KfW Research: Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit weiterhin sehrniedrigFrankfurt am Main -- 2022 war die berufliche Selbstständigkeit nur für 23 % der 18-67-Jährigen die bevorzugte Erwerbsform- Bei Menschen ohne Selbstständigkeitserfahrung ist Selbstständigkeitspräferenz mit 17 % noch geringer- Sicherheitsbedürfnisse, hoher bürokratischer Aufwand und Kapitalmangel hemmen GründungslustIn Deutschland streben immer weniger Menschen eine berufliche Selbstständigkeitan.
26.01.2024 - 09:03:11KfW / KfW Research: Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit weiterhin ...
KfW Research: Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit weiterhin sehrniedrigFrankfurt am Main (ots) -
- 2022 war die berufliche Selbstständigkeit nur für 23 % der 18-67-Jährigen die bevorzugte Erwerbsform- Bei Menschen ohne Selbstständigkeitserfahrung ist Selbstständigkeitspräferenz mit 17 % noch geringer- Sicherheitsbedürfnisse, hoher bürokratischer Aufwand und Kapitalmangel hemmen Gründungslust
In Deutschland streben immer weniger Menschen eine berufliche Selbstständigkeitan. Im Jahr 2022 hätten sich lediglich 23 % der 18-67-Jährigen unabhängig vonihrer aktuellen persönlichen Situation für die Selbstständigkeit entschieden,während 72 % ein Anstellungsverhältnis präferierten. Das ist das Ergebnis einerSonderauswertung des KfW-Gründungsmonitors 2023. Für den Erhalt einer breitenUnternehmensbasis und des Wettbewerbs ist diese Entwicklung besorgniserregend.
Es besteht ein deutlicher Unterschied in der Selbstständigkeitspräferenzzwischen Männern (28 %) und Frauen, von denen sich zuletzt nur 18 % für eineberufliche Selbstständigkeit entscheiden würden.
Bei Menschen ohne Selbstständigkeitserfahrung ist dieSelbstständigkeitspräferenz noch geringer. Rechnet man ehemalige und aktuelleSelbstständige heraus, ziehen nur 17 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alterdie Selbstständigkeit einer Anstellung vor. Allerdings können 30 % derjenigenohne Selbstständigkeitserfahrung es sich vorstellen, sich einmal selbstständigzu machen (2013: 27 %). Warum der Wunsch nach einer beruflichenSelbstständigkeit eher selten ist und sich das gegebene Gründungspotenzial nichtentfaltet, ist auf verschiedene Hemmnisse zurückzuführen. Die wichtigsten sindfinanzielle Risiken und Bürokratie, als zu hoch wahrgenommene Risiken mit Blickauf Einkommen und soziale Sicherheit sowie fehlendes Kapital.
"Sorge vor finanziellem Risiko sowie Einkommens- und sozialer Sicherheit,Bürokratie und Kapitalmangel stehen einer stärkeren und in der weiterenBevölkerung verankerten Gründungstätigkeit entgegen," sagt KfW-ChefvolkswirtinDr. Fritzi Köhler-Geib. "Zum Beispiel besteht ein Ansatzpunkt dieSicherheitsbedürfnisse zu adressieren darin, Selbstständigen den Zugang zu denSozialversicherungssystemen zu erleichtern. Beim Thema Bürokratie ist einAnsatzpunkt beispielsweise eine konsequente Digitalisierung vonVerwaltungsprozessen", so Köhler-Geib.
Die aktuelle Studie ist abrufbar unter: www.Kfw.de/Fokus (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Fokus-Volkswirtschaft/?redirect=78471)
Der aktuelle KfW-Gründungsmonitor ist abrufbar unter: KfW-Gründungsmonitor | KfW(https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/KfW-Gr%C3%BCndungsmonitor.html)
Zum Datenhintergrund:
Der KfW-Gründungsmonitor ist eine repräsentative, seit dem Jahr 2000 jährlichdurchgeführte, telefonische Bevölkerungsbefragung zur Gründungstätigkeit inDeutschland. Er basiert auf Angaben von 50.000 zufällig ausgewählten, inDeutschland ansässigen Personen. Gründungen werden dabei breit erfasst: Ob imVoll- oder Nebenerwerb, ob freiberuflich oder gewerbetreibend, ob Neugründungoder Übernahme. Der KfW-Gründungsmonitor liefert ein umfassendes Bild über dieGründerinnen und Gründer in Deutschland, über Personen, die gründen wollen, undüber jene ohne Interesse an der beruflichen Selbstständigkeit. Die Befragung fürdie aktuelle Ausgabe lief von Juli bis Dezember 2023.
Pressekontakt:
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