Genossenschaftsbanken steigern Überschuss im Jahr 2024 auf 9,5Milliarden EuroFrankfurt / Main -- Kundengeschäft besser als erwartet: Zins- und Provisionsüberschuss gewachsen- Eigenkapital und Rücklagen abermals gestärkt- Bewertungsergebnis auf erwartetem Niveau- Institutssicherung und Sicherungseinrichtung werden konsequent weiterentwickelt- Politik geht mit neuer Verschuldung ohne Einsparungen und Strukturreformen brandgefährlichen WegDie 672 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken undgenossenschaftlichen Spezialinstitute in Deutschland haben im Geschäftsjahr 2024ihren Jahresüberschuss vor Steuern um 2,3 Prozent auf 9,5 Milliarden Eurogesteigert.
10.03.2025 - 10:33:17BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / ...
Genossenschaftsbanken steigern Überschuss im Jahr 2024 auf 9,5Milliarden EuroFrankfurt/Main (ots) -
- Kundengeschäft besser als erwartet: Zins- und Provisionsüberschuss gewachsen- Eigenkapital und Rücklagen abermals gestärkt- Bewertungsergebnis auf erwartetem Niveau- Institutssicherung und Sicherungseinrichtung werden konsequent weiterentwickelt- Politik geht mit neuer Verschuldung ohne Einsparungen und Strukturreformen brandgefährlichen Weg
Die 672 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken undgenossenschaftlichen Spezialinstitute in Deutschland haben im Geschäftsjahr 2024ihren Jahresüberschuss vor Steuern um 2,3 Prozent auf 9,5 Milliarden Eurogesteigert. Sowohl der Zinsüberschuss als auch der Provisionsüberschuss haben zuder positiven Entwicklung beigetragen. Gleichzeitig haben die Volksbanken undRaiffeisenbanken im vergangenen Jahr ihr bilanzielles Eigenkapital um 3,2Prozent auf 66 Milliarden Euro erhöht.
"Die genossenschaftliche Bankengruppe hat einmal mehr ein starkes Jahresergebniserwirtschaftet und arbeitet überaus profitabel", sagt Marija Kolak, Präsidentindes Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). "DieZahlen unterstreichen, wie verlässlich und außerordentlich erfolgreich dieVorstände, die Aufsichtsräte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserenVolksbanken und Raiffeisenbanken für ihre Kunden und Mitglieder arbeiten."
Kolak unterstrich bei der Vorlage der Bilanzzahlen, dass sich dergenossenschaftliche Sektor veränderten Rahmenbedingungen und Marktsituationensowie Kundenerwartungen konsequent anpassen werde. Dazu gehöre unter anderemauch eine Weiterentwicklung der Institutssicherung, um potenziellenFehlentwicklungen bei einzelnen Genossenschaftsbanken noch besser vorzubeugen."Wir haben eine außerordentlich starke Institutssicherung. Damit das so bleibt,werden wir sie weiterentwickeln und dabei auch Erkenntnisse aus denSanierungsfällen im vergangenen Jahr miteinbeziehen."
Kolak betonte mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen zwischenCDU/CSU und SPD, dass eine tiefgreifende Reformagenda essenziell sei, um diedeutsche Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.
"Es ist in der jetzigen Situation verständlich, dass die Union und SPD auch überzusätzliche Verschuldung in Infrastruktur und Verteidigungsfähigkeit investierenwollen", so Kolak. "Aber die Schulden massiv hochzufahren, ohne gleichzeitigüber notwendige Einsparungen und tiefgreifende Strukturreformen zu sprechen, istbrandgefährlich. Das ist keine verantwortungsbewusste Politik." CDU/CSU und SPDblieben auch in ihrem Sondierungspapier dazu äußerst vage.
Geschäftsjahr 2024: Gestiegene Zinsaufwendungen erfolgreich kompensiert
Das Kundengeschäft der Genossenschaftsbanken verlief trotz anhaltenderKonjunkturflaute und weiterhin hoher Teuerung besser als erwartet. Die Kredit-und Einlagenbestände sind 2024 gestiegen: Kredite wuchsen um 2,6 Prozent auf 797Milliarden Euro, die Kundeneinlagen legten um 3,7 Prozent auf 892 MilliardenEuro zu. Korrespondierend mit der positiven Entwicklung des Kundengeschäftskonnten die Volksbanken und Raiffeisenbanken auch ihre Erträge erhöhen. DerZinsüberschuss kletterte um 0,8 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro, wobei sich dieZinserträge um 18,4 Prozent erhöhten, während die Zinsaufwendungen um 66 Prozentstiegen. Der Provisionsüberschuss legte um 3,9 Prozent auf 6,5 Milliarden Eurozu. Wie in den Vorjahren wurde der größte Anteil des Provisionsüberschusses imZahlungsverkehr generiert, gefolgt vom Vermittlungs- und Wertpapiergeschäft. Dieallgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen im Berichtszeitraum um 2,2 Prozent.Der Personalaufwand erhöhte sich dabei um 1,7 Prozent - insbesondere aufgrundder Tarifsteigerungen bei den Genossenschaftsbanken. Die Zahl der Beschäftigtenim genossenschaftlichen Sektor erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 136.950.Besonders erfreulich ist das Wachstum bei Auszubildenden und hochqualifiziertenFachkräften, ein Zeichen für die Attraktivität der genossenschaftlichen Bankenals Arbeitgeber. Die Ausbildungsquote stieg von 6,9 Prozent im Vorjahr auf 7,2Prozent im Jahr 2024.
Das Teilbetriebsergebnis erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 10 Milliarden Euro. DieAufwands-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio) erreichte 63,2 Prozent nach 62,9Prozent im Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg 2024 auf 11,3Milliarden Euro, während sich das Bewertungsergebnis bei minus 1,7 MilliardenEuro bewegte. Reserven gemäß § 340 f HGB wurden zusätzlich in Höhe von 0,2Milliarden Euro gebildet. Das Bewertungsergebnis im eigenen Wertpapiergeschäftin Höhe von 0,7 Milliarden Euro war durch Zuschreibungen und Wertaufholungen beiWertpapiereigenanlagen geprägt.
Ihr bilanzielles Eigenkapital steigerten die Genossenschaftsbanken 2024 um 2,1Milliarden Euro - ein Plus von 3,2 Prozent - auf 66 Milliarden Euro. DieRücklagen legten um 3,1 Prozent auf 48 Milliarden Euro zu, die Geschäftsguthaben- also das gezeichnete Kapital - wuchsen um 3,8 Prozent auf 18 Milliarden Euro.Die regulatorischen Eigenmittel erhöhten sich um 6,2 Prozent auf 118,4Milliarden Euro. Die Gesamtkennziffer stieg damit um 0,75 Prozentpunkte auf17,64 Prozent.
Der Jahresüberschuss vor Steuern stieg um 2,3 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro.Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken werden voraussichtlich 4,6 Milliarden Eurozugeführt. Damit haben die Institute in den letzten fünf Jahren insgesamt 16,7Milliarden Euro neue Rücklagen gebildet, um mögliche Risiken abfedern zu können.Steuern wurden in Höhe von 2,7 Milliarden Euro gezahlt, so dass nach Steuern einvoraussichtlicher Jahresüberschuss von 2,1 Milliarden Euro verbleibt.
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Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation undÖffentlichkeitsarbeit / PressesprecherinTelefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de
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