FRANKFURT - Nach durchwachsenen Geschäftszahlen sind die zuletzt erholten Aktien von Tui DE000TUAG505 am Dienstag wieder kräftig unter Druck geraten.
11.02.2025 - 14:19:58AKTIE IM FOKUS 2: Tui noch stärker unter Druck nach Zahlen - Maue Buchungslage
(neu: Kursentwicklung, Charttechnik, Analysten)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach durchwachsenen Geschäftszahlen sind die zuletzt erholten Aktien von Tui DE000TUAG505 am Dienstag wieder kräftig unter Druck geraten. Die Papiere der Hannoveraner rutschten am Nachmittag um gut zehn Prozent ab auf 7,65 Euro. Damit wackelt die 100-Tage-Durchschnittslinie, nachdem sie zuvor schon die 50-Tage-Linie gerissen hatten. Beide sind ein Maß für die mittelfristige Entwicklung. Im etwas schwächeren MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte waren sie das Schlusslicht.
Analystin Chandni Hirani von der britischen Investmentbank Barclays sprach zwar von ermutigenden Resultaten im ersten Geschäftsquartal. Die schwache Entwicklung im Bereich Märkte und Airlines aber dürfte die Kursentwicklung bremsen. Sie konstatierte zudem eine Normalisierung im Buchungsverhalten.
Sowohl für den gesamten Winter als auch für die Sommersaison registrierte Tui bisher zwei Prozent mehr Buchungen als im Vorjahr. Damit lag man aber laut Hirani unterhalb der Steigerungsrate von vier Prozent für das Wintergeschäft, die noch im Dezember genannt worden sei. Für die Sommersaison sei es zuvor sogar ein Plus von sieben Prozent gewesen. Auch Cristian Nedelcu von der Bank UBS wies auf diesen Abschwung hin. Beide lobten allerdings die stärker gestiegenen Durchschnittspreise.
Vorstandschef Sebastian Ebel sieht für den Rest des Geschäftsjahres den Konzern auf Kurs zu weiteren Steigerungen - allerdings im geringeren Maße. Auch die Krise des US-Flugzeugbauers Boeing US0970231058 verhindert stärkere Verbesserungen.
Die Bank of America kürzte ihre Schätzungen für den diesjährigen Umsatz sowie das operative Ergebnis und senkte daraufhin das Kursziel von 12,50 auf 12,00 Euro. Mit einer bestätigten Kaufempfehlung geht Analyst Othmane Bricha davon aus, dass die Aktien innerhalb von zwölf Monaten eine Gesamtrendite aus Kursgewinn und Dividende von mindestens zehn Prozent abwerfen werden. Als Argument für den Reisekonzern erwähnte er die gesundete Bilanz, die vielleicht wieder Dividendenzahlungen zulasse.