OTS, Deloitte

Kreditmarkt weiter unter Druck: Banken erwarten Zunahme vonKreditausfällenMünchen -- Die Mehrheit der befragten Banken rechnet für die kommenden Monate mit einer Zunahme von Kreditausfällen und Non-Performing-Loans- Standards bei der Kreditvergabe haben sich im vergangenen Jahr erheblich verschärft- Besonders herausfordernd ist die Lage bei Bau, Automotive und ImmobilienDie Lage auf dem deutschen Kreditmarkt bleibt angespannt, notwendigeFinanzierungen werden für Unternehmen immer schwieriger.

05.03.2025 - 08:21:13

Deloitte / Kreditmarkt weiter unter Druck: Banken erwarten Zunahme von ...

Kreditmarkt weiter unter Druck: Banken erwarten Zunahme vonKreditausfällenMünchen (ots) -

- Die Mehrheit der befragten Banken rechnet für die kommenden Monate mit einer Zunahme von Kreditausfällen und Non-Performing-Loans- Standards bei der Kreditvergabe haben sich im vergangenen Jahr erheblich verschärft- Besonders herausfordernd ist die Lage bei Bau, Automotive und Immobilien

Die Lage auf dem deutschen Kreditmarkt bleibt angespannt, notwendigeFinanzierungen werden für Unternehmen immer schwieriger. Das zeigt der neueKreditmarkt-Monitor, für den Deloitte Ende 2025 Führungskräfte undKreditfachleute aus 120 Instituten in Deutschland befragt hat. Danach haben zweivon drei der befragten Banken 2024 ihre Kreditvergabestandards - auch imZusammenhang mit den zahlreichen neuen EU-Regularien - deutlich verschärft.

Knapp ein Viertel der befragten Institute setzt zudem auf sogenannte FinancialCovenants, die eine Verpflichtung zur Einhaltung festgelegter finanziellerAnforderungen festlegen, etwa die maximale Verschuldung gemessen amNettoverschuldungsgrad. Immerhin 17 Prozent wollen aus strategischen Gründen ihrNeugeschäft reduzieren.

Und Entspannung ist nicht in Sicht - die konjunkturellen Aussichten inDeutschland bleiben ebenso getrübt wie die Stimmung der Kreditinstitute, vondenen in der Ende 2024 durchgeführten Befragung fast die Hälfte diegesamtwirtschaftliche Lage Deutschlands als schlecht oder sogar sehr schlechtbewertete. Zugleich prognostizieren die Finanzexperten eine Zunahme derKreditvergabe in den kommenden zwölf Monaten: 53 Prozent erwarten einen leichtenAnstieg, weitere drei Prozent sogar ein deutliches Plus.

"Die aktuelle Lage im Kreditmarkt scheint widersprüchlich", sagt ChristophRössle, Partner Deloitte: "Einerseits haben die Institute ihre Vergabekriteriendeutlich nachgeschärft und erwarten überwiegend einen Anstieg bei derKreditvergabe, andererseits sehen viele Banken eine drohende Zunahme vonNon-Performing-Loans und Kreditausfällen. In diesem Spannungsfeld wird es fürBanken immer herausfordernder, Geld für Unternehmen bereitzustellen", so Rössle.

Breite Palette an Herausforderungen mit Sprengkraft

Die größten Probleme für Kreditnehmer resultieren laut Befragung weiterhin ausdem Fachkräftemangel sowie aus den zunehmenden regulatorischen Ansprüchen undsteigenden Personalkosten. Hinzu kommen die zahlreichen ESG-Kriterien, dieDigitalisierung sowie geopolitische Konflikte als wichtige makroökonomischeHerausforderungen.

Entsprechend erwarten 76 Prozent der Befragten eine Zunahme von Kreditausfällenbei Veränderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen. Gut zwei von fünfUmfrageteilnehmern gehen aufgrund von Konflikten wie in der Ukraine und im NahenOsten von einer Verschlechterung des gesamten Geschäftsumfelds aus.

Diese negative Einschätzung findet sich auch in der Bewertung der Qualität derKreditportfolios. So gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass dieNon-Performing-Loan-Quote (NPL) zunehmen wird - obwohl 65 Prozent der Instituteihre Frühwarnsysteme angepasst haben und wirtschaftlichen sowie geopolitischenHerausforderungen einen größeren Stellenwert als in der Vergangenheit einräumen.

Hohe Finanzierungshürden bei Bau, Immobilien und Auto

Wegen spezifischer Probleme ist es für Unternehmen bestimmter Branchen lautEinschätzung der Befragten besonders schwer, neue Kredite bewilligt zu bekommen.Als besonders kritischen Fall sehen 63 Prozent der befragten Banken dasBaugewerbe, wo sich trotz der jüngsten Zinssenkungen das anhaltend höhereZinsniveau gegenüber der Lage vor drei Jahren - in Verbindung mit gestiegenenBaukosten - bemerkbar macht.

Ebenfalls problematisch stufen 50 Prozent den Immobiliensektor ein, was vorallem auf den Entwicklungen bei Gewerbeimmobilien basiert: So haben sichArbeitstage im Homeoffice etabliert, was die Nachfrage nach Büroflächendrosselt. Und Einzelhändler müssen weiterhin mit ihren teuren Handelsflächen imWettbewerb mit dem Onlinehandel bestehen.

Auch für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer wird es schwieriger,Fremdkapital zu bekommen - in der aktuellen Befragung sehen 43 Prozent derInstitute vor allem die zunehmend schwierige Position der deutschenAutohersteller im chinesischen Markt sowie die Herausforderungen durch dieUmstellung auf Elektromobilität als herausfordernd für die Vergabe neuerKredite.

Einfluss der ESG-Kriterien auf Kreditentscheidungen steigt

Auffällig ist hingegen die hohe Kreditwürdigkeit erneuerbarer Energiequellen:Nur zwei Prozent der Institute rechnet mit Komplikationen bei derFremdkapitalfinanzierung im Bereich erneuerbarer Energien. In dieses Bild passtauch der immer stärker werdende Einfluss der ESG-Kriterien auf dieNeukreditvergabe: 91 Prozent der Befragten erwarten langfristige Auswirkungender Nachhaltigkeitsbewertung auf das Volumen der Neukredite, mittelfristig sindes 88 Prozent. Aktuell indes sind die ESG-Auswirkungen für viele Institute nochüberschaubar, nur 43 Prozent rechnen mit kurzfristigen Auswirkungen.

"2025 wird - nicht zuletzt infolge der politischen Veränderungen in den USA undDeutschland - ein entscheidendes Jahr für die deutsche Wirtschaft", so ChristophRössle. "Diese politischen Einschnitte finden vor dem Hintergrund schwachenWachstums in Europa und wirtschaftlicher Stagnation in Deutschland sowie einergeopolitischen Lage mit drohenden Handelskriegen statt."

Banken und Unternehmen müssten sich daher weit über das laufende Jahr hinaus aufein neues Umfeld einstellen, betont Rössle: "Es wird noch wichtiger,geopolitische und geoökonomische Kompetenzen zu entwickeln, Trends und Risikenzu identifizieren und diese in die Strategie hinsichtlich der Standort-,Lieferketten- und Kreditentscheidungen zu integrieren. Die zweite Hälfte der2020er Jahre dürfte sehr stark von diesen Entwicklungen geprägt werden."

Link zur Website: https://ots.de/JgKARw

Link direkt zur PDF: https://ots.de/vJRXk1

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, RiskAdvisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen undInstitutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschlandvon Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk vonMitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragendeKompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösungihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact thatmatters - für die rund 457.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsamesLeitbild und individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited ("DTTL"), eine"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter Haftungnach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihreverbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sindrechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch "Deloitte Global" genannt)erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertereBeschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie aufhttp://www.deloitte.com/de/UeberUns (https://urldefense.proofpoint.com/v2/url?u=http-3A__www.deloitte.com_de_UeberUns&d=DwMGaQ&c=9wxE0DgWbPxd1HCzjwN8Eaww1--ViDajIU4RXCxgSXE&r=Wo42Xcvf9wCYS6pNP7u_cc_U-rWJCKHFoUS2nWm2bd9IqYcOKkgRHOYQeaDB3RRY&m=FK5upsihywMpKGW0s0mXY-JbXZEYdc9JX0P2EYe4HTM&s=6rLt7K0J3_ElojOuCwUXegjvmBdMIFlNu8uzvDPFVUw&e=) .

Pressekontakt:

Markus SoffnerManager Corporate Communications & ResponsibilityTel: +49 89 29036 5991mailto:msoffner@deloitte.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/60247/5983857OTS: Deloitte

@ dpa.de