Produktion/Absatz, Deutschland

Gebrauchte Elektroautos sind nach einer Analyse der Unternehmensberatung Berylls nur sehr schwer und mit hohen Preisabschlägen zu verkaufen.

12.03.2024 - 17:33:05

Branchenexperten: Preisverfall bei gebrauchten E-Autos geht weiter

Ein durchschnittliches Batterieauto (BEV) zum Neupreis von 43 600 Euro koste nach drei Jahren mit 60 000 Kilometer Laufleistung aktuell 18 800 Euro und habe somit 57 Prozent an Wert verloren. Eine Änderung sei nicht in Sicht: "Junge gebrauchte BEVs stehen im Handel wie Blei, die Standzeiten steigen und Restwerte sind im freien Fall", teilten die Branchenexperten am Dienstag in München mit.

Gründe für den Preisverfall seien zum einen die stagnierende Nachfrage nach E-Autos generell. Zum anderen kämen neue Modelle mit mehr Reichweite und zu günstigeren Preisen auf den Markt. Das mache einen Weiterverkauf gebrauchter E-Autos kaum möglich, nicht nur in Deutschland. Auch in Frankreich und Großbritannien seien die Restwerte auf dem Weg nach unten. Darüber hinaus seien viele gebrauchte E-Autos große, teure SUVs und für viele Gebrauchtkäufer uninteressant.

Für die 524 000 im vergangenen Jahr in Deutschland neu zugelassenen E-Autos haben die Branchenexperten einen Restwertverlust von insgesamt fast drei Milliarden Euro errechnet. Sie sehen "für die aktuelle BEV-Generation kaum Hoffnung am Gebrauchtwagenmarkt. Hier können lediglich die immensen Verluste minimiert werden."

Autohersteller, Händler und Leasingfirmen, bei denen die E-Autos in den Büchern stehen, müssten deshalb ihr Vertriebsmodell umkrempeln: Sie sollten die E-Autos nicht verkaufen, sondern halten und in zweiter und dritter Hand an Autofahrer verleasen oder im Abo vermieten. Das würde nicht nur ihre Verluste abfedern, sie behielten auch die Kontrolle über die wertvollen Batteriematerialien: Für die Autohersteller ein enormer Vorteil, um die gesetzlich vorgeschriebenen Recyclingquoten bei der Akkuproduktion zu erfüllen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

DHL verdient unter dem Strich weniger - Eckdaten waren bereits bekannt Der Logistikkonzern DHL DE0005552004 hat im dritten Quartal unter anderem wegen gestiegener Personalkosten, einer geringeren Anzahl versendeter Briefe und schwacher Margen für Transporte auf dem Luftweg unter dem Strich weniger verdient. (Boerse, 05.11.2024 - 08:43) weiterlesen...

Schaeffler kündigt Abbau von 4.700 Stellen an - Schwaches Quartal Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler DE000SHA0019 kündigt einen Monat nach der Fusion mit Vitesco den Abbau von 4.700 Arbeitsplätzen in Europa an, davon 2.800 in Deutschland. (Boerse, 05.11.2024 - 08:38) weiterlesen...

Schaeffler kündigt Abbau von 4.700 Stellen an Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler DE000SHA0019 kündigt einen Monat nach der Fusion mit Vitesco den Abbau von 4.700 Arbeitsplätzen in Europa an, davon 2.800 in Deutschland. (Boerse, 05.11.2024 - 08:09) weiterlesen...

Kostenmanagement: Hugo Boss federt Gewinnrückgang ab Die anhaltende Konsumflaute insbesondere in China belastet den Modekonzern Hugo Boss DE000A1PHFF7. (Boerse, 05.11.2024 - 07:56) weiterlesen...

Neuausrichtung: Evotec verkauft Produktionsstandort Der kriselnde Wirkstoffforscher Evotec DE0005664809 verkauft eine Produktionsanlage im westfälischen Halle. (Boerse, 05.11.2024 - 07:50) weiterlesen...

Frankfurter Flughafen erholt sich noch schleppender von der Pandemie Die schleppende Erholung des Passagierverkehrs in Frankfurt stimmt den Flughafenbetreiber Fraport DE0005773303 noch etwas pessimistischer. (Boerse, 05.11.2024 - 07:43) weiterlesen...