Im öffentlichen Nahverkehr von Nordrhein-Westfalen halten die großen Einschränkungen durch einen erneuten zweitägigen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi an.
06.03.2024 - 06:22:29Warnstreik im NRW-Nahverkehr hält an
Bereits zum Auftakt am Dienstag waren infolge von Arbeitsniederlegungen in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben die Straßenbahnen und U-Bahnen in den Depots geblieben. Nur ein kleiner Teil der Linienbusse fährt erfahrungsgemäß in den Streikregionen, die ohnehin von privaten Subunternehmen betrieben werden.
Der Warnstreik sei am Mittwoch planmäßig fortgesetzt worden, sagte Frank-Michael Munkler vom Verdi-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen der Deutschen Presse-Agentur am Morgen. Die Streikbeteiligung ist nach den Angaben des Gewerkschaftsvertreters weiter hoch. Seit Streikbeginn fand keine Arbeitsaufnahme statt, sagte Munkler. Verdi-Vertrauensmann Lars Grüning bei den Dortmunder Stadtwerken DSW21 äußerte sich ähnlich. "Die Beteiligung ist sehr hoch", sagte er. "Viele sind willig zu kämpfen für das, was sie haben wollen."
Die Gewerkschaft erwartet zu einer Kundgebung in Dortmund am Mittwochvormittag (11 Uhr) auf dem Friedensplatz etwa 3500 Teilnehmer aus den Streikregionen, sagte Verdi NRW-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker der dpa. Der zweitägige Warnstreik ende am Mittwochabend oder in der Nacht zum Donnerstag mit dem jeweiligen Schichtende.
Hintergrund des weiteren zweitägigen Warnstreiks in NRW sind die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der landesweit etwa 30 000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben. Zwei Verhandlungsrunden waren ergebnislos geblieben. Verdi NRW fordert zusätzliche freie Tage, um die Beschäftigten zu entlasten und die Berufe attraktiver zu gestalten. Der Arbeitgeberverband KAV NRW hat auf einen engen Finanzspielraum und darauf verwiesen, dass die Gehälter zum 1. März wie vor längerer Zeit vereinbart deutlich stiegen. Die Tarifverhandlungen sollen am 11. und 12. März fortgesetzt werden.