Kolumne, DGA

La Française: Weltwirtschaft trotz Spannungen weiterhin robust EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht / Marktbericht La Française: Weltwirtschaft trotz Spannungen weiterhin robust 09.10.2024 / 08:33 CET / CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

09.10.2024 - 08:33:28

EQS-News: La Française: Weltwirtschaft trotz Spannungen weiterhin robust (deutsch)

La Française: Weltwirtschaft trotz Spannungen weiterhin robust

EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht/Marktbericht
La Française: Weltwirtschaft trotz Spannungen weiterhin robust

09.10.2024 / 08:33 CET/CEST
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Weltwirtschaft trotz Spannungen weiterhin robust

Von François Rimeu, Senior Market Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Abweichende globale Wirtschaftsdynamiken

Seit Anfang September gab es für die Finanzmärkte zahlreiche geldpolitische,
politische und geopolitische Entwicklungen.

Die Fed hat ihren Zinssenkungszyklus mit 50 Basispunkten begonnen. Diese
Entscheidung kommt für uns angesichts der vorhergehenden Mitteilungen der
Zentralbank nicht überraschend, ist aber unseres Erachtens angesichts der
derzeitigen Lage in den USA nicht notwendig. Die Wirtschaft verlangsamt
sich, allerdings auf einem sehr hohen Niveau des nominalen Wachstums. Und
wir sehen keine Anzeichen für einen heftigen Wachstumseinbruch auf der
anderen Seite des Atlantiks. Die vom BEA (Bureau of Economic Analysis)
veröffentlichten Septemberzahlen gehen in diese Richtung, mit einer
deutlichen Aufwärtsrevision des GDI (Gross Domestic Income) zwischen Anfang
2020 und Juni 2024 (von +7 % auf +11 %). Die Aufwärtsrevision der Sparquote
von +3,5 % auf 5,2 % im Juni 2024 bestätigt die gute wirtschaftliche
Verfassung des Landes und die Zahlungsfähigkeit der amerikanischen
Verbraucher. Daher dürften die Erwartungen an Zinssenkungen in den USA zu
optimistisch sein, auch wenn das Inflationsrisiko unter Kontrolle zu sein
scheint.

Anders sieht es in der Eurozone aus. Die beiden wichtigsten
Volkswirtschaften der Eurozone befinden sich in großen Schwierigkeiten, und
alle Frühindikatoren (PMI, IFO, ZEW usw.) lassen nur wenig Aussicht auf
Besserung in den kommenden Monaten erkennen. Auch wenn sich die südlichen
Volkswirtschaften der Eurozone recht gut entwickeln, dürfte die EZB
angesichts der schwierigen Lage in Deutschland und Frankreich trotz gewisser
Inflationsrisiken eine eher zurückhaltende Haltung einnehmen. Auch bei
französischen Assets bleiben wir angesichts eines drohenden Steuerschocks,
der die Wachstumsprognosen negativ beeinflussen dürfte, vorsichtig. Die
Zinssenkung der EZB im Oktober erscheint uns fast sicher, und das
mittelfristige Inflationsrisiko bleibt geringer als in den USA.

Die von den chinesischen Behörden beschlossenen Konjunkturmaßnahmen sind ein
weiterer Höhepunkt in diesem Herbst. Die Versuchung ist groß, diesen neuen
Versuch nach dem Scheitern früherer Maßnahmen zu ignorieren, doch wäre dies
unserer Ansicht nach ein Fehler. Die Ankündigungen zielten auf mehrere
Wirtschaftssektoren ab und versuchten, Chinas Hauptproblem anzugehen: das
Verbrauchervertrauen. Die Senkung des Zinssatzes für bestehende
Hypothekenkredite um 50 Basispunkte, die Rekapitalisierung des Bankensektors
(140 Mrd. US-Dollar) und die Ankündigung einer Konsumförderung (140 Mrd.
US-Dollar - unbestätigt, sehr wahrscheinlich) waren ermutigend und könnten
die negative Dynamik, in der sich die chinesische Wirtschaft derzeit
befindet, umkehren. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf das Wachstum
könnten schätzungsweise zwischen +0,3 % und +0,9 % liegen. Diese Prognosen
sind zwar mit Vorsicht zu genießen und nicht mit den Konjunkturprogrammen
der USA oder Europas während Corona vergleichbar, aber sie sind besser als
frühere Investments. Wir halten es daher für riskant, sich von chinesischen
oder chinabezogenen Investments zu trennen, insbesondere angesichts der
negativen Marktpositionierung.

Ölrallye und US-Wahlen

Die Erholung der Rohstoffpreise seit Mitte September lässt sich nicht
ignorieren. Die Fed-Zinssenkung war der erste Auslöser für diesen Anstieg,
der durch das chinesische Konjunkturprogramm und in den letzten Tagen durch
die Spannungen im Nahen Osten zwischen Israel und dem Iran verstärkt wurde.
Ob der Ölpreis weiter steigt, erscheint uns ungewiss, da die chinesische
Nachfrage den Ölpreis nur geringfügig beeinflusst (im Gegensatz zu Eisen
oder Kupfer). Abgesehen von der geopolitischen Risikoprämie sprechen auch
die Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage nicht für einen
Übernachfragemarkt.

Trotz der geopolitischen Spannungen stehen die US-Wahlen zunehmend im
Vordergrund. Wir wissen nicht genau, wer die Wahl gewinnt und wie sich der
Kongress zusammensetzen wird, aber das rechtfertigt keine übermäßige
Risikobereitschaft. Wir halten jedoch an einem leicht positiven Ausblick für
Aktien fest, da sich die Weltwirtschaft dank der USA und der Schwellenländer
insgesamt gut hält - insbesondere in China, wo zumindest eine Stabilisierung
erwartet wird. Bei Anleihen bevorzugen wir Euro-Anlagen gegenüber dem
US-Dollar und Investment Grade gegenüber High Yield.

Ausblick auf Oktober

Wir erwarten eine erhöhte Volatilität im Vorfeld der US-Wahlen und des
potenziellen Konflikts im Nahen Osten. Die Konjunkturprogramme der
chinesischen Regierung und die starke US-Wirtschaft dürften jedoch
Risikoanlagen begünstigen.

La Française Pressekontakt

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