Kolumne, DGA

La Française: UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte: "Ein gerechter Übergang" EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Nachhaltigkeit / Nachhaltigkeit La Française: UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte: "Ein gerechter Übergang" 05.12.2023 / 08:57 CET / CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

05.12.2023 - 08:57:16

EQS-News: La Française: UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte: Ein gerechter Übergang (deutsch)

La Française: UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte: "Ein gerechter Übergang"

EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Nachhaltigkeit/Nachhaltigkeit
La Française: UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte: "Ein gerechter
Übergang"

05.12.2023 / 08:57 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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UN-Forum für Wirtschaft und Menschenrechte: "Ein gerechter Übergang"

Von Claudia RAVAT, ESG Analyst, La Française AM

Das 12. Forum der Vereinten Nationen über Wirtschaft und Menschenrechte
befasste sich mit dem aktuellen Stand der Menschenrechte, den jüngsten
Fortschritten und den künftigen Maßnahmen. Nachdrücklich wurde gefordert,
die Klima- und die Menschenrechtskrise nicht länger voneinander zu trennen,
und auf deren Zusammenhang hingewiesen. Zum 75. Jubiläum der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte erkannten die Teilnehmer die komplexen
Zusammenhänge zwischen diesen Herausforderungen an und ebneten so den Weg
für Diskussionen darüber, wie die Wirtschaft eine transformative Rolle bei
der Erarbeitung nachhaltiger Lösungen spielen kann. Diese Feststellung
unterstrich die Bedeutung eines entschlossenen Handelns für einen gerechten
und nachhaltigen Klimawandel.

Menschenrechte, Staat und Menschenrechtsverletzungen

Die Konferenz befasste sich mit der heutigen globalen Menschenrechtslage, in
der politische Konflikte, Klimawandel und technologischer Fortschritt einen
Dreiklang an Herausforderungen bilden. Die Verflechtung von Klima- und
Menschenrechtskrisen verdeutlicht, dass ein gerechter Übergang unabdingbar
ist. Vor allem die Lieferketten standen im Mittelpunkt der Diskussionen und
entpuppten sich als Risikoherd in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen.
Indigene Gemeinschaften, die 80 % der verbleibenden Biodiversität [1]
schützen, sind die Hauptleidtragenden von Menschenrechtsverletzungen. Sie
sehen sich mit Herausforderungen wie Diskriminierung, Landraub und
Ressourcenausbeutung konfrontiert und sind am stärksten durch die negativen
Auswirkungen des Klimawandels bedroht. Es fällt auf, dass die bereits stark
vom Klimawandel betroffenen Gemeinschaften doppelt belastet und Opfer von
Klimaschutzinitiativen sind, die groß angelegte Infrastruktur- und
Erneuerbare-Energien-Projekte auf ihrem Land sowie eine verstärkte
Mineralienförderung umfassen. Das Forum betonte die Bedeutung des, wenn auch
nur begrenzt gelebten, Rechts auf freie, vorherige und informierte
Zustimmung (Free, Prior and Informed Consent - FPIC) und forderte die
Unternehmen auf, mit den indigenen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten. Der
Perspektivwechsel von einer moralischen Betrachtung hin zu einer
strategischen Ressourcenzuteilung ist entscheidend für die Förderung
verantwortungsvoller und nachhaltiger Geschäftspraktiken.

Die Komplexität der Migration von Menschen, insbesondere als Reaktion auf
den Klimawandel, macht zudem erhebliche Lücken im rechtlichen und
politischen Rahmen deutlich. Die sich verschärfende Krise der Zwangs- und
Kinderarbeit stellt eine Bedrohung für Männer, Frauen und Kinder dar und
wird in erster Linie von privaten Wirtschaftsinteressen angeheizt. Wir
schätzen, dass heute 50 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei sind [2].
Betrachtet man die Arbeitnehmerrechte in diesem Zusammenhang genauer, werden
drängende Probleme deutlich, darunter die Versammlungsfreiheit, der Zugang
zu Abhilfemaßnahmen und grundlegende Arbeitsplatzrechte. Selbst in den am
weitesten entwickelten Ländern stoßen die Arbeitnehmer bei der Wahrung ihrer
Rechte und der Aushandlung fairer Arbeitsbedingungen auf Hindernisse. Das
Forum betonte die Notwendigkeit stabiler Schutzmechanismen, des
Rechtsschutzes und der Wiedergutmachung für Arbeitnehmer, die von
Menschenrechtsverletzungen betroffen sind, einschließlich solcher, die auf
klimabedingte Veränderungen zurückzuführen sind.

Zukünftige Regelungen und Lösungen

Das Forum feierte das zehnjährige Bestehen der Leitprinzipien der Vereinten
Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) und bekräftigte den
weltweiten Standard. Die 2011 vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedeten UNGPs
bieten mit "Protect, Respect and Remedy" einen umfassenden Rahmen, der die
Verantwortung von Staaten und Unternehmen für die Menschenrechte umreißt.
Auch die Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der
OECD [3] wurden erörtert, wobei die Notwendigkeit einer verstärkten
Sorgfaltspflicht, insbesondere gegenüber indigenen Bevölkerungsgruppen,
betont wurde. Die Notwendigkeit einer erhöhten Transparenz und einer
Risikobewertung der Lieferketten wurde ebenfalls unterstrichen. Dies
verdeutlicht die zentrale Rolle, die Unternehmen bei der Achtung und dem
Schutz der Menschenrechte spielen können.

Als Ausblick rief das Forum zu innovativen Lösungen und konzertierten
Bemühungen auf, um die komplexe Verflechtung von Wirtschaftstätigkeit und
Menschenrechten anzugehen. In den Diskussionen wurden die Bemühungen der
Offenen Zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe (OEIGWG) hervorgehoben, ein
"rechtsverbindliches Instrument zur Regelung der Aktivitäten transnationaler
Konzerne und anderer Wirtschaftsunternehmen im Rahmen der internationalen
Menschenrechtsgesetzgebung" auszuarbeiten. Die Arbeitsgruppe für Wirtschaft
und Menschenrechte wird dem UN-Menschenrechtsrat im Juni 2024 einen Bericht
vorlegen, in dem die Anpassung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Praktiken
(ESG) im Finanzsektor an die UNGPs untersucht werden soll.

Zum Abschluss des Forums schloss der UN-Hochkommissar für Menschenrechte mit
den Worten: "Ich fordere Sie dringend auf, die Menschenrechte in den
Mittelpunkt aller klimapolitischen Entscheidungen auf der COP 28 und darüber
hinaus zu stellen."

La Française Pressekontakt

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60311 Frankfurt
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Unternehmen, Nr. 18673 X, einer Tochtergesellschaft von La Française. La
Française Asset Management wurde von der AMF unter der Nr. GP97076 am 1.
Juli 1997 zugelassen.

[1] The Role of Indigenous Peoples in Biodiversity Conservation, Claudia
Sobrevila, The World Bank, Mai 2008

[2] Global Estimates of Modern Slavery report, Internationale
Arbeitsorganisation, September 2022

[3] Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(Organisation for Economic Co-operation and Development)


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