Infolge der vielen Baustellen im Netz der Deutschen Bahn müssen immer mehr Menschen auf Schienenersatzverkehr per Bus umsteigen.
14.10.2024 - 12:56:43Bus statt Zug - Immer mehr Ersatzverkehr wegen Baustellen
Seit 2019 habe sich der Umfang der Ersatzverkehre jedes Jahr auf mittlerweile rund 2.300 Busfahrten täglich verdoppelt, teilte das bundeseigene Unternehmen mit. Geplant und koordiniert werden all diese Fahrten in einer Leitstelle im Berliner Westen. "Es ist unser großes Anliegen, dass wir die Reiseketten der Menschen im Prinzip aufrechterhalten", sagte der Geschäftsführer der zuständigen Bahntochter DB SEV, Frank Nostitz.
In Berlin-Wilmersdorf werden auch Notverkehre etwa bei Sturmschäden organisiert. "Immer, wenn Unwetter ist, haben wir viel zu tun", sagte Omeed Al-Saadi, der in der Leitstelle als Disponent arbeitet. Auch Streiks der Bahngewerkschaften bedeuteten Arbeit auf Hochtouren. Im vergangenen Jahr hat die Berliner Leitstelle der Bahn zufolge rund 12.500 kurzfristige Busnotverkehre organisiert.
Auf der Riedbahn nutzen täglich bis zu 16.000 Menschen den Ersatzverkehr
Die Deutsche Bahn baut nach eigenen Angaben derzeit so viel wie noch nie und will so die Pünktlichkeit ihrer Züge verbessern. Das Schienennetz ist stark überaltert und an vielen Stellen marode. Bis 2031 sollen 41 wichtige Strecken grundlegend ausgebessert und modernisiert werden. Den Anfang macht der Abschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim, an dem die Arbeiten seit Mitte Juli laufen. Mitte Dezember soll die sogenannte Riedbahn dann wieder in Betrieb genommen werden.
Regionalzüge und S-Bahnen fallen bis dahin auf der Strecke komplett aus. Der Ersatzverkehr mit 150 Bussen für täglich bis zu 16.000 Fahrgäste wird ebenfalls aus der Leitstelle in Berlin gesteuert. Insgesamt überwachen in der Leitstelle nach Bahn-Angaben 30 Disponenten den Verkehr rund um die Uhr.
Nach der Riedbahn-Sanierung steht zwischen August 2025 und April 2026 die Generalsanierung zwischen Hamburg und Berlin an. Den Auftrag für den Ersatzverkehr für Reisende im Regionalverkehr auf der Strecke erteilte die zuständige DB InfraGo allerdings nicht an die DB SEV - sondern an einen Konkurrenten.