OTS, Verband

Immobilienpreise gehen in Seitwärtsbewegung über / vdp-Index aufJahressicht weiter im Minus, auf Quartalssicht erstmals wieder leichtim Plus (FOTO)-------------------------------------------------------------- Direkt zum vdp-Index https: / / ots.de / So0TRf--------------------------------------------------------------Berlin - Die knapp zweijährige Abwärtsentwicklung der Immobilienpreise inDeutschland wurde im zweiten Quartal dieses Jahres aufgehalten: DerImmobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) erreichteeinen Wert von 175,5 Punkten und lag damit 0,5 % oberhalb des Werts im erstenQuartal 2024.

12.08.2024 - 08:21:07

Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. / Immobilienpreise gehen ...

Immobilienpreise gehen in Seitwärtsbewegung über / vdp-Index aufJahressicht weiter im Minus, auf Quartalssicht erstmals wieder leichtim Plus (FOTO)-------------------------------------------------------------- Direkt zum vdp-Index https://ots.de/So0TRf--------------------------------------------------------------

Berlin (ots) - Die knapp zweijährige Abwärtsentwicklung der Immobilienpreise inDeutschland wurde im zweiten Quartal dieses Jahres aufgehalten: DerImmobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) erreichteeinen Wert von 175,5 Punkten und lag damit 0,5 % oberhalb des Werts im erstenQuartal 2024. Gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres stand mit -3,8 %weiterhin ein Minus zu Buche. Der seit 2010 von vdpResearch quartalsweiseerhobene vdp-Index basiert - im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes - auf derAuswertung echter Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstitutenund deckt so die Preisentwicklungen auf dem gesamten deutschen Markt für Wohn-,Büro- und Einzelhandelsimmobilien ab.

Genauso wie der Gesamtindex verzeichnete auch der Index für dieWohnimmobilienpreise einen leichten Anstieg in Höhe von 0,5 % gegenüber demdirekten Vorquartal (Q2 2024 zu Q1 2024). Im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q22024 zu Q2 2023) fielen die Preise für Wohnimmobilien hingegen noch um -2,9 %.

Eine deutlichere Preiskorrektur im Vorjahresvergleich war mit -7,4 % erneut beiden Gewerbeimmobilienpreisen auszumachen, die sich aus der Entwicklung der Büro-und Einzelhandelsimmobilienpreise zusammensetzen. Allerdings entwickelten auchsie sich vom ersten bis zum zweiten Quartal dieses Jahres mit +0,4 % leichtpositiv.

"Erzielbare Renditen entsprechen nun offenbar wieder den Erwartungen derInvestoren." Jens Tolckmitt

"Nachdem die Immobilienpreise in Deutschland knapp zwei Jahre lang sukzessivegefallen sind, deutet sich nun eine Beruhigung an. Die Preise scheinen sichmittlerweile so weit angepasst zu haben, dass die erzielbaren Renditen denErwartungen der Investoren im neuen Zins- und Bewertungsumfeld entsprechen",unterstrich vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Mit einem kurzfristigenspürbaren Anstieg der Immobilienpreise rechnet er dennoch nicht: "Wir gehendavon aus, dass die sich abzeichnende Seitwärtsbewegung noch einige Quartaleanhalten wird. Unsicherheitsfaktoren für die weitere Preisentwicklung sind dieaktuell nochmals gestiegene Gefahr der Ausweitung geopolitischer Konflikte unddie derzeit verhaltene Wirtschaftsentwicklung in Deutschland."

Wohnimmobilien: Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern steigen weiter

Erstmals seit dem zweiten Quartal 2022 gingen die Wohnimmobilienpreise imQuartalsvergleich nicht zurück, sondern präsentierten sich mit einem leichtenPlus von 0,5 % nahezu stabil. Dabei zogen die Preise für Mehrfamilienhäuser unddie Preise für selbst genutztes Wohneigentum zwischen dem ersten und zweitenQuartal 2024 jeweils um 0,5 % an.

Nahezu parallel entwickelten sich die Preise in beiden Sektoren auch aufJahressicht, hier allerdings mit negativen Vorzeichen. Während sichMehrfamilienhäuser im Vorjahresvergleich um 2,8 % vergünstigten, belief sich derRückgang der Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen auf 3,0 %.Beide Entwicklungen trugen dazu bei, dass die Wohnimmobilienpreise vom zweitenQuartal 2023 bis zum zweiten Quartal 2024 insgesamt um 2,9 % abnahmen.

Der Anstieg der Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern setzte sich auch imzweiten Quartal dieses Jahres fort: Sie erhöhten sich im Vergleich zumVorjahresquartal um 6,1 %, im Quartalsvergleich um 1,4 %. Die Renditen vonMietobjekten, gemessen am vdp-Index für Liegenschaftszinsen, stiegen vom zweitenQuartal 2023 zum zweiten Quartal 2024 um 9,2 % an. Die Renditedynamik ließ somitdas dritte Quartal in Folge etwas nach (Q1 2024: +10,8 % / Q4 2023: +12,9 % / Q32023: +13,5 % --> jeweils gegenüber dem Vorjahresquartal).

"Dilemma der zunehmenden Wohnungsknappheit lässt sich nur politisch lösen." JensTolckmitt

"Die Wohnungsknappheit in Deutschland verschärft sich derzeit jeden Monat, vorallem in den Metropolregionen. Die zwangsläufige Folge sind weiter steigendeMieten, eine wachsende soziale Herausforderung. Dieses Dilemma lässt sich nurpolitisch lösen: Der kürzlich vorgelegte Entwurf zur Novelle des Baugesetzbuchesweist in die richtige Richtung, wird aber nicht ausreichen, um den zunehmendenMangel an Wohnraum einzudämmen", betonte Tolckmitt. Es bedürfe eines nochumfassenderen Bündels unterschiedlichster Maßnahmen. Zudem sei deroffensichtliche Zielkonflikt zwischen der Schaffung bezahlbaren Wohnraums undder kostspieligen nachhaltigen Transformation des Gebäudebestands zu lösen:"Maßnahmen, die die Bezahlbarkeit von Wohnraum erleichtern, werden durch diezeitgleich geforderte Umsetzung von strikten und kostenträchtigenNachhaltigkeitsvorgaben für Gebäude zunichte gemacht."

Wohnen Top 7: Preise in Köln zeigen sich am resilientesten

In den Top 7-Städten gingen die Wohnimmobilienpreise im Vergleich zumVorjahresquartal mit durchschnittlich -2,5 % etwas geringer zurück als imgesamten Bundesgebiet (-2,9 %). Die individuellen Veränderungsraten variiertendabei zwischen -1,6 % in Köln und -4,7 % in München.

Verglichen mit dem ersten Quartal 2024 entwickelten sich dieWohnimmobilienpreise in den Metropolen uneinheitlich: Während sie sich inDüsseldorf (-0,5 %), München (-0,4 %) und Stuttgart (-0,2 %) leicht reduzierten,stand in Frankfurt am Main (+0,5 %), Hamburg (+0,6 %), Köln (+1,1 %) und Berlin(+1,2 %) jeweils ein Plus zu Buche. Im Durchschnitt erhöhten sich die Preise inallen sieben Top-Städten gegenüber dem direkten Vorquartal um 0,7 %.

Den mit 6,9 % auf Jahressicht höchsten Anstieg der Neuvertragsmieten inMehrfamilienhäusern verzeichnete erneut Berlin, gefolgt von Frankfurt am Main(+5,1 %) und München (+4,5 %). In allen sieben Metropolen betrug das Wachstumder Neuvertragsmieten im Durchschnitt 5,5 %.

Bei den Renditen wies erneut München den Höchstwert auf (+9,7 %). Dahinterfolgten Berlin (+8,9 %), Stuttgart (+8,5 %) und Düsseldorf (+8,4 %). Derdurchschnittliche Renditezuwachs in den Top 7-Städten belief sich auf 8,3 %.

Gewerbeimmobilien: Preisniveau kann auf Quartalssicht gehalten werden

Im Berichtsquartal zeigte sich der Gewerbeimmobilienmarkt nach wie vor stärkervom Abschwung betroffen als der Wohnimmobilienmarkt. Verglichen mit dem zweitenQuartal 2023 reduzierten sich die Gewerbeimmobilienpreise um 7,4 %. Der Rückgangbei den Büroimmobilienpreisen war dabei mit 7,9 % ausgeprägter als diePreiskorrektur bei Einzelhandelsimmobilien (-5,9 %).

Auf Quartalssicht konnten die Gewerbeimmobilien ihr Preisniveau hingegen halten:Die Veränderungsrate zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2024 belief sichauf +0,4 % und setzte sich zusammen aus den Entwicklungen derBüroimmobilienpreise (+0,3 %) und der Einzelhandelsimmobilienpreise (+0,7 %).

Büros und Handelsobjekte wiesen im Berichtsquartal jeweils erneut spürbareRenditeanstiege auf, gemessen am vdp-Liegenschaftszinssatzindex: ImJahresvergleich erhöhten sich die Renditen für Büro- und Einzelhandelsimmobilienum 10,9 % bzw. 9,6 %. Bei den Neuvertragsmieten war das Plus bei denHandelsobjekten mit 3,1 % etwas höher als bei den Büros (+2,1 %).

Ausblick: Weiteres Rückschlagpotenzial inzwischen begrenzt

"Der Gewerbeimmobilienmarkt präsentiert sich weiterhin angespannt. Transaktionenund Umsätze befinden sich noch auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Dennochhäufen sich die Anzeichen dafür, dass der Abschwung am Gewerbeimmobilienmarkt anKraft verliert", erklärte Tolckmitt. Relevant für die weitere Preisentwicklungsei, wie stark die eingetretene Stagnation der deutschen Wirtschaft inVerbindung mit der eingetrübten Stimmung bei Unternehmen dieImmobilienwirtschaft belasten würden.

"Es zeichnet sich eine Entspannung der schwierigen Lage ab." Jens Tolckmitt

Abschließend blickte der vdp-Hauptgeschäftsführer voraus: "Nach zwei Jahren desAbschwungs scheint das weitere Rückschlagpotenzial inzwischen begrenzt zu sein."Angesichts der bestehenden externen Risikofaktoren wie Geopolitik undWirtschaftswachstum sei zwar nicht auszuschließen, dass in den nächstenQuartalen teilweise nochmals Rückgänge zu verzeichnen seien, aber tendenziellwerde sich die jetzt schon erkennbare Seitwärtsbewegung der Immobilienpreise imnächsten Jahr manifestieren, bei den Wohnimmobilienpreisen schneller als bei denGewerbeimmobilienpreisen. "Es ist noch deutlich zu früh, eine Trendumkehrauszurufen, aber eine Entspannung der schwierigen Lage zeichnet sich ab."

Über den vdp-Immobilienpreisindex

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht vierteljährlich aufBasis stattgefundener Transaktionen Miet- und Preisindizes zur Entwicklung derWohn- und Gewerbeimmobilienmärkte. Der durch das Analysehaus vdpResearcherstellte Index ist Bestandteil der Immobilienpreisbeobachtung der DeutschenBundesbank. Grundlage bilden die von über 700 Kreditinstituten der deutschenFinanzwirtschaft eingelieferten Transaktionsdaten (tatsächlich realisierteKaufpreise und Mieten) zu ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft.

Die Entwicklung der Teilmärkte sowie sämtliche Indexdaten zu den einzelnenvdp-Immobilienpreisindizes (2003 - 2024) sind in der zugehörigen Publikationdargestellt und als Rohdaten unter http://www.pfandbrief.de verfügbar. Einedifferenzierte Betrachtung der regionalen TOP 7-Wohnungsmärkte inkl. allerTeilsegmente (selbst genutztes Wohneigentum und Mehrfamilienhäuser) ist unterhttp://www.vdpresearch.de verfügbar.

Pressekontakt:

Carsten DickhutT +49 30 20915-320E mailto:dickhut@pfandbrief.de

Horst BertramT +49 30 20915-380E mailto:bertram@pfandbrief.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/29608/5841331OTS: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

@ dpa.de