sowohl in der Mode alsauch bei Konjunktur und Kapitalmärkten sind Zyklen und Trends maßgeblich. Diesewerden 2025 bei den Defilees auf dem Laufsteg der Weltwirtschaft zu sehen sein.Was wird 2025 en vogue sein? Bleiben z.B. Zölle in Mode oder sind diese baldschon wieder out? Ein ganz großes Comeback auf dem Catwalk hat Donald Trump. Undwie wird die deutsche Kollektion aussehen? Nach dem Ende der Ampel-Regierungwerden die Entwürfe der einzelnen Designer noch einmal neu gezeichnet. DieHelaba Expertinnen und Experten haben hierzu drei Szenarien entwickelt, dieunter den Labels "Arbeitskleidung", "Haute Couture" und "Des Kaisers neueKleider" laufen.

Basisszenario: "Arbeitskleidung" (Eintrittswahrscheinlichkeit 65 Prozent)

Die Basiskollektion "Arbeitskleidung" wird 2025 ganz groß rauskommen. Sieschützt einerseits vor den mannigfaltigen Risiken, ermöglicht andererseits aberauch, dass wieder richtig angepackt werden kann. Die großen Notenbanken sind2024 auf einen Lockerungskurs eingeschwenkt. Wie es derzeit aussieht, bekommendie Geldpolitiker die hohe Inflation in den Griff, ohne dabei eine schwereRezession auszulösen. Die geldpolitischen Lockerungen stützen die Erholung desIndustriezyklus. Während in Europa über eine weniger expansive Fiskalpolitikdiskutiert wird, plant der designierte US-Präsident Donald Trump umfangreicheSteuersenkungen. Belastend wirkt unverändert die angespannte geopolitische Lageund der weiter zunehmende Protektionismus.

Das Wachstum der Weltwirtschaft sollte 2025 im Jahresschnitt etwa so hochausfallen wie 2024 (knapp 3 Prozent). "Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wächstnach zwei Jahren Stagnation um 0,7 Prozent und damit nach wie vor langsamer alsder Durchschnitt der Eurozone (1,2 Prozent)", prognostiziert Dr. Gertrud Traud,Chefvolkswirtin der Helaba. "Ursache für dieses vergleichsweise schwacheWachstum ist in erster Linie die sich seit Jahren verschlechterndeWettbewerbsfähigkeit Deutschlands", erläutert Dr. Traud weiter.

Die Inflationwird 2025 wohl kein dominierender Faktor mehr sein. "DiePreissteigerungsrate liegt 2025 sowohl in Deutschland (2,1 Prozent) als auch imgesamten Euroraum (2,2 Prozent) nahe dem von der EZB definiertenInflationsziel", so Dr. Traud. Die Notenbanken folgen daher dem Kurs, den sie2024 eingeschlagen haben. Die EZB wird den Einlagensatz vermutlich auf 2 Prozentsenken. In den USA reduziert die Fed den Leitzins auf rund 3,5 Prozent.

Anlageklassen im Basisszenario "Arbeitskleidung"

Während die Leitzinssenkungen ein relativ positives Umfeld für die Rentenbieten, entwickelt sich vor allem die (Fiskal-)Politik zum kritischen Faktor fürStaatsanleihen. Renditeniveaus von unter 2 Prozent für Bundesanleihen und unter4 Prozent für 10-jährige US-Treasuries sind allenfalls temporär erreichbar. ZumJahresende 2025 notieren die Benchmarkanleihen bei 2,5 Prozent bzw. 4,5 Prozent.

Aktien bleiben attraktiv. Sinkende Leitzinsen eröffnen zusätzlicheBewertungsspielräume. Auch sich verbessernde globale Wachstums- undGewinnperspektiven sprechen 2025 für moderat steigende Notierungen. BisJahresende 2025 dürfte der DAX im Bereich um 20.500 Punkteliegen.

Der deutsche Immobilienmarkt verzeichnet 2025 bei nach wie vor hoher Nachfrageund knappem Angebot moderate Hauspreisanstiege. Gleichzeitig nimmt dieNeubauaktivität weiter ab. In den gewerblichen Segmenten stabilisieren sich diePreise und die Transaktionen nehmen wieder zu.

Gold profitiert weiter von der Zinswende und der geopolitischen Lage. Deshalbdürften 2025 weitere Rekordmarken geknackt werden, auch wenn das Tempo nichtgehalten werden kann. Bis Jahresende dürfte die Feinunze bei gut 2.800 US-Dollarliegen.

Der US-Dollar steht 2025 im Zeichen der Politik. Dabei wird die Geldpolitikwenig Impulse geben, da Fed und EZB in ähnlichem Ausmaß die Leitzinsen senken.US-Präsident Trump wird vor allem mit seiner Handelspolitik für Marktvolatilitätsorgen. Ein starker Dollar wird aber kaum sein Ziel sein. Ende 2025 dürfte derEuro-Dollar-Kurs um 1,10 notieren.

Negatives Alternativszenario: Des Kaisers neue Kleider(Eintrittswahrscheinlichkeit 25 Prozent)

Die Weltwirtschaft rutscht in eine Rezession. Deutschland ist mit seinemexportorientierten Wirtschaftsmodell überproportional vom Protektionismus undden Lieferkettenstörungen betroffen, sodass das deutsche Bruttoinlandsprodukt2025 um rund 2 Prozent schrumpft. Die USA leiden wegen ihrer geringerenIndustrie- und Handelsabhängigkeit weniger. Die Arbeitslosenquoten steigenspürbar. Fallende Ölpreise und eine schwindende Preissetzungsmacht derUnternehmen drücken die Teuerung.

In diesem Umfeld reagieren die Notenbanken mit stärkeren Lockerungen als imBasisszenario. Im Zuge deutlich niedrigerer Leitzinsen und sinkenderInflationserwartungen fällt die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen in Richtung 1Prozent.

Der DAX fällt zeitweilig auf 12.500 Punkte. Im schwachen wirtschaftlichen Umfeldnimmt die Korrektur bei Gewerbeimmobilien wieder Fahrt auf. Wohnimmobilienentwickeln sich zwar stabiler, der jüngst begonnene Hauspreisanstieg kommtallerdings zum Stillstand. Der Euro-Dollar-Kurs fällt bis auf 0,90.

Positives Alternativszenario: Haute Couture (Eintrittswahrscheinlichkeit 10Prozent)

Die Konjunktur zieht kräftig an, ein Boom ersetzt die bloße Erholung desIndustriezyklus im Basisszenario. Geringere Regulierung und die internationaleKooperation lösen einige der deutschen Strukturprobleme, sodass 2025 hierzulandeein Wirtschaftswachstum von 2 Prozent möglich ist. In den USA tragenBürokratieabbau und verstärkte Innovationen kurzfristig Früchte. DieUS-Konjunktur zieht 2025 kräftig an.

In Deutschland liegt die Teuerungsrate 2025 durchschnittlich bei 3,5 Prozent.Der Ölpreis schlägt insbesondere in den USA auf die Verbraucherpreise durch. DieNotenbanken straffen zwar die Geldpolitik, aber dies verhindert nur eineÜberhitzung. Im Zuge steigender Leitzinsen und höherer Inflationserwartungenklettert die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen auf 4 Prozent. Der DAXüberschreitet bis Jahresende 2025 die Marke von 23.000 Punkten. Immobilienprofitieren von der kräftig wachsenden Gesamtwirtschaft und der niedrigerenUnsicherheit. Der Euro-Dollar-Kurs steigt bis auf 1,25.

Der Jahresausblick steht online unter Helaba - Research auf einen Blick(https://www.helaba.com/de/research/#Maerkte-und-Trends-Jahresausblick) zurVerfügung.

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